Titel: | Aich- und Abschluß-Hähne für Wasserleitungen; von Fr. Schlebach. |
Autor: | Fr. Schlebach |
Fundstelle: | Band 184, Jahrgang 1867, Nr. VII., S. 42 |
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VII.
Aich- und Abschluß-Hähne für
Wasserleitungen; von Fr.
Schlebach.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Schlebach's Aich- und Abschluß-Hähne für
Wasserleitungen.
Bei der Wasserabgabe aus Leitungen, wo die Wasserzins-Berechnung der
gelieferten Wassermenge entsprechend seyn soll, gebraucht man bekanntlich entweder
Wassermesser oder sogenannte Aich- oder Visirhähne. Der häufiger angewandte
Visirhahn ist so eingerichtet, daß er mittelst Vorhängschloß gegen den Zutritt
Unberufener abgesperrt werden kann; auch sind bessere derartige Hähne, wie Figur 20
zeigt, außer den eigentlichen Regulir-Absperrungen vor und hinter denselben
mit weiteren zwei Absperrungen zum Abhalten des Wassers aus den Röhrenleitungen bei
erforderlichen Reparaturen, Abänderungen etc. versehen. Der Uebelstand des dabei
bewerkstelligten Abschlusses mit Vorhängschloß, welches in den nassen Schächten
leicht rostet und in kurzer Zeit unbrauchbar wird, so wie der Uebelstand der nicht
möglichen Verstellung der Regulir-Oeffnung, dürften durch die nachfolgend
beschriebene Vorrichtung beseitigt seyn.
Der Regulir-Reiber (Wirbel) x, Figur 21, welcher mit
horizontaler (statt gewöhnlich verticaler), der Rohrweite entsprechenden
Schlitzöffnung zum Wasserdurchlassen (und zur Abhaltung der Unreinigkeiten mit einem
Seiher) versehen ist, kann durch die an ihm und durch eine an der Reiberhülse
angegossene Scheibe – welche beide Scheiben correspondiren – in jeder
Stellung geschlossen werden, was durch einen Stift geschieht, der durch die in
beiden Scheiben angebrachten Löcher gesteckt wird.
Die obere Scheibe hat y Löcher, die untere dagegen y + 1 Löcher, wodurch eine um sehr kleine
Kreisabschnitte veränderte Stellung des Reibers fixirt werden kann. Der Stift hat
einen länglichen Kopf und Mutter, damit der Stand des Reibers ein sicherer ist;
derselbe wird durch einen hinter der Mutter durch den Bolzen geschobenen Draht und
mittelst Bleiplombe abgeschlossen. – Die beiden Scheiben erhalten einen kleinen Abstand, um
hierdurch ein etwa später erforderliches neues Einschleifen des Reibers zu
ermöglichen.
Freudenstadt, im März 1867.