Titel: | Ueber einen neuen Elektricitäts-Generator, von Bertsch in Paris. |
Fundstelle: | Band 186, Jahrgang 1867, Nr. VIII., S. 21 |
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VIII.
Ueber einen neuen Elektricitäts-Generator,
von Bertsch in
Paris.
Nach dem Bulletin de la Société
d'Encouragement, Mai 1867, S. 212.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Bertsch's Elektricitäts-Generator.
In der vorliegenden Quelle theilt der Verfasser die Einrichtung seiner
Influenz-Elektrisirmaschine mit, über welche wir schon früherPolytechn. Journal Bd. CLXXXIII S.
454 (zweites Märzheft 1867). – (Warum unterläßt es denn Hr.
Bertsch auch hier anzugeben, daß er nicht der
Erfinder seines sogen, continuirlichen Elektrophors ist, sondern daß er nur
die erste Holtz'sche
Influenz-Elektrisirmaschine abgeändert hat? Der Ref.) kurz berichtet haben. Der Apparat ist in Fig. 10 in einer, in Fig. 11 in
einer anderen auf jener senkrechten Verticalprojection, in Fig. 12 in horizontaler
Projection dargestellt; Fig. 13 und 14 stellen in
der vorderen Ansicht und in einem Querschnitte zwei sogen. Sectoren dar, welche die
feste Scheibe der Holtz'schen Maschine zu ersetzen
haben.
Die ganze Maschine ruht auf dem Fußgestell A, A. Die
Scheibe B, B aus Hartkautschuk ist mit der horizontalen,
geeignet (?) isolirten Welle C, C versehen, durch welche
ihre Umdrehung bewerkstelligt wird. Mittelst der durch eine Kurbel in Drehung
versetzten Riemenscheiben H, J, I mit doppelter
Umsetzung kann die Scheibe C, C etwa 10 bis 15
Umdrehungen in der Secunde vollführen. Auf einer und derselben Seite stehen
rechtwinkelich zur Scheibe die an einem isolirten Träger angebrachten Collectoren D, D ihr gegenüber, die mit Spitzen versehen sind; auf
der abgewendeten Seite ist jeder dieser Ansammler mit einer Elektrode E, E versehen. Beide Elektroden können beliebig einander
genähert werden, da die obere verschiebbar ist, und selbst auch in jede geneigte
Lage gebracht werden kann. Zur Erhöhung der Spannung ist die obere Elektrode mit
einem großen auf isolirenden Trägern angebrachten Conductor F, F versehen. Auf der abgewendeten Seite der Scheibe, sehr nahe an dieser
und unmittelbar den Saugern D, D gegenüber, befinden
sich die Sectoren G, G, aus einer dünnen
Hartkautschukplatte geschnitten; jeder Sector bildet gleichsam ein gleichschenkliges
Dreieck mit 60° Oeffnung oder Spitzenwinkel.
Um die Maschine in Thätigkeit zu versetzen, wird jeder dieser Sectoren
herausgenommen, mehrmals mit der flachen Hand gerieben und hierauf wieder an seinen
Platz gesteckt. Wird die Scheibe rasch in Drehung versetzt, so beginnt ihre
Wirksamkeit in der Weise, wie wir dieß bei einer früheren Gelegenheit (polytechn.
Journal Bd. CLXXIX S. 134) erläutert haben.
In trockener Atmosphäre oder wenn zum Schutze gegen die Feuchtigkeit der Apparat mit
einer doppelten Umhüllung versehen wird, soll derselbe durch mehrere Tage bei
einmaliger Anregung geladen bleiben.