Titel: | Verbesserte Kluppe; von H. O. Nauen, Ingenieur in Hamburg. |
Autor: | H. O. Nauen |
Fundstelle: | Band 183, Jahrgang 1867, Nr. XCIIXCIII., S. 347 |
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XCIIXCIII.
Verbesserte Kluppe; von H. O. Nauen, Ingenieur in Hamburg.
Mit einer Abbildung.
Nauen's Kluppe.
Jeder, der mit Schraubstockarbeiten vertraut ist, kennt die Mängel der bis jetzt
gebräuchlichen Holz-, Blei-, Kupfer- oder Messingkluppen.
Eine ganz aus Holz angefertigte Kluppe wird bei fortwährender Anwendung in der
kürzesten Zeit unbrauchbar, wenn sich die Spannflächen abgenutzt haben; ferner kann
eine solche der Haltbarkeit wegen nicht so hergestellt werden, daß unter den
Spannflächen genügender Raum bleibt, und aus demselben Grunde kann die Entfernung
des Drehpunktes von den Spannflächen nicht so groß gemacht werden, daß ein zu
haltendes Stück fest eingespannt wird, indem die zu schräg liegenden Backen dasselbe
mit ihren unteren und nicht mit den oberen Kanten halten; auch steht eine solche
Kluppe zu weit über dem Schraubstock.
Bei Blei-, Kupfer- und Messingkluppen bedient man sich gewöhnlicher
Bleche dieses Materials, die man über den Schraubstock biegt. Durch das nach kurzem
Gebrauch erfolgende Strecken der Spannflächen verbiegen sich dieselben und sitzen
dann nicht mehr fest, spannen sich auch durch.
Textabbildung Bd. 183, S. 348
Um diese Mängel zu beseitigen, construirte der Genannte die vorstehend in 1/3 ihrer
natürlichen Größe abgebildete Kluppe, mit eingesetzten Backen, welche durch drei
Holzschrauben auf den Außenseiten befestigt sind. Will man dagegen Metallbacken
gebrauchen, so kann man dieselben mit einem Schwalbenschwanz einschieben und an den
Enden vernieten.
Die Kluppe ist von Gußeisen, wiegt ohne Backen 3 Pfund, ist leicht mit wenig Arbeit
herzustellen und kostet nicht mehr als eine gewöhnliche Holzkluppe.