Titel: | Ergebnisse bei der Bestimmung der Gerbsäure in einer größeren Anzahl von Eichenrinden mit Berücksichtigung der neueren Methoden; von Professor Dr. Ph. Büchner. |
Autor: | Ph. Büchner |
Fundstelle: | Band 184, Jahrgang 1867, Nr. LII., S. 250 |
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LII.
Ergebnisse bei der Bestimmung der Gerbsäure in
einer größeren Anzahl von Eichenrinden mit Berücksichtigung der neueren Methoden; von
Professor Dr. Ph.
Büchner.
Büchner, Bestimmung der Gerbsäure in einer Anzahl von Eichenrinden
mit Berücksichtigung der neueren Methoden.
Es war ursprünglich nur meine Absicht gewesen, eine größere Anzahl von Eichenrinden
auf ihren Gehalt an Gerbsäure zu untersuchen, um durch die erlangten Resultate
zugleich die Frage zu beantworten, inwiefern das Alter der Bäume, ihr Standort, die
Boden- und sonstigen Verhältnisse einen bestimmten Anhalt bei der
Beurtheilung ihres Gerbwerthes abgeben.
Nachdem von Fehling-Müller,
Handtke, Hammer, Persoz, Gerland, Fleck,
Mittenzwey und Löwenthal die verschiedensten
Methoden für die Bestimmung des Gerbstoffs veröffentlicht worden, und der Werth
derselben sowohl hinsichtlich ihrer Genauigkeit und Brauchbarkeit, als auch ihrer
leichteren oder schwierigeren Ausführbarkeit zuerst von Gauhe und in einer späteren Abhandlung von Hallwachs
Polytechn. Journal Bd. CLXXX S.
53. kritisch zusammengestellt und beleuchtet worden, wollte ich von vorn herein
den Gerbsäuregehalt der zur Untersuchung bestimmten Eichenrinden ohne Unterschied
nach der von Löwenthal angegebenen Methode durchführen,
da dieselbe meiner Ansicht nach rasch und leicht ausführbar ist, und bei
Wiederholung der Analyse sehr genau übereinstimmende Resultate liefert.
Obwohl meine Arbeit in dieser Richtung beinahe zu Ende geführt war, so mußte die
Grenze des vorgesteckten Zieles insofern überschritten werden, als zuerst Jul. Löwe
Zeitschrift für analytische Chemie, 1865 S. 366. und bald darauf Rud. Wagner
Zeitschrift für analytische Chemie, 1866 S. 1; polytechn. Journal Bd. CLXXXIII S. 227. Beiträge zur Kenntniß der quantitativen Bestimmung des Gerbstoffs lieferten,
durch welche die Ergebnisse der seither gebräuchlichen und üblichen Methoden
wesentlich modificirt worden.
Die in den letzterwähnten Abhandlungen ausgesprochenen und durch Versuche erworbenen
Ansichten schienen mir von so erheblicher Bedeutung und für die Sache selbst von so
großer Tragweite zu seyn, daß ich mich sofort entschloß, das von diesen beiden
Chemikern angegebene Verfahren bei dieser Gelegenheit gleichfalls auf die zur
Untersuchung vorliegenden Eichenrinden auszudehnen und somit das Wesen und die
Brauchbarkeit der von diesen letztgenannten Chemikern angegebenen Methoden selbst
eingehender zu besprechen und die Ergebnisse derselben einander
gegenüberzustellen.
Bezeichnung der Rinde.
I.
12
AstrindeStammrinde
Eichenrinde aus der Oberförsterei
Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District Walterbach.
Quercus robur, 39jähriger Kernschlag vom
Jahre 1827. Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden: grober, etwas
humoser lehmiger Sand mit Steingeröll. Höhe über dem Meere: 1580'.
Exposition: mit 5 Proc. nach Süden abgedacht.
II.
3
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Langd,Domanialwalddistrict Söderecke, Schlag 17.Quercus pedunculata, Kernwuchs v. 26
Jahren.Gebirgsart: Basalt.Boden: Lehm mit ziemlich
undurchlassendem Untergrund.Höhe über dem MeereMeeere: ungefähr 600'. Exposition: ebene, Spätfrösten ausgesetzte
Lage.
III.
4
Stammrinde
Eichenlohrinde aus dem Königreiche
Hannover,Forstinspection Hildesheim, Forstrevier
Wehrstadt,Domanialwalddistrict Fidexerberg 4.Quercus pedunculata, 16jähriger
Stockschlag vom Jahre 1850.
Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden: humoser, sandiger Lehm. Höhe
über dem Meere: 1000'. Exposition: südliche Abdachung.
IV.
5
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District Hirschhornerhöhe
4.Quercus robur, 11jähriger
Stockschlag vom Jahre 1855. Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden:
humoser Sandboden. Höhe über dem Meere: 1900'. Exposition: mit 5
Proc. nach Südosten abgedacht.
V.
6
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförstern
Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District Hirschhornerhöhe
4.Quercus robur, 11jähriger
Stockschlag vom Jahre 1855. Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden:
humoser Sandboden. Höhe über dem Meere: 1900'. Exposition: mit 5
Proc. nach Südosten abgedacht.
VI.
7
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District Hirschhornerhöhe
4.Quercus pedunculata, 11jähriger
Stockschlagvom Jahre 1855. Gebirgsart: bunter Sandstein.
Boden: humoser Sandboden. Höhe über dem Meere: 1900'. Exposition:
mit 5 Proc. nach Südosten abgedacht.
VII.
8
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District Hirschhornerhöhe
4.Quercus pedunculata, 11jähriger
Stockschlagvom Jahre 1855.
Bezeichnung der Rinde
Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden: humoser Sandboden. Höhe
über dem Meere: 1900'. Exposition: mit 5 Proc. nach Südosten
abgedacht.
VIII.
910
StammrindeundAstrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District Bodenacker, Abtheilung 2.
Quercus pedunculata, 30jähriger
Kernwuchs. Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden: humoser Sand.
Höhe über dem Meere: 1700'. Exposition: mit 10 Proc. nach Osten
abgedacht.
IX.
1112
StammrindeundAstrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District Bodenacker, Abtheilung
2.Quercus robur, 30jähriger
Kernwuchs. Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden: humoser Sand.
Höhe über dem Meere: 1700'. Exposition: mit 10 Proc. nach Osten
abgedacht.
X.
13
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Nieder-Eschbach,Ober-Eschbacher Gemeindewald
„Haard“, in der NäheHomburgs v. d.h. gelegen,
District Judeneck, Schlag 10.Quercus
pedunculata, 20jährig. Stockausschlag. Probe bei 10' Höhe
(Hälfte der Stange) entnommen. Gebirgsart:
Grauwacken-Thonschiefer. Boden: tiefgründiger, guter,
fruchtbarer Lehmboden, gesteinfrei. Höhe über dem Meere: 880'.
Exposition: südöstliche Lage.
XI.
14
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Nieder-Eschbach,Ober-Eschbacher Gemeindewald
„Haard“, bei Homburgv. d.h. gelegen, Schlag
10.Quercus pedunculata,
12jähriger Kernwuchs. Die Probe an der ganzen Stange
10' hoch genommen, von dem Boden bis zur Beastung.
Gebirgsart: Grauwacken-Thonschiefer. Boden etc.: wie
vorher.
XII.
15
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Nieder-Eschbach,Petterweiler Gemeindewald auf dem Taunus,
DistrictDreibornruthenschlag Nr. 9.Quercus robur, 26jährig. Stockausschlag; die
Probe in der Hälfte der Stange bei 12' Höhe
entnommen. Gebirgsart: Grauwacken-Sandstein mit Quarzit und
Seracitschiefer. Boden: ein wenig tiefgründiger, sehr steiniger, aber
fruchtbarer, sandiger Lehmboden. Höhe über dem
Meere: 1200'. Exposition: südöstlicher Abhang.
XIII.
16
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Nieder-Eschbach,Ober-Erlenbacher Gemeindewald auf dem
Taunus, DistrictGuckelsburg, Schlag 6.Quercus robur, 20jähriger Stockausschlag; die
Probe entnommen in der Hälfte der ganzen Stange bei 10'
Höhe.
Bezeichnung der Rinde.
Gebirgsart: Grauwacke, besonders Grauwacke-Sandstein,
Quarzit und Seracitschiefer. Boden: ein mit sehr
vielen Steinen gemischter, wenig tiefgründiger, sandiger
Lehmboden. Höhe über dem Meere: 1500'. Exposition: südwestlicher
Abhang.
XIV.
17
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Nieder-Eschbach,Ober-Eschbacher Gemeindewald
„Haard“, Schlag 10.Quercus pedunculata, wie bei XI.
14.
XV.
18
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Nieder-Eschbach, HolzhäuserGemeindewald, District Spieß, Schlag
10.Quercus pedunculata,
20jähriger Kernwuchs. Die Stange 20' lang, vom Boden
bis zu 15' Höhe die Probe entnommen und geschält.
Gebirgsart: Grauwacken-Sandstein. Boden: ziemlich tiefgründiger,
etwas kiesiger, fruchtbarer, sandiger Lehmboden.
Höhe über dem Meere: 900'. Exposition: sanft nach Südosten geneigte
Ebene.
XVI.
19
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Nieder-Eschbach,Nieder-Eschbacher Gemeindewald
„Hohe Mark“, auf derhöheren Lage des Taunus,
District Kolbenberg, Schlag 12.Quercus
robur, 20jähriger Ausschlag, die Probe in der
Hälfte der 15' hohen Stange entnommen. Gebirgsart:
Grauwacke-Sandstein mit Quarzit und Seracitschiefer. Boden: ein
mit vielen Steinen gemischter, aber sehr
guter, fruchtbarer, sandiger
Lehmboden. Höhe über dem Meere: 1900'. Exposition: südöstlicher
Abhang.
XVII.
20
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Nieder-Eschbach, HolzhäuserGemeindewald, District Spieß, Schlag
9 bei Friedrichsdorf gelegen.Quercus
pedunculata, 20jährig. Stockausschlag. Die Probe in der Hälfte
der Stange (bei 15' Höhe) entnommen. Gebirgsart etc.: wie bei XV.
18.
XVIII.
21
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Nieder-Eschbach, HolzhäuserGemeindewald, District Spieß, Schlag
9 bei Friedrichsdorf gelegen.Quercus
pedunculata, 16jährig. Stockausschlag. Die
Probe in der Hälfte der Stange (bei 10' Hohe) entnommen. Gebirgsart
etc.: wie bei XV. 18.
XIX.
22
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Ober-Rosbach, DomanialwaldMainzerhecken, Schlag 6.Quercus robur, 28jähriger
Stockausschlag. Gebirgsart: Thonschiefergebirg des Taunus. Boden:
kieseliger Thonboden. Höhe über dem Meere: 1300'. Exposition:
südöstliche Neigung.
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Ober-Rosbach, Gemeindewald Ober-Mörlen
Matzenplacken.
Bezeichnung der Rinde.
XX.
23
Stammrinde
Quercus robur, 20jähriger
Stockausschlag. Gebirgsart: Thonschiefergebirg des Taunus. Boden:
lehmiger Sandboden. Höhe über dem Meere: 1100'. Exposition:
nordwestlicher Abhang.
XXI.
24
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Ober-Rosbach, DomanialwaldFrauenwald, Schlag 8.Quercus robur, 20jähriger
Stockausschlag. Gebirgsart: zum Thonschiefergebirg gehörig.
Hügelland. Boden: sandiger Lehmboden. Höhe über dem Meere:
600'. Exposition: nördlicher Abhang.
XXII.
25
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Ober-Rosbach, GemeindewaldOckstadt, Schlag 13.Quercus robur, 18jähriger
Stockausschlag. Gebirgsart: Thonschiefergebirg des Taunus. Boden:
steiniger, fester Thonboden. Höhe über dem Meere: 1700'.
Exposition: südlicher Abhang.
XXIII.
26
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Ober-Rosbach, GemeindewaldOber-Rosbach Salzberg.Quercus robur, 20jähriger
Stockausschlag. Gebirgsart: Thonschiefergebirg des Taunus. Boden:
kieseliger Thonboden. Höhe über dem Meere: 1000'. Exposition:
östlicher Abhang.
XXIV.
27
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförstern
Eichelsdorf, DomanialwalddistrictHainborn 13.Quercus robur, 22jähriger
Stockschlag. Gebirgsart: Basalt. Boden: thoniger Lehm. Höhe
über dem Meere: 700–800'. Exposition: nördlich.
XXV.
28
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Eichelsdorf, DomanialwalddistrictHainborn 13.Quercus robur, 15jähriger
Stockschlag. Gebirgsart etc.: wie vorher.
XXVI.
29
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Hirschhorn, HirschhornerGemeindewalddistrict Wittweiberwald.Quercus robur (sogenannte Buscheiche im
Hackwald), 15jähriger Stockschlag. Gebirgsart:
bunter Sandstein. Boden: lehmiger Sand. Höhe über dem Meere:
1200'. Exposition: nordöstliche Abdachung.
XXVII.
30
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Hirschhorn, HirschhornerGemeindewald, District Wittweiberwald.Quercus pedunculata (sogenannte
Eiseneiche im Hackwald), 15jähriger Stockschlag.
Gebirgsart etc.: nie vorher.
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Hirschhorn,Domanialwalddistrict: hinterer Haßelwald.
Bezeichnung der Rinde.
XXVIII.
31
Stammrinde
Quercus robur, 15jähriger
Stockschlag. Gebirgsart, Boden, Höhe: wie vorher. Exposition:
südöstlicher Hang.
XXIX.
32
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Hirschhorn, Domanialwalddistrict:hinterer Haßelwald.Quercus pedunculata, 15jähriger
Stockschlag. Gebirgsart etc.: wie vorher.
XXX.
33
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Hirschhorn, Domanialwalddistrict:hinterer Haßelwald.Quercus pedunculata, 15jähriger
Stockschlag. Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden: lehmiger
Sand. Höhe über dem Meere: 1200'. Exposition: östlicher
Hang.
XXXI.
34
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Hirschhorn, Domanialwalddistrict:hinterer Haßelwald.Quercus robur, 18jähriger
Stockschlag. Gebirgsart etc.: wie vorher.
XXXII.
35
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Wendelsheim, Gemeindewaldvon Flohnheim etc. District: Wolfsberg, Schlag
15.Quercus robur, 18jähriger
Stockschlag. Gebirgsart: Diluvialboden. Boden: lehmiger
Thonboden. Höhe über dem Meere: 600–700'. Exposition:
südlicher Abhang.
XXXIII.
36
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Wendelsheim, Gemeindewaldvon Vonsheim. District: Korwinkel, Schlag
1.Quercus robur, 18jähriger
Stockschlag. Gebirgsart: Diluvium. Boden: thoniger Lehm. Höhe
über dem Meere: circa 800'. Exposition:
geringe nordwestliche Neigung.
XXXIV.
37
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Wendelsheim, GemeindewaldFrei-Laubersheim, District:
Katharinenwald, Schlag 15.Quercus
pedunculata, 15jährig. Stockschlag. Gebirgsart: Diluvium.
Boden: thoniger Sand. Höhe über dem Meere: 800–900'.
Exposition: südöstliche Neigung.
XXXV.
38
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Wendelsheim, DomanialwaldBorholz, District: Meisenheimergrund, Schlag
9.Quercus pedunculata, 18jährig.
Stockschlag. Gebirgsart: Diluvium. Boden: lehmiger Thonboden.
Höhe über dem Meere: circa 700'.
Exposition: geringe nördliche Neigung.
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Wendelsheim, Gemeindewaldv. Flohnh., Distr.: Wolfsberg, Schlag
15.
Bezeichnung der Rinde.
XXXVI.
39
Stammrinde
Quercus pedunculata, 18jährig.
Stockschlag. Gebirgsart: Diluvialboden. Boden: lehmiger
Thonboden. Höhe über dem Meere: 600–700'. Exposition:
südlicher Abhang.
XXXVII.
40
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Wendelsheim, Gemeindewaldvon Frei-Laubersheim, District:
Katharinenwald, Schlag 15.Quercus
robur, 15jährig. Stockschlag. Gebirgsart: Diluvium.
Boden: thoniger Sandboden. Höhe über dem Meere: circa 800–900'. Exposition: geringe südöstliche
Neigung.
XXXVIII.
41
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Wendelsheim, DomanialwaldVorholz, District: Meisenheimergrund, Schlag
9.Quercus robur, 18jähriger
Stockschlag. Gebirgsart: Diluvium. Boden: lehmiger Thonboden.
Hohe über dem Meere: circa 700'.
Exposition: geringe nördliche Neigung.
XXXIX.
42
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Wendelsheim, Gemeindewaldvon Wendelsheim, District: Korwinkel, Schlag
1.Quercus pedunculata, 18jährig.
Stockschlag. Gebirgsart: Diluvium. Boden: thoniger Lehmboden.
Höhe über dem Meere: circa 800'.
Exposition: geringe nordwestliche Neigung.
XL.
43
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Rimbach, Domanialwalddistrict:alter Eichelberg, Abtheilung 4.Quercus pedunculata, 38jährig.
Kernwuchs. Gebirgsart: Granit. Boden: steiniger, trockener
seichtgründiger Lehm. Höhe über dem Meere: circa 900'. Exposition: nach Süden stark abfallend. Ungefähr
100' über der Sohle eines von Westen nach Osten
ansteigenden Thales.
XLI.
44
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Rimbach, Domanialwalddistrict:alter Eichelberg, Abtheilung 4.Quercus robur, Kernwuchs von 38
Jahren. Gebirgsart etc.: wie vorher.
XLII.
45
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Rimbach, MörlenbacherGemeindewald, District: Hoherain, östlicher
Theil.Quercus pedunculata,
Kernwuchs v. 27 Jahren. Gebirgsart: Granit. Boden: ziemlich
frischer, tiefgründiger Lehmboden. Höhe über dem Meere: 1000'.
Exposition: nach Südwest mäßig abfallend.
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Lindenfels, DomanialwalddistrictRingenbüschel.
Bezeichnung der Rinde.
XLIII.
46
Stammrinde
Quercus robur, 13jährig.
Stockausschlag. Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden: leichter
Sand. Höhe über dem Meere: 1600–1700'. Exposition:
südöstlich, wenig geschützt.
XLIV.
47
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Lindenfels, Domanialwalddistrict:Ringenbüschel.Quercus pedunculata, 13jähr.
Stockausschlag. Gebirgsart etc.: wie vorher.
XLV.
48
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Waldmichelbach,District: Schloßbuckel.Quercus robur, 15jährig. Stockschlag. Gebirgsart: bunter
Sandstein. Boden: lehmiger Sand. Höhe über dem Meere: 1000'.
Exposition: Südwestseite.
XLVI.
4950
StammrindeundZweig.
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Waldmichelbach,Domanialwald Winterdörrel.Quercus robur, 15jährig. Stockschlag.
Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden: lehmiger Sand und felsiges
Terrain. Höhe über dem Meere: 1600'. Exposition:
Nordostseite.
XLVII.
5152
StammrindeundZweig.
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Waldmichelbach,Domanialwald Kohlwald 13.Quercus robur, 13jährig. Stockschlag.
Gebirgsart etc.: wie vorher.
XLVIII.
5354
StammrindeundZweig.
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Waldmichelbach,Domanialwald Winterdörrel 11.Quercus pedunculata. Gebirgsart etc.:
wie bei XLVI.
XLIX.
5556
StammrindeundZweig.
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Waldmichelbach,Gemeindewald Waldmichelbach, Ameisenberg.Quercus robur, 15jähriger
Stockschlag. Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden: Sand mit
Lehm. Höhe über dem Meere: 1100'. Exposition: Südwestseite.
L.
57
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Bingen, PrivatwaldSr. königl. Hoheit des Prinzen Friedrich von Preußen,unmittelbar am Bingerwald
gelegen.Quercus robur, Kernwuchs
von 30 Jahren. Gebirgsart: Quarz. Boden: Thon, vorwiegend mit
Kiesel vermengt. Höhe über dem Meere: 900–1000'.
Exposition: östlicher Abhang.
LI.
58
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Mombach,Domanialwalddistrict: Mönchwald, Schlag 1.Quercus pedunculata, 15jähr.
Stockschlag. Gebirgsart: Kalk. Boden: Thonboden mit Sand.
Bezeichnung der Rinde.
Höhe über dem Meere: circa 1000'.
Exposition: eben, nach Nord und West freies Feld.
LII.
59
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Bingen, Domanialwalddistrict:Sulz 13.Quercus robur, 24jährig. Stockausschlag. Gebirgsart:
Grauwacke. Boden: humoser Sandboden mit Lehm gemischt. Höhe über
dem Meere: 1000–1100'. Exposition: östlich.
LIII.
60
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Bingen. Privatwald Sr. königl.Hoheit des Prinzen Friedrich von Preußen, unmittelbar amBinger Wald
gelegen.Quercus robur, Kernwuchs
von 30 Jahren. Gebirgsart: Quarz. Boden: Thon, vorwiegend mit
Kiesel gemengt. Höhe über dem Meere: 900–1000'. Exposition:
östlicher Abhang.
LIV.
6162
StammrindeundZweig.
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Bingen, Communalwalddistrict:kleiner Rheinberg, Abtheil. 15.Quercus robur, 16jährig.
Stockausschlag. Gebirgsart: Grauwacke. Boden: etwas lehmiger,
humoser Sandboden. Höhe über dem Meere: 1000–1100'.
Exposition: südöstlich.
LV.
63
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Wimpfen.Quercus robur, 75jährige
Stammrinde. Gebirgsart: gelber Sandstein. Boden: sandiger
Lehm. Höhe über dem Meere: 900'. Exposition: südliche steile
Bergwand.
LVI.
64
Stammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Wimpfen.Quercus robur, 25jährig.
Stockausschlag. Gebirgsart etc.: wie vorher.
LVII.
6566
StammrindeundZweig.
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Wimpfen.Quercus robur, 50jährige
Raitelrinde. Gebirgsart etc.: wie LV.
LVIII.
676869
untereStammrindeobereStamrindeZweig
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District: Eichelgarten, Abtheil.
3.Quercus robur, 15jähr.
Stockschlag vom J. 1851. Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden:
humoser, lehmiger Sand. Höhe über dem Meere: 1600'. Exposition:
mit 10 Proc. nach Süden abgedacht.
LIX.
707172
untereStammrindeobereStammrindeZweig
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District: Eichelgarten, 3.Quercus pedunculata, 15jähr. Stockschlag
vom Jahre 1851. Gebirgsart etc.: wie
vorher.
LX.
7374
untereStammrindeobereStammrinde
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District: Eichelgarten, 3.Quercus robur, 15jähr. Stockschlag vom J.
1851. Gebirgsart etc.: wie vorher.
Bezeichnung der Rinde.
LXI.
757677
untereStammrindeobereStammrindeZweig
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District Eichelgarten, 3.Quercus pedunculata, 15jähr. Stockschlag
vom Jahre 1851. Gebirgsart etc.: wie
vorher.
LXII.
787980
untereStammrindeobereStammrindeZweig
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Beerfelden, Ober-SensbacherGemeindewald, District: Viehpfad,
3.Quercus pedunculata, 16jähr.
Stockschlag vom Jahre 1850. Gebirgsart: bunter
Sandstein. Boden: humoser Sand. Höhe über dem Meere: 1900'.
Exposition: mit 30 Proc. nach Westen geneigt.
LXIII
818283
untereStammrindeobereStammrindeZweig
Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
Beerfelden, Ober-SensbacherGemeindewald, District: Viehpfad,
3.Quercus robur, 16jähr.
Stockschlag vom J. 1850. Gebirgsart etc.: wie vorher.
LXIV.
8485
untereStammrindeZweig
Eichenlohrinde a. der Oberförsterei
Beerfelden, RothenbergerGemeindewald, District: Eckbüschel, 3.Quercus robur, 15jähr. Stockschlag vom J.
1851. Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden: wenig humoser
Sandboden, sehr steinig. Höhe über dem Meere: 1800'. Exposition:
hohe, nach allen Seiten exponirte Freilage, bildet einen
ziemlich flachen Bergkegel.
LXV.
86878889
untereStammrindeobereStammrindeZweigZweig zu
LX.
Eichenlohrinde a. der Oberförsterei
Beerfelden, RothenbergerGemeindewald, District: Eckbüschel, Abtheil.
3.Quercus robur, 15jähr.
Stockschlag vom J. 1851. Gebirgsart etc.: wie vorher.
Das Verfahren von Löwenthal
Journal für praktische Chemie, Bd. LXXXI S. 150; polytechn. Journal Bd. CLIX S. 143. beruht auf der gleichzeitigen Oxydation von Indigocarmin und Gerbsäure bei
Gegenwart von freier Säure durch Chlorkalk- oder Chamäleonlösung, und zwar
wendet Löwenthal diese Methode nicht nur auf Gerbsäure,
sondern auch auf alle organischen Farbstoffe an.
Nach Löwenthal's Voraussetzung
werden Indigo und Gerbsäure gleichzeitig oxydirt, so daß mit der letzten Spur des
ersteren auch die letzte Spur der letzteren völlig verschwindet. Gauhe und auch später Hallwachs haben bezüglich dieser Methode durch Versuche festgestellt, daß
die Indigolösung, wie sie Löwenthal angibt, bei einem
gewissen Grade der Verdünnung angelangt, bei weiterer Verdünnung stets eine
constante Menge von Chamäleonlösung zur Oxydation erfordert.
Die Erfordernisse, welche zur Ausführung der Methode bedingt werden, sind: 1) eine
Auflösung von reiner, bei 100° C. getrockneter Gerbsäure, im Kubikcentimeter
0,001 Grm. enthaltend; 2 eine ziemlich verdünnte Auflösung von Indigocarmin in
Wasser (etwa 30 Grm. teigiger Indigocarmin auf 1 Liter Wasser), und 3) eine ziemlich
verdünnte Auflösung von übermangansaurem Kali.
Man vermischt zuerst 20 K. C. der Indigolösung mit 1000 K. C. Wasser und 10 K. C.
verdünnter Schwefelsäure in einem Becherglase, und setzt unter fortwährenden:
Umrühren so lange von der verdünnten Lösung des übermangansauren Kalis hinzu, bis
die letzte Spur von grünlichem Schimmer verschwunden ist und einer rein gelben,
etwas in's Röthliche ziehenden Farbe Platz gemacht hat.
Man vermischt alsdann Indigolösung, Säure und Wasser wie vorher, fügt 25 K. C.
Gerbsäurelösung hinzu, und dann unter Umrühren die Lösung des übermangansauren Kalis
bis zum Verschwinden der letzten grünen Nüancen.
Zieht man von der im Ganzen verbrauchten Lösung des übermangansauren Kalis die Menge
ab, welche der zugesetzten Indigolösung entspricht, so erhält man diejenige Menge
des übermangansauren Kalis, welche für 0,025 Gerbsäure erforderlich ist.
Die Concentrationsverhältnisse der Flüssigkeiten müssen so gewählt werden, daß die
Indigolösung etwa gleichwerthig ist mit der Lösung des übermangansauren Kalis, so
daß mindestens 10 K. C. der letzteren gebraucht werden zu 20 K. C. der obigen
Gerbsäurelösung.
Bei der Ausführung der Bestimmung der Gerbsäure in dem Gerbmaterial wird statt der
Gerbsäurelösung ein gewisses Volumen des wässerigen Auszuges desselben angewendet,
woraus sich durch einfache Rechnung der Procentgehalt an Gerbsäure für das zur
Untersuchung vorliegende Gerbmaterial ergibt.
Es folgen hier die Resultate, welche sich bei der Untersuchung der vorverzeichneten
Eichenrinden auf ihren Gehalt an Gerbsäure nach dieser Methode ergeben haben.
Sämmtliche Rinden wurden vor ihrer Verwendung zur Analyse in pulverisirtem Zustande
bei 100° C. getrocknet, mit Wasser erschöpft, und die filtrirte Lösung auf
500 K. C. gebracht.
Titre zu den mit I–VIII bezeichneten Rinden:
Normalgerbsäurelösung: 1 Grm. der bei 100° C.
getrockneten chemischreinen Gerbsäure gelöst zu 1 Liter.
25 K. C. Indigolösung erforderten 24,6 K. C.
Chamäleonlösung.
25 K. C. Indigolösung + 25 K. C. Normalgerbsäurelösung
erforderten 46,6 Chamäleonlösung.
Textabbildung Bd. 184, S. 261
Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
zu 500 K. C. Abkochung
Titre zu den mit 9–20 bezeichneten Rinden:
Normalgerbsäurelösung: 1 Grm. der bei 100° C.
getrockneten chemischreinen Gerbsäure gelöst zu 1 Liter.
25 K. C. Indigolösung erforderten 19,8 K. C.
Chamäleonlösung.
25 K. C. Indigolösung + 25 K. C. Normalgerbsäurelösung
erforderten 41,8 K. C. Chamäleonlösung.
Textabbildung Bd. 184, S. 261
Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
zu 500 K. C. Abkochung
Textabbildung Bd. 184, S. 262
Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
zu 500 K. C. Abkochung
Titre zu den mit 21–28 bezeichneten Rinden:
Normalgerbsäurelösung: 1 Grm. der bei 100° C.
getrockneten chemischreinen Gerbsäure gelöst zu 1 Liter.
25 K. C. Indigolösung erforderten 25,6 K. C.
Chamäleonlösung.
25 K. C. Indigolösung + 35 K. C. Normalgerbsäurelösung
erforderten 51,6 K. C. Chamäleonlösung.
Textabbildung Bd. 184, S. 262
Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
zu 500 K. C. Abkochung
Titre zu den mit 29–42 bezeichneten Rinden:
Normalgerbsäurelösung: 1 Grm. der bei 100° C.
getrockneten chemischreinen Gerbsäure gelöst zu 1 Liter.
25 K. C. Indigolösung erforderten 26,2 Chamäleonlösung.
25 K. C. Indigolösung + 25 K. C. Normalgerbsäurelösung
erforderten 53,3 Chamäleonlösung.
Textabbildung Bd. 184, S. 263
Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
zu 500 K. C. Abkochung
Titre zu den mit 43–54 bezeichneten Rinden:
Normalgerbsäurelösung: 1 Grm. der bei 100° C.
getrockneten chemischreinen Gerbsäure gelöst zu 1 Liter.
25 K. C. Indigolösung erforderten 25,4 Chamäleonlösung.
25 K. C. Indigolösung + 25 K. C. Normalgerbsäurelösung
erforderten 52,6 K. C. Chamäleonlösung.
Textabbildung Bd. 184, S. 264
Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
zu 500 K. C. Abkochung
Titre zu den mit 55–66 bezeichneten Rinden:
Normalgerbsäurelösung: 1 Grm. der bei 100° C.
getrockneten chemischreinen Gerbsäure gelöst zu 1 Liter.
25 K. C. Indigolösung erforderten 25,5 K. C.
Chamäleonlösung.
25 K. C. Indigolösung + 25 K. C. Normalgerbsäurelösung
erforderten 51,8 Chamäleonlösung.
Textabbildung Bd. 184, S. 264
Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
zu 500 K. C. Abkochung
Textabbildung Bd. 184, S. 265
Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
zu 500 K. C. Abkochung
Titre zu den mit 67–77 bezeichneten Rinden:
Normalgerbsäurelösung: 1 Grm. der bei 100° C.
getrockneten chemischreinen Gerbsäure gelöst zu 1 Liter.
25 K. C. Indigolösung erforderten 24,6 Chamäleonlösung.
25 K. C. Indigolösung + 25 K. C. Normalgerbsäurelösung
erforderten 49,6 K. C. Chamäleonlösung.
Textabbildung Bd. 184, S. 265
Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
zu 500 K. C. Abkochung
Textabbildung Bd. 184, S. 266
Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
zu 500 K. C. Abkochung
Titre zu den mit 77–89 bezeichneten Rinden:
Normalgerbsäurelösung: 1 Grm. der bei 100° C.
getrockneten chemischreinen Gerbsäure gelöst zu 1 Liter.
25 K. C. Indigolösung erforderten 24,8 K. C.
Chamäleonlösung.
25 K. C. Indigolösung + 25 K. C. Normalgerbsäurelösung
erforderten 50,4 K. C. Chamäleonlösung.
Textabbildung Bd. 184, S. 266
Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
zu 500 K. C. Abkochung
Textabbildung Bd. 184, S. 267
Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
zu 500 K. C. Abkochung
Löwe veröffentlichte eine Abhandlung zur quantitativen
Bestimmung des GerbstoffesZeitschrift für analytische Chemie, 1865 S. 366., in welcher er nachweist, daß die verschiedenen Methoden, welche sich auf
das Verhalten der Gerbsäure gründen, mit verschiedenen Oxyden in Wasser und
verdünnten Säuren unlösliche Verbindungen zu erzeugen, bei deren Abscheidung man
unter Anwendung normirter Lösungen auf die vorhandene Menge des Gerbstoffes in dem
einen oder anderen Materiale schloß, einer Berichtigung insofern bedürfen, als sie
Anwendung zur Bestimmung des Gerbstoffes der Eichenrinden
finden sollen.
Nach den von Löwe angestellten Versuchen enthält nämlich
der heiße wässerige Auszug der Eichenrinden nicht nur den durch jene Oxyde fällbaren
Gerbstoff, sondern auch noch eine andere Säure, welcher die gleiche Eigenschaft
zukommt mit verschiedenen Metalloxyden in Wasser unlösliche oder schwerlösliche
Verbindungen zu erzeugen, wodurch höhere Zahlen bei der Untersuchung der Eichenrinde
auf Gerbsäure resultiren, als die sind, welche den wahren
Gehalt der Rinde an Gerbsäure repräsentiren.
Er sagt darin wörtlich: „Vermischt man einen möglichst concentrirten
wässerigen Auszug der Eichenrinde mit starkem Alkohol, so erhält man in
reichlicher Menge eine gallertartige Ausscheidung, welche sich ohne merkliche
Lösung mit Weingeist auswaschen läßt. Entfernt man die weingeistige Lösung durch
Pressen der Gallerte zwischen Leinwand, löst darauf dieselbe wieder in wenig
destillirtem Wasser, und fällt wieder mit Weingeist, kurz, wiederholt man die
angeführte Reinigung der Gallerte auf gleiche Art mehrere Male, so erhält man
zwar immer eine noch etwas gefärbte Gallerte von saurer Reaction, jedoch ohne
deutlich nachweisbaren Gehalt an Gerbstoff. Die Gallerte löst sich in Wasser mit
brauner Farbe,
und gibt mit essigsaurem Kupfer-, Blei- und Eisenoxyd bräunlich
gefärbte Niederschläge, welche nicht das Ansehen der Verbindungen der Gerbsäure
mit jenen Metalloxyden, sondern weit mehr Aehnlichkeit haben mit den Fällungen,
welche die Pectinsäure mit den genannten Oxyden bildet. Wurde die Gallerte gut
gereinigt, so gibt ihre Auflösung in Wasser mit verdünnter
Leimlösung keine Fällung, und die Flüssigkeit, aus welcher man sie
anfangs ausschied, gewinnt durch ihre Entfernung eine viel hellere Farbe, und
selbst nach dem Concentriren ein viel dünnflüssigeres Ansehen.“
Nach Löwe's Ansicht unterliegt
es deßhalb keinem Zweifel, daß die mehr oder weniger dunkle Farbe der heißbereiteten
Auszüge der Eichenrinde von einer wechselnden Menge von Pectin und Pectinsäure
herrührt, und findet er die Nachweisung der Pectinsäure in dem Auszuge der
Eichenrinde durch eine Notiz von Berzelius unterstützt,
nach welcher neuerdings die Zeit zum Gerben der Häute dadurch abgekürzt wird, daß
man mehrere Häute zu einer Art wasserdichtem Behälter zusammenheftet, diesen mit
gerbsäurehaltigen Pflanzentheilen anfüllt und Wasser darauf gießt, welches durch
eine hohe Wassersäule unter einem beständigen Drucke erhalten wird, und wobei, bei
Anwendung von Eichenrinde, sich die äußere Seite der Haut mit Pectinsäure überziehe, welche in der Rinde in Verbindung mit Gerbsäure
enthalten war, und durch die Hautsubstanz von der Gerbsäure losgemacht wird.
Da nun, nach den Untersuchungen Löwe's, die nach der von ihm angegebenen Methode aus der Eichenrinde
abgeschiedene Pectinsäure – wie bereits angeführt – gleichfalls die
Eigenschaft besitzt, aus ihrer wässerigen Lösung sowohl durch essigsaures
Kupfer-, Blei- und Eisenoxyd, durch Brechweinstein- und
Alaunlösung, als auch durch Hautsubstanz, ebenso wie die wässerige Lösung der
Gerbsäure niedergeschlagen zu werden, und die Menge der Gerbsäure theils nach der
Gewichtsmenge des entstandenen Niederschlages, theils aus der Quantität der vorher
normirten Lösungen besagter Fällungsmittel berechnet wird, so gelangt Löwe zu dem ganz richtigen Schlusse, daß auch die im
Eichenrindenauszuge enthaltene Pectinsäure neben der Gerbsäure durch die genannten
Fällungsmittel gefällt wird, und somit in allen diesen Fällen der Gerbsäuregehalt zu
hoch erhalten werde.
Die von Hammer veröffentlichte Methode gründet sich
bekanntlich darauf, daß man die Gerbmaterialien mit einem bestimmten Quantum Wasser
erschöpft, das specifische Gewicht der Lösung ermittelt, die Gerbsäure durch in
Wasser aufgeweichtes und dann ausgepreßtes Hautpulver fällt, filtrirt, nochmals das
specifische Gewicht des Filtrats bestimmt und aus letzterem den Gerbsäuregehalt unter Anwendung
einer von Hammer aufgestellten Tabelle bestimmt.
Da nun ferner – wie dieß die von Gauhe und Hallwachs gelieferten kritischen Zusammenstellungen
bezüglich des Werthes und der Genauigkeit der einzelnen in neuerer Zeit von
verschiedenen Chemikern vorgeschlagenen Methoden für die Bestimmung der Gerbsäure in
den Eichenrinden beweisen – das von Hammer
angegebene Verfahren in seinen Resultaten sehr nahe übereinstimmt mit denen, welche
man bei Einhaltung des Löwenthal'schen Verfahrens erhält,
und da nach der Angabe von Löwe durch thierische Haut die
in der Eichenrinde neben der Gerbsäure vorhandene Pectinsäure gleichfalls gefällt wird, so muß man zu dem untrüglichen und
unumstößlichen Schlusse gelangen, daß auch bei dem Verfahren Löwenthal's nicht allein die Gerbsäure, sondern
auch zugleich die Pectinsäure durch übermangansaures Kali zerstört, somit als
Gerbsäure in Rechnung gebracht werde, und daß auch die nach dem Löwenthal'schen Verfahren erhaltenen Resultate zu hoch
ausfallen, mithin nicht den wahren Gehalt an Gerbsäure ausdrücken.
Nach der von Löwe gemachten Ermittelung der vorher
erwähnten Thatsachen benutzt er das Verhalten der Pectinkörper, in Alkohol unlöslich
Zu seyn, während die Eichengerbsäure sich in diesem löst, um die Pectinverbindungen
aus dem wässerigen Auszuge der Eichenrinde zu entfernen, und schlägt deßhalb vor,
die zur Untersuchung vorliegende Rinde vollständig mit kochendem Wasser zu
erschöpfen, die erhaltenen Filtrate im Wasserbad unter Zusatz eines Tropfens
Essigsäure in einer Schale zur Trockne zu verdampfen, den Rückstand mit starkem
Weingeist zu extrahiren, das weingeistige Filtrat abermals im Wasserbade zu
verdampfen, den Rückstand desselben mit destillirtem Wasser aufzunehmen und in
dieser Lösung den Gerbstoff nach der einen oder anderen Methode zu bestimmen.
– Nach diesem Verfahren fallen die erhaltenen Procente des Gerbstoffs in der
Rinde niedriger aus, als wenn man die wässerigen Auszüge
direct zur Bestimmung desselben verwendet, und zeigen sich nach der Angabe Löwe's oft Differenzen von mehr als
1 Proc. Die höchsten Zahlen, welche er bei der Ermittelung des Gerbstoffgehaltes der
Eichenrinde erzielen konnte, belaufen sich zwischen 4–5 Proc. der bei
100° C. getrockneten Rinde, und glaubt er zu dem Schlusse berechtigt zu seyn,
daß dieses Resultat um eine namhafte Größe in unseren Rinden nicht überschritten wird.
Um die Unterschiede der Ergebnisse zwischen der von Löwenthal und der von Löwe angegebenen Methode
kennen zu lernen, wurde eine Anzahl von Eichenrinden nach dem Löwe'schen Verfahren untersucht.
Die bei 100° C. getrocknete, gröblich pulverisirte Eichenrinde wurde jedesmal
mit destillirtem Wasser erschöpft, die filtrirte Lösung auf 500 K. C. gebracht,
hiervon 250 K. C. im Wasserbade zur Trockne verdampft; der Rückstand, welcher an dem
Boden der Porzellanschale fest anhaftete, wurde mit Weingeist von 80 Proc.
übergossen, mit Hülfe eines kleinen Glasspatels losgelöst, in ein kleines Kölbchen
gespült, in demselben im Wasserbade 10 Minuten zur vollständigen Extraction der
Gerbsäure zum Sieden erhitzt, nach eintägiger kalter Extraction abfiltrirt, und
alsdann auf dem Filter so lange mit erwärmtem Weingeist gewaschen, bis eine Probe
der Flüssigkeit auf Zusatz von etwas Wasser und einem Tropfen Essigsäure durch
essigsaures Eisenoxyd nicht die geringste Reaction auf Gerbsäure mehr zu erkennen
gab. Das ganze weingeistige Filtrat wurde im Wasserbade abermals zur vollständigen
Trockne verdampft, der hinterbliebene Rückstand in destillirtem Wasser wieder zu 250 K. C. gelöst und in je 25 K. C. der Lösung
die Menge der Gerbsäure nach der Löwenthal'schen Methode
mit übermangansaurem Kali bestimmt.
Die wässerige Lösung des in Alkohol löslichen, sowie des
in Alkohol unlöslichen Antheils war stets trübe und letztere gab mit Essigsäure schwach angesäuert auf Zusatz
von essigsaurem Natron und Eisenchlorid noch eine deutliche und ziemlich kräftige
Reaction auf Gerbsäure in Gestalt eines gräulich, tintenartig schwarz gefärbten
Niederschlages, woraus geschlossen werden muß, daß demselben die Gerbsäure durch
Extraction nicht vollständig in ähnlicher Weise entzogen werden kann, wie dieß z.B.
beim Behandeln einer Mischung von Kaliumplatinchlorid und Natriumplatinchlorid in
Bezug auf letzteres der Fall ist, sondern daß vielleicht ein Theil der Gerbsäure an
Pectinstoffe gebunden oder in der Form von in Weingeist unlöslichen Salzen vorhanden
ist.
Selbst als der in Alkohol unlösliche Antheil, nachdem er
zunächst auf die vorher angegebene Weise behandelt, im Mörser zerrieben und nochmals
auf dem Filter mit Weingeist ausgewaschen worden, zeigte er dennoch nach dem
Auflösen in Wasser und Ansäuern mit Essigsäure auf Zusatz von essigsaurem Natron und
Eisenchlorid eine ziemlich kräftige Reaction auf Gerbsäure durch das Auftreten eines
gräulichen, tintenartig schwarzen Niederschlages, und wenngleich dieser Niederschlag
unstreitig zum allergrößten Theile von der Verbindung der Pectinstoffe mit Eisenoxyd
herrührt, so zeigt dessen schwarze Färbung doch an, daß ihm größere oder geringere
Mengen von gerbsaurem Eisenoxyd beigemengt sind.
Titre zu den mit 1–16 bezeichneten Rinden:
Normalgerbsäurelösung: 1 Grm. bei 100° C. getrockneter
chemisch-reiner Gerbsäure gelöst zu 1 Liter.
25 K. C. Indigolösung erforderten 19,8 K. C.
Chamäleonlösung.
25 K. C. Indigolösung + 25 K. C. Normalgerbsäurelösung
erforderten 41,8 K. C. Chamäleonlösung.
Textabbildung Bd. 184, S. 271
Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
zu 500 K. C. Abkochung
Aus diesen Resultaten ersieht man, daß im Allgemeinen der nach der Löwe'schen Methode ermittelte Gerbsäuregehalt der
Eichenrinden verhältnißmäßig viel niedriger ausfällt, als der nach dem von Löwenthal angegebenen Verfahren. Und wenngleich nach
meinen Versuchen der in Alkohol unlösliche Antheil des
wässerigen Auszuges der Eichenrinden nicht vollständig von allem Gehalt an Gerbsäure befreit
werden kann, so kann man doch nicht in Abrede stellen, daß die sehr bedeutenden
Differenzen, welche sich zwischen beiden Verfahrungsarten herausstellen, bezüglich
der von Löwe angegebenen Methode nur dem Umstande zuzuschreiben sind, daß in dem wässerigen Auszuge neben
der Gerbsäure gleichzeitig andere Stoffe (Pectinstoffe) vorhanden sind, welche zu
ihrer Zerstörung gleichfalls eine gewisse Menge übermangansaures Kali in Anspruch
nehmen, und demgemäß als Gerbsäure in Rechnung gebracht werden. Denn es steht wohl
nicht zu bezweifeln, daß alle Gerbsäure, welche in dem wässerigen Auszuge der
Eichenrinden in freiem Zustande vorhanden gewesen, auch
vollständig aus dem durch Eindampfen dieses wässerigen Auszuges erhaltenen
Rückstande mittelst Weingeist extrahirt werden kann. Wenn es demgemäß nach den
eigenen Angaben Löwe's (was
später durch meine Versuche bestätigt werden wird) auch gelingt, die Pectinsäure
frei von jeglichem Gehalte an Gerbsäure aus dem wässerigen Auszuge der Eichenrinden
abzuscheiden, indem dieser in concentrirtem Zustande gefällt, der entstandene
Niederschlag nach dem Auswaschen mit Weingeist und dem Auspressen zwischen Leinwand
wieder in Wasser gelöst, die Lösung abermals mit Weingeist gefällt und diese
Operationen mehreremal wiederholt worden, so dürfte dennoch ein derartiges Verfahren
bei den quantitativen Bestimmungen der Gerbsäure zur
Erlangung genauerer Resultate wegen der höchst schwierigen und langwierigen
Ausführung nicht empfehlenswerth seyn, abgesehen davon, daß auch die Pectinsäure in
wasserhaltigem Weingeist nicht ganz unlöslich ist.
Untersucht man, ob sich der Procentgehalt der einen Rinde,
festgestellt nach der Löwenthal'schen Methode, ebenso
verhält zu dem Ergebniß nach der Löwe'schen Methode, wie
sich der nach dem Löwenthal'schen Verfahren ermittelte
Procentgehalt einer anderen Rinde zu dem nach dem Löwe'schen Verfahren verhält, so ergibt sich, daß dieß
keineswegs der Fall ist.
Dividirt man den nach der Löwe'schen Methode erhaltenen
Procentgehalt durch den nach dem Löwenthal'schen
Verfahren ermittelten Procentgehalt einer Rinde, z.B. 8,63 : 12,37, so drückt der
Quotient = 0,69 die Menge der Gerbsäure aus, welche nach dem von Löwe befolgten Verfahren erhalten wird, wenn die Menge
der nach dem Löwenthal'schen Verfahren erhaltenen
Gerbsäure gleich 1 gesetzt ist.
Die nachfolgende Tabelle gestattet einen übersichtlichen Vergleich der
Gerbsäuremengen für eine und dieselbe Eichenrinde, welche nach dem
Löwe'schen Verfahren sich ergeben, wenn der
Gerbsäuregehalt, bestimmt nach dem Löwenthal'schen
Verfahren, für die nämliche Eichenrinde = 1 gesetzt
ist.
1
8,63 : 12,37 = 0,69
13
8,59 : 11,70 = 0,73
2
5,39 : 10,15 = 0,53
14
9,01 : 12,04 = 0,74
3
8,03 : 13,04 = 0,61
16
8,91 : 11,22 = 0,79
4
7,36 : 11,79 = 0,62
* 21
12,10 : 15,77 = 0,76
5
9,44 : 12,92 = 0,72
22
8,56 : 11,37 = 0,75
6
9,19 : 12,18 = 0,75
23
6,27 : 11,03 = 0,56
7
12,52 : 14,55 = 0,86
24
5,29 : 10,00 = 0,53
8
10,45 : 15,05 = 0,69
82
11,18 : 14,79 = 0,75
9
8,27 : 11,84 = 0,69
84
10,47 : 13,91 = 0,76
10
9,54 : 12,78 = 0,74
81
6,88 : 9,82 = 0,70
11
8,05 : 10,54 = 0,76
86
10,30 : 13,24 = 0,77
12
11,95 : 16,18 = 0,73
87
13,44 : 15,77 = 0,85
88
13,22 : 15,41 = 0,85
* Die Resultate von 21–88 sind aus späteren Ergebnissen
hier als Ergänzung beigefügt.
Wenn also durch das Löwenthal'sche Verfahren z.B. bei der
Rinde 3 ein Gewichtstheil Gerbsäure nachgewiesen wird, so
werden bei Anwendung der Löwe'schen Methode nur 0,61
Gewichtstheile Gerbsäure nachgewiesen. Setzt man statt 1 = 100, so werden die
Unterschiede noch erheblicher hervortreten; denn während z.B. eine gewisse Menge der
Rinde (4) nach Löwenthal's
Verfahren 100 Pfd. Gerbsäure liefern würden, würden aus derselben Menge der nämlichen Rinde nach dem Verfahren von Löwe nur 62 Pfd. Gerbsäure erhalten werden können, ein
Unterschied, welcher gewiß als sehr erheblich bezeichnet werden muß.
Diese Quotiente weichen untereinander ziemlich ab, so daß es nicht zulässig
erscheint, den einen oder den anderen derselben, als allgemein passenden, allen
Anforderungen entsprechenden Coefficienten auszuwählen, vermittelst welchem durch
Multiplication mit dem Löwenthal'schen Resultat dasjenige
von Löwe erhalten werden könnte. Auffallend ist es
jedoch, daß fast die Hälfte sämmtlicher Quotienten sich zwischen 0,7 und 0,77
bewegt; aber selbst in dieser Beziehung erscheint es gewagt, das durchschnittliche Ergebniß von 0,73 als Coefficienten
anzunehmen, bei dessen Anwendung für die Umwandlung der Löwenthal'schen Resultate in die Löwe'schen
natürlich nur annähernde Ergebnisse erhalten werden können.
Diese abweichenden Zahlen dürften aber auch zugleich dafür einen Beweis geben, daß
die Menge der Gerbsäure in den Eichenrinden nicht in stetig proportionalem
Verhältnisse steht zu der Menge der Pectinstoffe.
(Der Schluß folgt im nächsten Heft.)