Titel: | Signalapparat für Eisenbahnen; von William Lyne zu Sandhurst. |
Fundstelle: | Band 184, Jahrgang 1867, Nr. XLIV., S. 228 |
Download: | XML |
XLIV.
Signalapparat für Eisenbahnen; von William Lyne zu
Sandhurst.
Auszugsweise aus dem Mechanics' Magazine November 1866, S.
290.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Lyne's Signalvorrichtung für Eisenbahnen.
Der neue Vorschlag geht dahin, längs der ganzen Eisenbahnlinie in gegenseitigen
Entfernungen von 1/4 engl. Meile hohle Pfeiler aus Gußeisen aufzustellen, die zu
gleicher Zeit zur Aufnahme der Telegraphenleitung dienen können. In jedem solchen
Pfeiler wird entweder eine schmiedeeiserne oder eine hölzerne Stange so angebracht,
daß sie leicht auf und ab geschoben werden kann, so daß ein an ihrem oberen Ende
aufgestecktes Signal oder eine Laterne u. dgl. noch so weit in die Höhe geführt
werden kann, daß es jedenfalls von dem Zugführer eines ankommenden Eisenbahnzuges
frühzeitig genug beobachtet werden muß.
Die Einrichtung eines derartigen Signalapparates ist in Fig. 13 in seiner äußeren
Ansicht, in Fig.
14 in einem Verticalschnitte dargestellt. In der hohlen Säule a ist ein Eisenstab oder eine hölzerne Stange b beweglich; an dem unteren Theile derselben ist eine
gezahnte Stange c angebracht, in welche das Getriebe d eingreift, dessen Achse e
an einer passenden Stelle des hohlen Pfeilers a selbst
eingesetzt ist; diese Achse kann mittelst der Kurbel f
gedreht und sohin die Stange ab- und aufwärts bewegt werden. Bei der
vorliegenden Anordnung ist das obere Ende der Stange b
mit einer Signalscheibe versehen, deren Ebene nach Belieben parallel oder senkrecht
zu den Schienen gerichtet und in der einen oder der anderen Lage durch einen Stift
erhalten werden kann; die Anordnung kann aber leicht so gemacht werden, um entweder
eine Flaggenstange oder eine Laterne einsetzen zu können.
Jedesmal, wenn eine Gefahr drohen sollte, kann der Bahnwärter, dem die Gefahr bekannt
geworden ist, die Stange b so weit herabdrehen, daß man
von der kleinen Erhöhung aus, welche am Pfeiler angebracht ist, das Signal aufsetzen
kann, und man hat dann nichts weiter zu thun, als die Kurbel so oft zu drehen, bis
das aufgesteckte Signal sicher aus der Entfernung noch wahrgenommen werden kann; durch
Einsetzen eines Stiftes g am unteren Theile des Pfeilers
(Fig. 14)
kann das Signal so lange aufgesteckt erhalten bleiben, als es nothwendig ist.
(Derlei Einrichtungen, wie sie gegenwärtig in der Nähe der Bahnhöfe und innerhalb
der letzteren, sowie an anderen Stellen längs der Bahn sich in etwas
zusammengesetzterer Weise schon bei allen Eisenbahnen vorfinden, längs der ganzen
Eisenbahnlinie in den genannten Entfernungen von je 1/4 engl. Meile oder 1320 engl.
Fuß anzubringen, dürfte allerdings zweckmäßig seyn, um den vielfachen
Eisenbahnunfällen zu begegnen; diese Entfernungen erscheinen aber dennoch für manche
Fälle zu groß, da bei nebliger Witterung weder bei Tag noch bei Nacht die Signale
deutlich mehr wahrgenommen werden; die ökonomische Frage, sowie andere zufällige
Umstände dürften übrigens der Einführung solcher Anordnungen hinderlich seyn.)