Titel: | Verfahren zum Amalgamiren der Zinkelemente galvanischer Batterien; von E. Demance. |
Fundstelle: | Band 187, Jahrgang 1868, Nr. CXI., S. 473 |
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CXI.
Verfahren zum Amalgamiren der Zinkelemente
galvanischer Batterien; von E.
Demance.
Aus den Comptes rendus, t. LXV p. 1086; December
1867.
Verfahren zum Amalgamiren der Zinkelemente.
Kürzlich empfahl Cailletet zum Amalgamiren der
Zinkelemente galvanischer Batterien Natriumamalgam in Gegenwart von sich
entwickelndem Wasserstoff zu benutzen.Polytechn. Journal Bd. CLXXXV S.
37. Dieß veranlaßt mich eine noch einfachere Methode zu veröffentlichen, welche
ich bereits seit länger als zwölf Jahren anwende.
In das zur Aufnahme des Zinkes dienende Gefäß der Batterie gieße ich einige Tropfen
Quecksilber, worauf der Amalgamüberzug sich fast augenblicklich erneuert. Der
erhaltene Strom zeigt dann eine merkwürdige Constanz; die äußerlich stattfindende
Entwickelung von Wasserstoffgas ist sehr schwach und endlich besitzt der Strom
(wovon ich mich durch zahlreiche Versuche überzeugt habe) offenbar eine größere
Stärke als derjenige einer aus derselben Anzahl von Elementen bestehenden, aber auf
gewöhnliche Weise vorgerichteten Batterie.
Das Zinkelement überzieht sich mit einer ganz glatten, gleichmäßigen und glänzenden
Amalgamschicht und kann, ohne jede weitere Vorbereitung, zu beliebig vielen späteren
Operationen benutzt werden, bis das Metall ganz verbraucht ist; überdieß bleibt auch
das Kupfer unangegriffen, was beim Amalgamiren mittelst der Eintauchmethode nicht
immer der Fall ist.
Sind die Zinkelemente neu so genügt es, sie mit alten Elementen in die Kette
einzuschalten; nach zwei- bis dreimaligem Gebrauche sind sie dann vollkommen
amalgamirt.
Eine bemerkenswerthe Thatsache ist die, daß die Amalgamirung nur unter dem Einflusse
des Stromes erfolgt; es findet eine Art von Uebertragungs-Erscheinung statt,
und da die Oberfläche des Metalles in Berührung mit der verdünnten Säure sich in
jedem Augenblicke wieder erneuert, so erfolgt die Amalgamirung leicht. Da das
Quecksilber im Ueberschusse vorhanden ist, so bleibt die Oberfläche des Zinkes
fortwährend glänzend; die localen secundären Wirkungen werden beseitigt und das Zink
zeigt, wenn es aus dem Gefäße entfernt wird, nicht jenen Schaum, mit dem es gewöhnlich überzogen
ist und der zum großen Theile von einem Gehalte des Metalles an fremdartigen
Beimengungen herrührt.
Der Aufwand an Quecksilber ist bei meinem Verfahren sehr gering; mit 300 bis 400
Grammen reiche ich seit Jahren aus, indem ich zum Entleeren der Gefäße ihren Inhalt
in ein Glas schütte, welches in einer Schale steht, wobei das verhältnißmäßig
dichtere Quecksilber auf dem Boden des Glases zurückbleibt und sich dann von der
verdünnten Säure mittelst eines Trichters leicht trennen läßt.
Da die vorstehenden Beobachtungen fast sämmtlich an Bunsen'schen Batterien gemacht wurden, so stellte ich mir die Frage, ob nicht
etwa die Salpetersäure, indem sie durch das poröse Gefäß
dringt und mit dem Quecksilber zu salpetersaurem Salze sich verbindet, die
Erscheinung mit verursacht, indem sie später, theils durch die Wirkung des Stromes,
theils durch die Gegenwart des Zinkes, eine Zersetzung erleidet. Obgleich ich
indessen in dieser Richtung die sorgfältigsten Untersuchungen anstellte, so gelang
es mir doch niemals die geringsten Spuren von Quecksilbersalzen im angesäuerten
Wasser aufzufinden.
Durch mein Verfahren wird man also bei Anwendung der Bunsen'schen Batterien der Unannehmlichkeiten einer der langweiligsten
Manipulationen überhoben.