Titel: | Verbesserung beim Bleichen von Raffinade und Saftmelis in Zuckerfabriken; von Louis Walkhoff. |
Autor: | Louis Walkhoff |
Fundstelle: | Band 185, Jahrgang 1867, Nr. LXVII., S. 235 |
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LXVII.
Verbesserung beim Bleichen von Raffinade und
Saftmelis in Zuckerfabriken; von Louis
Walkhoff.
Walkhoff, Verbesserung beim Bleichen von Raffinade und
Saftmelis.
Gewöhnlich wird vom breiten Ende des gefüllten Brodes in der Form eine nicht
unbedeutende Menge Zucker fortgenommen, um dort für die aufzugebende Deckkläre Platz
zu gewinnen. Da es aber im Interesse des Fabrikanten liegt, so wenig als möglich von
dem schon in den Raffinadeformen befindlichen Zucker zu verlieren, so will ich
hiermit eine einfache Vorrichtung zur Kenntniß bringen, welche die fertigen Brode
bedeutend höher in den Formen zu erhalten gestattet. Dieselbe besteht einfach darin,
daß ein aus dünnem Eisenblech (verzinkt oder lackirt) angefertigter und zwar
gelötheter Ring von 3 bis 4 Zoll Höhe und einem Durchmesser welcher sich der inneren
Oeffnung der Form annähert, auf den Zucker gesetzt wird; in diesem Ring werden dann
die verschiedenen Deckzucker (Deckkläre, Liquor, Wasserdecke oder dergleichen)
aufgegossen.
Die mit der Zuckermasse gefüllte Form wird nun und zwar wo möglich unmittelbar aus
der Füllstube kommend (um das Brod nicht nochmals in die Hand nehmen zu müssen), nur
von der oberen Kruste befreit, oder 1/4 bis 1/2 Zoll tief ausgeschnitten, dann der
Ring lose aufgesetzt und die erste Wasserdecke auf das Brod gegossen. – Der
Zucker dichtet dann den Ring auf dem Brode und man kann ohne Befürchtung die
späteren Decken aufgießen.
Wenn man noch eine Leinwand über das zurechtgemachte Brod ausgebreitet hat, bevor der
Ring aufgesetzt und die Wasserdecke aufgegossen wurde, so löst sich nach vollendeter
Deckoperation beim Abnehmen dieser Leinwand der Deckzucker zugleich vom Brode ab und
man erspart dadurch das Abschneiden des Decksels (das sogenannte Abbürsten).