Titel: | Verbesserter Wollspülapparat. |
Autor: | Carl Itzigsohn |
Fundstelle: | Band 185, Jahrgang 1867, Nr. XI., S. 25 |
Download: | XML |
XI.
Verbesserter Wollspülapparat.
Mit einer Abbildung auf Tab. I.
Verbesserter Wollspülapparat.
Seit dem Aufschwunge, den die Tuchfabrication in den letzten 25 Jahren genommen hat,
ist man vielfach bemüht gewesen, das mühsame (in Körben erfolgende) Flußspülen durch
Wollwaschmaschinen zu erleichtern. Alle zu diesem Zwecke erfundenen Maschinen
erreichen zwar eine Ersparung an Arbeitskräften, beeinträchtigen aber die fernere
Verarbeitung der Wolle (was in der Spinnerei am handgreiflichsten hervortritt), da
sie eine Verfilzung derselben herbeiführen.
Seit geraumer Zeit wendet man in mehreren Tuchfabriken in Neudamm einen Apparat an,
der wohl wegen seiner Einfachheit und praktischen Bewährtheit die Veröffentlichung
verdient.
Man hat nämlich die Flußströmung nachgeahmt und in einem elliptischen Ringe, den zwei
Bottiche bilden – von denen der kleinere keinen Boden hat und nur locker
aufsteht – einen in sich geschlossenen, rotirenden potenzirten Strom erzeugt,
und dabei zu gleicher Zeit Sorge getragen, daß der Schmutz und die kleineren festen
Verunreinigungen, die der Wolle anhaften, sich an einer
Stelle ansammeln, abgesondert von der zu spülenden Wolle.
Der Apparat ist in Fig. 23 abgebildet. In einem Bottich b, b, b',
b', dessen Boden sich nach der Mitte hin ein wenig senkt und dort ein
Kupfersieb e trägt, steht ein anderer bodenloser Bottich
c, c', c'. Der aufstehende Theil dieses
abgestumpften Hohlkegels ist absichtlich nicht ganz eben geformt. Durch a fällt ein Wasserarm ein, welcher eine Strömung
erzeugt, deren Richtung die Pfeile andeuten.
Das Wasser und die Wolle befinden sich nur in dem Raume zwischen dem Gefäße c, c', c' und b, b. Ersteres
sucht bei seinem Gleichgewichtsbestreben durch c', c'
(dem unteren Rande des inneren Bottichs) in den inneren Raum von c, c', c' einzudringen, findet aber dort das Sieb e, durch welches es abfließt. Hier sammeln sich auch die
übrigen Unreinigkeiten der Wolle an. Bei d, d hat der
große Bottich einen Ausschnitt (d, b', d) und an dieser
Stelle befindet sich, durch ein Drahtnetz d, d, d', d'
abgesondert, eine anderweitige Abflußöffnung g, die
durch den Keil f beliebig geschlossen und geöffnet
werden kann.
Die Leistungsfähigkeit eines solchen Apparates erreicht diejenige der besten
Wollwaschmaschine, hängt aber natürlich von dem Drucke und von der Masse des durch
a einfließenden Wassers ab.
Carl
Itzigsohn.