Titel: | Walzwerk von Petin, Gaudet und Comp. |
Fundstelle: | Band 186, Jahrgang 1867, Nr. XXIII., S. 117 |
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XXIII.
Walzwerk von Petin, Gaudet und Comp.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
[Walzwerk von Petin, Gaudet und Comp.]
Die Firma Petin, Gaudet und Comp., Inhaberin der großen (französischen) Eisenwerke zu Rive de Gier,
hat sich neuerdings ein Walzwerk zum Walzen von T-, Doppel-T- und U-Eisen, sowie von rechteckigen Stäben in
verschiedenen Staaten patentiren lassen, dessen Eigenthümlichkeit darin besteht, daß
in Verbindung mit den gewöhnlichen horizontalen Walzen zwei zur Seite drehbare
liegende Walzen angewendet werden, die sich lose um verticale Achsen drehen. Alle
vier Walzen erhalten natürlich eine Form, entsprechend derjenigen, welche das zu
bearbeitende Metall erhalten soll.
Fig. 6 zeigt
dieses Walzwerk im verticalen Aufriß, zum Theil im Durchschnitt; Fig. 7 zeigt die Hälfte
eines horizontalen Durchschnittes nach der Linie 1–2 der Fig. 6. In dem Gestelle
C sind die beiden horizontalen Walzen A und A' gelagert, deren
obere durch die Schrauben B und B' vertical verstellt werden kann. Die seitlichen Walzen G und G' drehen sich lose um
die verticalen Achsen g und g', und können mittelst der Schrauben D und
D' den horizontalen Walzen mehr oder weniger nahe
gestellt werden; die Schrauben können entweder zusammen oder einzeln verstellt
werden. Die Platte E hinter den beiden Walzenpaaren
dient dazu, die gewalzten Eisenstäbe etc. bei ihrem Austritt aus dem Walzwerke
gerade zu halten. Die Abbildungen zeigen das Walzwerk in seiner Anwendung auf das
Walzen von Doppel-T-Eisen; es ist aber
leicht ersichtlich, wie dasselbe durch Verstellen der Walzen zur Production
verschiedener Formen geeignet gemacht werden kann. Mechanics' Magazine, Juni 1867, S.
389; deutsche
Industriezeitung Nr. 34.)