Titel: | Der Wassermesser von Walter Payton. |
Fundstelle: | Band 188, Jahrgang 1868, Nr. XII., S. 22 |
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XII.
Der Wassermesser von Walter Payton.
Nach Engineering, Januar 1868, S.
97.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Payton's Wassermesser.
Unter den mannichfaltigen Wassermessern, welche in den letzten Jahren in Gebrauch
kamen, hat der von W. Payton erfundene fogenannte
Cycloidal-Wassermesser auf der letzten Welt-Ausstellung zu Paris seine
Zuverlässigkeit durch angestellte Proben bewiesen.
Fig. 10 zeigt
diefen Apparat in der Ansicht, Fig. 11 und 12 im Durchschnitt. Er ist in
das Zuleitungsrohr eingesetzt; bei a erfolgt der Einlaß,
bei b der Austritt des Wassers. Zwischen den beiden
Rohrstutzen erweitert sich der Körper und bildet die Kammer c, in welcher sich durch die Bewegung des eindringenden Wassers die zwei
Doppelflügel d, d1 mit ihren festen Achsen e, e1 drehen.
Der Deckel f schließt die Kammer c und bietet den Achsen e, e1 Lagerstellen. Die
Doppelflügel sind nach der Epicycloide gebogen, so daß sie in einander eingreifen,
wobei sie die Kammer in jeder Stellung in zwei Theile theilen, wovon der eine mit
der Zuleitung, der andere mit dem Abflusse in Verbindung steht. Diese Flügel haben
Aehnlichkeit mit denen der Behrens'schen Rotationspumpe
oder des Ventilators von Root. Die gleichförmige Bewegung
der Flügel wird durch zwei Zahnrädchen g, g1 vermittelt, welche in
der äußeren Kammer h auf den Achsen e, e1 sitzen. Zum Zählen der Umdrehungen, welche die
Flügel gemacht haben, ist auf der verlängerten Achse e
eine Schraube ohne Ende i angebracht, welche durch
Uebersetzung die Welle K treibt und von dieser aus durch
Schraube und Rad auch die kleine Welle 1 in Bewegung setzt. Letztere ist durch die
Kammer c gesteckt und wirkt auf ein Zählwerk.
Die ganze Einrichtung des Apparates ist aus den Zeichnungen leicht ersichtlich.
Außer den Proben im Ausstellungslocal wurden auch im Conservatoire des arts et métiers genaue Versuche von Hrn. Tresca mit diesem Wassermesser angestellt. Nach letzteren
betrug die Differenz des wirklich durchgelassenen Wassers und der vom Wassermesser
angezeigten Quantität bei 3,8 Met. Druckhöhe und einem stündlichen Durchgange von
2520 Liter nur 0,47 Proc., und bei der Druckhöhe von 12 Met. und einem stündlichen
Durchgange von 4660 Liter 2,48 Procent.
G.
M.