Titel: | Metallener Fässerverschluß von Buisseren und Vargas. |
Fundstelle: | Band 185, Jahrgang 1867, Nr. CII., S. 345 |
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CII.
Metallener Fässerverschluß von Buisseren und Vargas.
Aus Armengaud's
Génie
industriel, Juni 1867, S. 328.
Mit einer Abbildung auf Tab. V.
Buisseren's metallener Fasserverschluß.
Die Genannten liehen sich in Frankreich einen metallenen Faßverschluß patentiren,
welcher vollkommene Sicherheit bietet und sich mit Leichtigkeit an Fässern und
Tonnen jeder Art anbringen läßt.
Dieses System leistet sowohl für das Probiren, wie auch für den Transport und den
Gährungsproceß des Weines die ersprießlichsten Dienste. (Man kann in die Fässer nach
Belieben soviel Luft einführen, als man in jedem Falle für geeignet hält.)
Für den Transport des Fasses verschließt man die Oeffnung desselben durch einen
Schraubenpfropf; der metallene Körper, in welchem dieser Pfropf angebracht ist, wird
in das Spundloch des Fasses eingeschraubt. Um das Faß auf seinem Lager neigen oder
auf kurze Entfernungen transportiren zu können, ist in dem Körper des Spundes ein
Kugelventil angebracht, welches in diesem Falle das zur Aufnahme des
Schraubenpfropfes bestimmte Loch absperrt.
Fig. 11
stellt den metallenen Spund im Verticalschnitt in halber natürlicher Größe dar. Der
metallene Körper B ist an seiner äußeren etwas conischen
Seite auf seine ganze Höhe mit einem Schraubengewinde versehen und hat in seinem
Inneren eine durchgehende Oeffnung, in welcher ebenfalls ein Schraubengewinde
eingeschnitten ist, das zur Aufnahme des Schraubenpfropfes A dient. An dem unteren Ende des Körpers B
sitzt ein Ventilkorb C, welcher die den Dienst einer
Klappe versehende Kugel D trägt, die hier den Zweck hat,
die Oeffnung o abzuschließen, wenn der Pfropf A entfernt ist und das Faß mehr oder weniger bewegt oder
geneigt werden soll.
Die Vereinigung des Korbes C mit dem Spundkörper B geschieht in folgender Weise. Die vier Theile des
Korbes vereinigen sich zu einem Ringe b, welcher mit
einer um denselben laufenden eingedrehten Rinne versehen ist. Der über dieser Rinne
stehen bleibende ringförmige Rand wird an den diametral gegenüberliegenden Seiten
seines Umfanges so ausgeschnitten, daß zwei Vorsprünge übrigbleiben, welche in zwei
diesen ähnliche Ausschnitte passen, die in gleicher Weise in dem Körper des Spundes
B angebracht sind. Der Ring b wird nun mit seinen beiden Vorsprüngen in die in dem Körper B befindlichen Ausschnitte eingeschoben und durch eine Seitenbewegung
mit diesem in ähnlicher Weise verbunden wie das Bajonnet eines Gewehres an letzterem
befestigt wird.
Der Spundkörper ist so gegossen, daß die Oeffnung in seinem oberen Ende ein
viereckiges Loch bildet, in welches die vier Zähne eines Schlüssels passen, mittelst
dessen man ihn in das zu seiner Aufnahme bestimmte Loch schraubt. Das andere Ende
des erwähnten Schlüssels hat eine dem Kopf des Schaubenpfropfes A entsprechende Form, und dient dazu, diesen ein-
oder auszuschrauben.
Der Schraubenpfropf A steht nicht über den Rand des
Spundkörpers vor, und kann daher beim Transport des Fasses nicht beschädigt
werden.
Wenn der Spund befestigt und der Pfropf A ausgeschraubt
ist, kann das Faß in jedem Sinne bewegt werden, ohne daß man einen Verlust von
Flüssigkeit befürchten müßte, da die Kugel D, in ihren
Bewegungen der Neigungsrichtung des Fasses stets folgend, sich auf die centrale
Oeffnung o auflegt und diese hermetisch verschlossen
erhält.