Titel: | Ueber den Ausgang der Aarauer Schießversuche mit Hinterladungsgewehren verschiedenen Modells. |
Autor: | Darapsky |
Fundstelle: | Band 183, Jahrgang 1867, Nr. XLVIII., S. 190 |
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XLVIII.
Ueber den Ausgang der Aarauer Schießversuche mit
Hinterladungsgewehren verschiedenen Modells.
Ueber die Aarauer Schießversuche mit
Hinterladungsgewehren.
Die schweizerische Allgemeine Militär-Zeitung theilt in Nr. 46 vom 15.
November 1866 mit, daß von der Commission für Prüfung der Hinterladungsgewehre
sicherem Vernehmen nach beantragt worden sey:
1) dem Bundesrathe das System Milbank zur Umänderung der
Gewehre kleinen Kalibers zu empfehlen und
2) der Bundesversammlung zu neuen Anschaffungen das Repetirgewehr Henry-Winchester vorzuschlagen.
Dieß stimmt mit der am 31. October 1866 von der Wiener Militär-Zeitung Nr. 86
gegebenen Nachricht überein, daß die unter Leitung des eidgenössischen
Artillerie-Inspectors Oberst Hans Herzog (dem die
Obersten Wurstenberger, Welti, Siegfried, Merian und
Andere zur Seite standen) zu Aarau in sachgemäßester Weise ausgeführten
Vergleichs-Schießversuche mit Hinterladungsgewehren jeder Art, welchen ein
wirklicher Kriegswerth beizumessen sey, zu dem Resultate geführt haben, die Umänderung des trefflichen schweizerischen
Infanterie-Gewehres kleinen Kalibers nach dem von Professor Jacob Amsler zu Schaffhausen selbstständig modificirten Systeme
Milbank's und für Neuanschaffungen das von Winchester verbesserte
Repetirgewehr von Henry zu empfehlen, welche beiden
Waffen dann mit amerikanischen Einheitspatronen mit Kupferhülsen zu versehen seyn
würden.
Diejenige Verbesserung des Henry-Stutzens, welche von der schweizerischen Commission als ganz
vorzüglich bezeichnet wurde, besteht aber, wie die Wiener Militär-Zeitung vom
28. November 1866 Nr. 94 nach dem New-Yorker Naval
Journal berichtet, in jener Sperrvorrichtung
welche, das Patronen-Magazin dieses Gewehres außer Verbindung mit seinem
Verschlußmechanismus setzend, dasselbe eventuell auch als einfaches
Hinterladungsgewehr gebrauchen läßt. Dieser allerdings sehr wesentliche
Constructions-Zusatz, der in Bd. CLXXXII S. 455 des polytechn. Journals (nach
der Zeitschrift für die schweizerische Artillerie vom August 1866) Hrn. Henry selbst zugeschrieben wurde, während diese
Verbesserung nach dem Obigen von Hrn. Winchester
herrührt, ist jedoch nach dem angeführten amerikanischen Blatte Hrn. Edward Stabler aus Maryland zu vindiciren, welcher das in der
Schweiz unter dem
Namen „Winchester“ präsentirte
Gewehr mit der Verbesserung ausgestattet hat, die ihm zu Aarau den Sieg
verschaffte.
Darapsky.