Titel: Maschine zum Hämmern von Blechcylindern.
Fundstelle: Band 184, Jahrgang 1867, Nr. XLVI., S. 234
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XLVI. Maschine zum Hämmern von Blechcylindern. Aus dem Mechanics' Magazine, Februar 1867, S. 101. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Maschine zum Hämmern von Blechcylindern. Die Ingenieure J. Harrison und Söhne in Blackbury liehen sich in der letzten Zeit eine Maschine patentiren, welche sich besonders für die Herstellung kupferner, eiserner und anderer Blechcylinder für Schlicht- und Trockenmaschinen eignet. Sie besteht in einer selbstthätigen Vorrichtung zum Geraderichten der Oberflächen von Blechcylindern. Die zu bearbeitenden Cylinder werden auf eine gußeiserne Walze geschoben, über welcher eine Anzahl Hämmer angebracht ist, die in ähnlicher Weise wie die Stempel eines Pochwerkes durch eine Daumenwelle in Wirksamkeit gesetzt werden. Die Hämmer fallen bei der Umdrehung der Welle, und die Kraft ihres Schlages kann durch die Veränderung der Lage der Welle gegen die Hämmer, oder durch Versetzen der an den einzelnen Stempeln angebrachten Däumlinge regulirt werden. Wenn der Cylinder in einer Lage genügend gehämmert ist, kann er durch eine Schraube seitwärts bewegt werden, um andere Stellen seines Umfanges unter die Hämmer zu bringen. Es wird durch Anwendung dieses Verfahrens eine bedeutende Ersparniß von Handarbeit erzielt und eine bessere Arbeit geliefert. Fig. 21 zeigt den Apparat in der Seitenansicht; Fig. 22 ist eine Vorderansicht desselben und Fig. 23 zeigt die Hämmervorrichtung im Durchschnitt. a, a sind die Wangen, welche in einer für den längsten darauf zu hämmernden Cylinder berechneten Entfernung befestigt sind. b ist die Daumenwelle, welche sich in Lagern in den Wangen a, a bewegt. An einer Seite dieser Welle sind die Riemscheibe d und der Leerlauf c angebracht. Um die Daumenwelle b sind in spiralförmiger Windung die Daumen e (Fig. 23) befestigt, welche durch ihre Wirkung auf die Däumlinge f, die Hämmer g in Bewegung setzen. Um die Schläge dieser Hämmer mit beliebiger Kraft ausüben zu können, sind dieselben bei h (Fig. 22) mit Schlitzen versehen, in welchen die Däumlinge f gehoben oder gesenkt und an einer beliebigen Stelle festgestellt werden können. Je höher die Däumlinge in den Schlitzen gehoben werden, desto schwächer wird der Schlag des Hammers seyn, und wenn ein Theil der Hämmer gar nicht arbeiten soll, so können diese durch Emporheben außer Thätigkeit, und mittelst in die Löcher i geschobener Nägel in dieser Stellung festgehalten werden. j ist eine eiserne Walze, auf welcher der zu hämmernde Cylinder K während der Bearbeitung ruht. Auf diese Walze werden zwei Scheiben l, l gesteckt, welche zu beiden Seiten an den Rand des zu bearbeitenden Cylinders angeschoben und hier durch Stellschrauben festgehalten werden. Der Cylinder muß während des Hämmerns vor- und rückwärts bewegt werden können, und ebenso ist eine Anordnung nöthig, um ihn in der Richtung seiner Achse zu bewegen. Die erste dieser Bewegungen bewerkstelligt die Maschine in folgender Weise: An dem einen Ende der Daumenwelle b befindet sich ein Rad mit einer excentrischen Nuth, in welcher die, an dem einen Arme des um p drehbaren Hebels o angebrachte Frictionsrolle n sitzt. Der andere Arm des Hebels o ist mit einem Schlitze versehen. In diesem Schlitz kann der an dem oberen Ende der Stange p befindliche Stift q beliebig verschoben werden. Das untere Ende der Stange p trägt auf einem Stift den Hebel S, dessen Drehpunkt sich an der Wange a befindet. Auf diesem Hebel S sitzt auf einem Bolzen der Einfaller t. Dieser setzt durch die Bewegung des Hebels o das Steigrad u in Bewegung. Mit diesem Steigrad ist, eingreifend in seine Zähne, das auf der Walze j sitzende Vorgelegrad v' fest verbunden. Wenn also die Daumenwelle b sich dreht, so wird die Bewegung durch den eben erwähnten Mechanismus auf die Walze j fortgepflanztfortgeflanzt. Der Schlitz in dem Hebel o hat den Zweck, diese Bewegung nach Bedürfniß reguliren zu können. Die Bewegung des Cylinders K in der Richtung seiner Achse, wird in folgender Weise bewerkstelligt. An der Außenseite des Ständers a ist ein Träger w befestigt, welcher der Mutter w' zur Stütze dient (Fig. 22). In dieser Mutter sitzt eine Schraube I, die an ihren: äußeren Ende ein Rad y trägt, welches dazu dient, die Schraube in Bewegung zu setzen. Das andere Ende dieser Schraube paßt in das durchbohrte Ende der Walze j. Um die Walze mit Hülfe dieser Schraube in Bewegung setzen zu können, ist in letzterer eine Nuth eingedreht, in welche ein Stift Z paßt, der durch ein in die Walze gebohrtes Loch geschoben, letztere mit der Schraube I verbindet. Wenn nun die Schraube durch das Rad y gedreht wird, so wird die Walze j und mit ihr der Cylinder K in der gewünschten Richtung hin- und herbewegt werden können. Die Daumen e sind so an der Welle b angebracht, daß bei einer bestimmten Stellung, in welcher der Hebel o die Fortbewegung des Cylinders K bewirkt, kein Hammer auf dem Blechcylinder aufliegt. Wenn der Cylinder fertig gehämmert ist, so wird der während der Operation auf der Riemscheibe d laufende Treibriemen auf den Leerlauf c gerückt und der Stift Z aus der Walze j entfernt, worauf die Schraube I soweit zurückgedreht wird, bis ihr eines Ende aus dem Loch in der Walze j herausgezogen ist. Diese Walze wird darauf aus ihren Lagern gehoben, und auf dem Gestelle a bei a' niedergelegt, welche Stelle zu diesem Zwecke etwas ausgehöhlt ist; sie wird darauf aus dem fertigen Cylinder herausgezogen, worauf die Maschine sofort zur Aufnahme eines neuen Cylinders bereit ist.

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Tafel Tab.
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Tab. IV