Titel: | Verfahren zur Ermittelung der Buttersäure im Glycerin und zu ihrer Gewinnung aus demselben; von H. Perutz. |
Autor: | H. Perutz |
Fundstelle: | Band 187, Jahrgang 1868, Nr. LVIII., S. 258 |
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LVIII.
Verfahren zur Ermittelung der Buttersäure im
Glycerin und zu ihrer Gewinnung aus demselben; von H. Perutz.
Perutz, über Gewinnung der Buttersäure aus dem
Glycerin.
Um Buttersäure im Glycerin nachzuweisen, braucht man nur concentrirtes Glycerin mit
starkem Alkohol und Schwefelsäure von 66° Baumé zu versetzen; es
bildet sich sofort Butteräther, welcher durch seinen charakteristischen Geruch nach
Ananas leicht zu erkennen ist.
Um die oft beträchtlichen Mengen Buttersäure bei der Reinigung des Glycerins zu
gewinnen, werden die für weitere Reinigung des Glycerins unbrauchbar gewordenen
Knochenkohlen und PhosphorkohlenMan sehe: Perutz, die Industrie der Fette und
Oele, S. 258; Berlin, Verlag von Julius Springer. mit Alkohol ausgewaschen (bevor man die Kohle wiederbelebt). Die
Buttersäure, welche als buttersaurer Kalk im Filterrückstand enthalten ist, wird
hierbei vom Alkohol aufgenommen und kann nun verwerthet werden, indem man entweder
durch Vermischen mit Schwefelsäure direct Butteräther darstellt, oder indem man den
Alkohol abdestillirt, den Kalk mit Kleesäure fällt und die Buttersäure durch
Rectification rein darstellt.
Da die Fette oft stark mit Buttersäure verunreinigt sind, und manche Fabriken 100
– 200 Ctr. Fett täglich zersetzen, so können, wenn auch nur 1/4 – 1/2
Proc. Buttersäure vorhanden ist, täglich 50–100 Pfd. Buttersäure gewonnen
werden, welche einen ziemlich hohen Preis hat.
Wolfsegg in Oberösterreich, im Januar 1868.