Titel: | Fabrication von Gummi-Treibriemen. |
Autor: | R. Schmidt |
Fundstelle: | Band 189, Jahrgang 1868, Nr. VII., S. 29 |
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VII.
Fabrication von
Gummi-Treibriemen.
Fabrication von Gummi-Treibriemen.
Als Nachtrag des Artikels „über die neuen amerikanischen
Gummi-Treibriemen“ in diesem Journal Bd. CLXXXIV S.
381 (erstes Juniheft 1867), in welchem die Vortheile derselben gegenüber
den Lederriemen besprochen wurden, wollen wir hiermit dem industriellen Publicum die
erfreuliche Mittheilung machen, daß gegenwärtig diese Riemen von bester
Beschaffenheit auch in Berlin fabricirt werden. Dieselbe
Firma C Schwanitz u. Comp.,
welche früher diese Riemen von Amerika bezog und auf dem Continent vertrieb, hat
seit einiger Zeit eine größere Fabrik dafür begründet, und ist darnach im Stande
diese Riemen billiger als sie bisher hier zu erhalten waren, zu liefern. Diese
Fabrik arbeitet mit einer Gummi-Reinigungsmaschine, einer
Walzen-Knetmaschine, einer Walzen-Mischmaschine, einem dreiwalzigen
Calander, zwei Vulcanisir-Dampfkesseln und einer Dampfmaschine von 25
Pferdestärken. Sie ist dadurch im Stande per Tag
2000–3000 Fuß Treibriemen zu liefern.
In Betreff der Reibungscoefficienten dieser Riemen auf gußeisernen und hölzernen
Scheiben sind in letzterer Zeit in England Versuche gemacht worden, die auch hier
nächstens wiederholt werden sollen, und welche als Resultat ergeben haben: daß die
Reibung der Gummi-Riemen in Vergleich mit Lederriemen 20–25 Proc.
größer ist. Dieses Resultat spricht ebenfalls sehr günstig für die Anwendung von
Gummi-Riemen da die nothwendige Spannung der Riemen sich dadurch vermindert,
die Dauer derselben demnach vergrößert wird.
Dr. R. Schmidt.