Titel: F. W.Kaselowsky's Flachsschwingmaschine.
Fundstelle: Band 186, Jahrgang 1867, Nr. LXIII., S. 291
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LXIII. F. W.Kaselowsky's Flachsschwingmaschine. Mit Abbildungen auf Tab. V. Kaselowsky's Flachsschwingmaschine. Die Flachsschwingmaschine von F. W. Kaselowsky in Bielefeld, die aber wohl mehr als Brechmaschine zu bezeichnen ist, ist im Wesentlichen so eingerichtet, daß der Flachs zwischen Metallklingen durchgeführt wird, deren untere abgerundete Kanten haben und sich langsam in der Richtung senkrecht auf ihre Kanten bewegen, während die oberen eine rasche hin- und hergehende Bewegung erhalten, so daß sie in die Zwischenräume zwischen den ersteren auf- und niedersteigen. Der Flachs wird durch Walzen ein- und ebenso ausgeführt. Fig. 39 zeigt die Maschine in der Seitenansicht; Fig. 40 und 41 zeigen Details in größerem Maaßstabe. A ist das Gestell, dessen beide Hälften durch Querstangen B mit einander verbunden sind; es trägt eine Welle S, auf der zwei Scheiben C festsitzen. Diese Scheiben sind mit einer Anzahl radialer, gleich weit von einander abstehender Einschnitte versehen, in welche die Enden der unteren Klingen oder Messer b, b, der sogenannten Führungsmesser, eingesetzt sind. Der obere Theil des Maschinengestelles trägt eine Anzahl rasch rotirender Wellen D, E, F, G, H, I, J, in einem mit S concentrischen Kreisbogen vertheilt. An diesen Wellen sitzen in der Nähe von deren Enden Excentrics oder Krummzapfen, welche durch Zugstangen K je drei „Arbeitsmesser“ d, d, d in auf- und niedersteigende Bewegung versetzen (Fig. 40 und 41). Diese Messer sind an Vorsprünge der Zugstangen angeschraubt; sie treffen bei ihrer Bewegung in die Zwischenräume der Führungsmesser b, b, drücken die Flachsristen über deren Kanten und brechen und schaben die holzigen Theile ab. Jedes der Systeme von Arbeitsmessern d tritt von D nach J fortschreitend immer tiefer in den Zwischenraum zwischen den Arbeitsmessern ein; zu diesem Zwecke erhalten die Messer d entsprechende Stellungen auf den Zugstangen K und die Excenter oder Krummzapfen auf den Messerwellen erhalten von D nach J zu einen immer größeren Hub. Der zu verarbeitende Flachs wird auf das endlose Tuch s aufgelegt, das von zwei Rollen r und r' getragen wird, gelangt zuerst zwischen die cannelirten Walzen L und M und dann zwischen die Walzen M und N, von denen aus er durch das zweite endlose Tuch t und die Einführwalzen O, O den Messern b, b zugeführt wird. Nachdem er der Einwirkung der verschiedenen Systeme von Arbeitsmessern unterlegen hat, wird der gereinigte Flachs durch die Walzen P, P' abgeführt. Die Bewegung der Wellen D, E, F etc. wird auf sie durch die auf ihren Enden sitzenden Zahnräder T, T, T² etc. von dem Rade R aus übertragen, welches letztere mit den auf der Welle S sitzenden Riemenscheiben verbunden ist. Fig. 40 und 41 zeigen die Anbringung von Putzvorrichtungen, welche dazu dienen, die Zwischenräume zwischen den Arbeitsmessern zu reinigen, wenn das zu verarbeitende Material geneigt ist Verstopfungen hervorzubringen. Diese Putzer W sind von Holz, gleiten frei zwischen den Messern d, welche sie reinigen sollen, und werden nach deren unteren Kanten durch Spiralfedern e vorgedrückt, so daß sie, wenn sie mit den Führungsmessern in Berührung kommen, emporgedrückt werden können. Der Mechanismus, durch welchen die Führungsmesser vorbewegt werden, kann nach der Beschaffenheit des zu verarbeitenden Flachses abgeändert werden; so können dieselben z.B. ähnlich bewegt werden, wie die durch Schrauben geführten Hechelstäbe bei Flachsspinnmaschinen oder mit einer endlosen bewegten Kette verbunden werden; doch ist die Anordnung in einem Cylinder in den meisten Fällen die geeignetste. (Deutsche Industriezeitung, 1867, Nr. 34.)

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