Titel: | Dampferzeugungsapparat von Larmanjat und Vianne, Ingenieure in Paris. |
Fundstelle: | Band 188, Jahrgang 1868, Nr. LI., S. 180 |
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LI.
Dampferzeugungsapparat von Larmanjat und Vianne, Ingenieure in
Paris.
Aus Armengaud's Génie industriel, Januar 1868, S.
21.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Larmanjat und Vianne's Dampferzeuger.
Dieser Dampferzeuger gewährt bei großer Heizfläche und zweckmäßiger Construction den
Vortheil, leicht gereinigt und unterhalten werden zu können.
Fig. 21 stellt
denselben im Verticalschnitt dar;
Fig. 22 ist
ein Horizontalschnitt nach der Linie 1–2 der Fig. 21.
Der Kessel besteht aus einem cylindrischen Gefäß B, worin
ein zweites ebenfalls cylindrisches Gefäß A dampfdicht
befestigt ist, welches dem Kessel als Feuerbüchse dient. Von dem oberen Theile a dieser Feuerbüchse gehen zwölf kupferne Röhren C nach der Wand des äußeren Gefäßes B. Diese Röhren sind sowohl in letzterem Gefäße als auch
in der Feuerbüchse dampfdicht verstemmt, und dienen dem Kessel als Siederöhren,
durch welche die innerhalb der Fenerbüchse erzeugten Verbrennungsgase nach dem
zwischen dem äußeren Kessel und dem gemauerten Mantel D
befindlichen ringförmigen Raum gehen und von da durch die Canäle E, E nach dem Rauchfange
abgeführt werden.
Der Rost befindet sich im unteren Theile dieses Mauerwerkes, genau unter der
Feuerbüchse.
Auf dem Boden des Wasserraumes zwischen Kessel und Feuerbüchse liegt die Speiseröhre
g, welche, wie aus Fig. 22 ersichtlich,
innerhalb des Kessels mit Oeffnungen versehen ist. Diese Röhre dient gleichzeitig,
um den im Kessel gebildeten schlammigen Bodensatz durch einen der Hähne g′ ablassen zu konnen, ohne daß der Betrieb des
Kessels unterbrochen werden müßte.
Oberhalb des Kessels und mit ihm in Verbindung ist eine Röhre T angebracht, aus welcher der erzeugte Dampf entnommen wird. Diese Röhre
gestattet auch, bei größeren Anlagen mehrere solche Dampferzeuger mit einander zu
verbinden. In dem Verbindungsstücke zwischen dieser Röhre und dem Kessel liegt ein
Ventil s, welches beim Ausströmen des Dampfes aus dem
Kessel in die Röhre T sich von selbst hebt, eventuell
den kessel von der Röhre T dampfdicht trennt, wenn er,
während die anderen Dampferzeuger im Betriebe sind, behufs der Reinigung oder aus
einem anderen Grunde nicht geheizt werden soll.
Die Heizfläche eines solchen Apparates ist für die Erzeugung des zum Betriebe einer
Dampfmaschine von 10 Pferdekräften erforderlichen Dampfes berechnet.
Die Anwendung dieses Systemes ist insbesondere da zu empfehlen, wo man nur zeitweise
eine größere Menge Dampf nöthig hat, weil man einen oder mehrere solche
Dampferzeuger auszuschalten im Stande ist, ohne den Gang der übrigen zu stören. Ein
großer Vortheil dieser Apparate ist aber auch der, daß die Reinigung derselben
während des Ganges vorgenommen werden kann.