Titel: | Kirk's Gebläse, welches auf der Parkhead-Frischhütte für den Richardson'schen Puddelproceß angewendet wird; von V. Day. |
Fundstelle: | Band 188, Jahrgang 1868, Nr. XXXVIII., S. 117 |
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XXXVIII.
Kirk's Gebläse, welches auf der Parkhead-Frischhütte für den
Richardson'schen
Puddelproceß angewendet wird; von V.
Day.
Aus dem Practical Mechanic's Journal, Februar 1868, S.
336.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Kirk's Gebläsemaschine.
Fig. 32 ist
ein Längendurchschnitt und Fig. 33 ein Grundriß,
woraus man die Anordnung der Maschine und des Gebläsecylinders ersieht; wir konnten
für diese Abbildungen die Zeichnungen des Patentträgers A. C, Kirk, vom Hause J. Aitken und Comp. in Glasgow, benutzen.
Bei der Construction horizontaler Gebläsemaschinen bestand die Schwierigkeit immer
darin, das Reiben des Kolbens am Cylinderboden zu verhindern. Bei der in Rede
stehenden Maschine wird der Kolben aber durch einen hohlen Rumpf getragen und ruht
gar nicht auf dem Cylinder auf. Da die Luft durch diesen Rumpf einzieht, so ist der
ganze Kolben für Saugventile benutzbar, so daß sich die gewöhnliche Ventilfläche
verdoppeln läßt.
Die Ventile, welche die nachstehenden Holzschnitte Fig.
1 und 2 in vergrößertem Maaßstabe in der
Endansicht zeigen, sind von Kautschuk und sitzen auf Gittern, so so daß bei der
großen Fläche dieser Ventile eine hohe Geschwindigkeit angewendet werden kann; die
Maschine arbeitete
Textabbildung Bd. 188, S. 118
Textabbildung Bd. 188, S. 118
auch ganz ruhig bei 15 Pfd. Windpressung per Quadratzoll und 120 Umdrehungen per Minute.
Bei großen Maschinen dieser Art werden starke Führungen angewendet, um beide Enden
des Rumpfes vollständiger zu stützen, und die Ventile können aus Leder oder
Kautschuk bestehen.
Der Cylinder ist für hohen Druck mit einem Wassermantel umgeben, welcher in der
Zeichnung weggelassen wurde. Nachdem die Erfahrung lehrte, daß für den Richardson'schen Proceß die jetzt gebräuchliche niedrige
Windpressung von großem Vortheile ist,Man s. S. 44 im vorhergehenden Heft. wurde bei der betreffenden
Maschine diese Kühlvorrichtung als unnöthig beseitigt.
Jeder praktische Ingenieur wird sofort erkennen, daß die Anwendung des hohlen Rumpfes
beim Gebläsecylinder den Ein- und Austritt des Windes sehr erleichtert und
die Construction des Gebläsecylinders selbst sehr vereinfacht, indem die
gewöhnlichen Ventilbüchsen wegfallen.