Titel: | Die Schrämmaschine von James Hunter auf den Coltneß-Eisenwerken. |
Fundstelle: | Band 186, Jahrgang 1867, Nr. LX., S. 286 |
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LX.
Die Schrämmaschine von James Hunter auf den
Coltneß-Eisenwerken.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Hunter's Schrämmaschine.
Die Hunter'sche Schrämmaschine hat, wie der
Verticaldurchschnitt in Fig. 37 und der
Horizontaldurchschnitt in Fig. 38 zeigen, einen
festen Kolben und einen um die Achse dieses Kolbens drehbaren Cylinder; die
Steuerung befindet sich innerhalb des Kolbens und wird durch den beweglichen
Cylinder regulirt.
Der Kolben A, welcher mit der Bodenplatte B aus einem Stücke gegossen ist, hat einen
sectorförmigen Ausschnitt und ist rings herum von dem Cylinder C eingeschlossen, welcher bei seiner Bewegung durch den
schräg eingeschnittenen Befestigungsring D seine Führung
erhält, indem er sich mit dem Ansatz a in dem
entsprechend gestalteten Einschnitt des Ringes D bewegt.
Durch den angegossenen Arm E, welcher den Druck der
comprimirten Luft aufnimmt, empfängt der Cylinder C
seine Bewegung. Der mittlere Theil F, welcher die Canäle
b und c enthält, ist
oben am Cylinder befestigt und umschließt das Mittelstück G, in welches das Luftzuführungsrohr H
einmündet. Durch den Canal d im Mittelstück G wird die comprimirte Luft abwechselnd in die Canäle
b und c vertheilt, von
wo aus sie abwechselnd gegen die einander gegenüber liegenden Flächen des Armes E strömt, um den Cylinder C
nach der einen oder anderen Richtung zu drehen; durch die Canäle e und e' entweicht die
verbrauchte Luft.
Am oberen Ende des Mittelstückes G ist der Hebel I befestigt, durch welchen nicht nur die Maschine in
oder außer Betrieb gesetzt, sondern auch die Hublänge des Cylinders mit der Keilhaue
J, N regulirt werden kann. Der Hebel I ist an dem dem Handgriff entgegengesetzten Ende mit
einem Quadrant K versehen, an welchem zwei stellbare
Knaggen L angebracht sind. Die letzteren sind so weit
nach unten fortgesetzt, daß sie von dem Helm J der
Keilhaue N getroffen werden, wenn sich dieser dem Ende
seiner Bewegung nach der einen oder anderen Richtung hin nähert. Dadurch nun, daß
man die Knaggen einander näher oder von einander entfernter einstellt, bewirkt man,
daß die Keilhaue mit einem kleineren oder größeren Hube arbeitet.
Bei der Darstellung in Fig. 38 ist angenommen,
daß die comprimirte Luft durch den Canal b in den Raum
f einströmt und der Cylinder
C mit der Keilhaue N und
deren Helm J beinahe das Ende des Hubes erreicht hat. In
dieser Stellung, also noch vor beendigtem Hube, kommt der Helm J mit der Knagge L in
Berührung und dreht nun auf den geringen Rest des Hubes die Knagge L, den Hebel I und das
Mittelstück G so weit, daß der Canal d dem nach der entgegengesetzt liegenden Fläche des
Armes E führenden Canal c
gegenüber zu liegen kommt, während der Canal b nach dem
Ausblasecanal hin geöffnet wird. Es tritt nun die Rückwärtsbewegung ein, die dann
wieder nach der Umsteuerung durch die andere Knagge L in
die Vorwärtsbewegung umgesetzt wird, und so fort.
Der Helm J der Keilhaue N ist
in einer an der Außenfläche des Cylinders festgeschraubten Pfanne O befestigt. Der Cylinder enthält um seinen Umfang herum
eine Anzahl Bohrungen, damit man die Keilhaue an jeder beliebigen Stelle, oder auch
nach Befinden mehrere Keilhauen einsetzen kann.
Statt eines vollständigen Cylinders C kann man sich auch
eines Cylindersectors bedienen; in diesem Falle ist der Kolben A durch zwei feste Kolben ersetzt. (Practical Mechanic's Journal, Juni 1867, S. 79;
polytechnisches Centralblatt, 1867 S. 1104.)