Titel: | Denormand's Würgelröhre für Kammgarnspinnerei. |
Fundstelle: | Band 184, Jahrgang 1867, Nr. VIII., S. 43 |
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VIII.
Denormand's Würgelröhre für Kammgarnspinnerei.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Denormand's Würgelröhre für Kammgarnspinnerei.
Um den Uebelstand zu vermeiden, daß die Bänder beim Abwickeln an einander haften, wie
dieß z.B. bei den Zügen der Kämmmaschinen, Kammwalzstrecken (défeutreurs) und Nadelstabstrecken vorkommt, deren Ledertücher die
Entstehung von Bärten bewirken, sowie überhaupt bei allen solchen Maschinen mit
Ledertüchern für lange Wollen, wendet man gewöhnlich rotirende Trichter an; bei
diesen ist aber die Entfernung der Bärte sehr unbequem, deren Bildung sie nicht
verhüten können. Dagegen soll für diesen Zweck ein kleiner von Denormand in Montcornet construirter Apparat sehr
zweckmäßig seyn, den der Erfinder Moulinette à
canon nennt und der in Fig. 22 und 23 in seiner
Anwendung auf eine Kammwalzenstrecke für grobe Bänder dargestellt ist. Derselbe
besteht aus zwei rechtwinkelig zu einander stehenden Scheiben A und B, deren Mittel in der Achse des Laufes
C liegen; durch diesen Lauf, der in Umdrehung
gesetzt wird, geht das Wollenband. Die Schnurscheibe A
dient zur Erzeugung der continuirlichen kreisförmigen Bewegung und die Scheibe B, welche das Band von seiner geradlinigen Richtung
ablenken soll, ertheilt ihm eine Drehung bis zu den Abzugswalzen, die es bis zu
seiner Ankunft an den Aufwickelwalzen wieder aufhebt. Die rotirende Bewegung, die
sich nach der Abwickelung der Abzugswalzen richtet, vereinigt und dreht das Band,
indem es jedoch alle Fasern genau parallel zu einander erhält; es wird so eine
widerstandsfähige Schnur gebildet und die Gefahr, daß sich Bärte bilden oder ein
Abreißen eintritt, sehr vermindert. Die Drehung ist vollständig wieder aufgehoben,
wenn das Band an der Spulwalze ankommt; letztere bewickelt sich bei ihrer raschen
Hin- und Herbewegung rasch und fest an den Enden und wickelt sich, wenn sie
der nächstfolgenden Maschine vorgegeben wird, bis auf's Holz ab. (Armengaud's
Génie industriel, November 1866, S. 244; deutsche
Industriezeitung, 1867, Nr. 7.)