Titel: | Apparat zur Bestimmung der Spindelgeschwindigkeit bei Spinnmaschinen und Spindelbänken. |
Fundstelle: | Band 185, Jahrgang 1867, Nr. CXXIII., S. 437 |
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CXXIII.
Apparat zur Bestimmung der Spindelgeschwindigkeit
bei Spinnmaschinen und Spindelbänken.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Goldschmid's Apparat zum Messen der
Spindelgeschwindigkeiten.
Diese einfache Vorrichtung verdient alle Aufmerksamkeit von Seite der
Spinnereibesitzer, indem dieselbe dazu dient, zu jeder beliebigen Zeit die Anzahl
der Umdrehungen der Spindeln an Spinnereimaschinen zu zählen und dadurch nicht nur
die Berechnungen der Spinnmeister zu controliren, sondern auch die Abweichungen
anzugeben, welche zwischen der berechneten und der effectiven Spindelgeschwindigkeit
stattfinden und die ihre Ursache in dem bei Schnurtrieben immer vorkommenden Gleiten
der Schnüre auf den Rollen haben.
Der kleine, in Fig.
6 und 7 dargestellte Apparat ist aus einer Hülse a,
in deren Mitte sich eine Schraube ohne Ende befindet, aus der am Rande gezahnten
Scheibe b und dem rechtwinkelig gebogenen, um zwei
Zäpfchen c drehbaren Hebel d
zusammengesetzt, welcher letztere die Scheibe b trägt.
An diesem Hebel ist ein Zeiger e und an der Achse der
Scheibe ein solcher f angebracht.
Zur Untersuchung der Spindelgeschwindigkeit bei einer Mulemaschine wird diese nach
erfolgtem Wagenauszuge abgestellt, die Bobine von einer Spindel g abgenommen und das Instrument durch Aufstecken der
Hülse a auf jener angebracht (Fig. 6), nachdem vorerst
die beiden Zeiger e und f
auf den Nullpunkt der auf der Vorderseite der Scheibe b
befindlichen Kreistheilung gestellt worden sind. Hierauf setzt man die Maschine
wieder in Gang, geht mit dem Wagen – den Apparat leicht mit der Hand haltend
– zurück und löst nach vollendetem Wagenauszuge und Nachzwirn durch einen
leichten senkrechten Druck auf den Hebel d das Rädchen
b aus seinem Eingriff mit der Schraube ohne Ende,
worauf an der Scheibe die Anzahl der Spindelumgänge abgelesen werden kann. Die
Theilung beim inneren Zeiger f gibt die Hunderte,
diejenige am äußeren Zeiger e die Einer der Umgänge an,
so daß bei der in der Zeichnung angenommenen Zeigerstellung 9575 Umgänge abzulesen
wären.
Zum Aufstecken des Apparates auf die mit Flügeln versehenen Spindeln der
Watermaschinen und Spindelbänke bedient man sich einer mit Klemmschrauben versehenen
Hülse h (Fig. 7), welche auf den
Flügelkopf befestigt wird, und schiebt den Apparat auf den Zapfen i derselben.
Diese nach einem englischen Muster vereinfachte Vorrichtung wird von Hrn. Mechaniker
J. Goldschmid in
Zürich zum Preise von 20 Fr. geliefert. (Schweizerische
polytechnische Zeitschrift, Bd. XII S. 63.)