Titel: | Ormerod's Aushängeglied für Schachtaufzüge. |
Fundstelle: | Band 189, Jahrgang 1868, Nr. VIII., S. 30 |
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VIII.
Ormerod's Aushängeglied für Schachtaufzüge.
Aus dem Mechanics' Magazine, April 1868, S.
293.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Ormerod's Aushängeglied für Schachtaufzüge.
Die große Anzahl der Sicherheitsvorrichtungen zur Vermeidung von Unfällen bei
Bergwerks-Aufzügen ist neuerdings von E. Ormerod,
Ingenieur der Atherton Kohlenwerke, durch eine Kettenverbindung vermehrt worden,
deren Zweck ist die Zugkette auszuhängen, sobald der Förderkorb sich der Leitrolle
oder Aufzugtrommel so sehr genähert hat, daß ein ferneres Aufwinden einen Bruch
veranlassen würde.
Figur 2 zeigt
die Vorderansicht und Figur 3 die Seitenansicht
dieses Aushängegliedes in vollständig geschlossener Stellung, wobei dasselbe eine
sichere Verbindung der Zugkette mit dem Förderkorbe herstellt. Figur 4 zeigt das
Verbindungsstück in geöffneter Stellung, wobei die Zugkette bereits von dem
angehängten Förderkorbe befreit und letzterer in einem Querbalken über der
Schachtöffnung aufgehangen ist.
Das Aushängeglied besteht aus drei starken neben einander liegenden eisernen Platten;
die äußeren sind mit a, a die innere ist mit b bezeichnet. Der starke Bolzen c dient ihnen zur Verbindung und als Drehpunkt. Die beiden äußeren Platten
a, a haben an ihrem oberen Ende gebogene und bis zum
Rande verlängerte offene Schlitze; am unteren Ende sind ebenfalls bogenförmige
Schlitze eingearbeitet, dieselben erstrecken sich jedoch nicht bis zum Rande und
bieten dem Schlingenbolzen keinen Durchgang. Die mittlere Platte b hat zwei verticale gerade Schlitze, deren oberer g bis zum Rande geht und dort offen ist, während der
untere geschlossen ist. Die Schlitze der äußeren Platten sind so gestaltet, daß sie
im geschlossenen Zustande des Aushängegliedes (nach Figur 2) sowohl den Stift
i der Zugketten-Schlinge als den Stift k der Förderkorbschlinge fest umfassen und zurückhalten.
In dieser Stellung ist das Loch r durch die drei Platten
gebohrt und nimmt einen Verbindungsbolzen von weichem Metalle auf, der die Platten
in ihrer gegenseitigen Lage unbeweglich und das Glied geschlossen hält.
Die schräge Kante der Mittelplatte b steht auf der einen
Seite und die Kanten der Seitenplatten a, a stehen auf
der andern Seite vor.
Ueber dem Mittel der Schachtöffnung und in geringer Entfernung von der Kettenrolle
ist der hohle Cylinder m derart vermittelst starker
Querbalken festgehalten, daß die Auszugkette hindurchgeht. Wird nun der Förderkorb so hoch gehoben, daß
das Aushängeglied in den Cylinder eindringt, so drückt die conische Wand des
Cylinders die vorstehenden schrägen Kanten der Platten zusammen, sie scheren den
Stift r ab, indem sie sich um den Bolzen c drehen; der Schlitz g der
Mittelplatte leitet den Schlingenbolzen i durch die
gebogenen Schlitze nach der Verlängerung, die drei Schlitze fallen zusammen und
öffnen dem Bolzen den Durchgang. Durch diese Bewegung gelangen die Absätze o, o′ auf der
Flansche s des Cylinders m
zum Eingriffe und halten hier das Aushängeglied sammt dem Förderkorb in
zuverlässigster Weise zurück. Diese Stellung wird dadurch unlöslich, daß der Bolzen
k von dem verticalen Schlitze der mittleren Platte
aus den hakenförmigen Schlitzen der Seitenplatten gehoben wird; da auch hier die
drei Schlitze sich decken, so gleitet er in ihnen abwärts, ist jedoch
zurückgehalten, weil die Schlitze nach dem Rande hin nicht offen sind. Ein
Zurückdrehen der Platten kann nun nicht mehr stattfinden und das Aushängeglied sitzt
fest und sicher in dem Cylinder m.
G.
M.