Titel: Spinnbank für Tabak-Rollen.
Fundstelle: Band 189, Jahrgang 1868, Nr. XLVII., S. 218
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XLVII. Spinnbank für Tabak-Rollen. Aus Armengaud's Génie industriel, Juni 1868, S. 323. Mit Abbildungen auf Tab. III. Spinnbank für Tabak-Rollen. Die Kautabake kommen größtentheils in Form gewundener Schnüre in den Handel; dieselben werden fabrikmäßig hergestellt, indem man gleichmäßige Streifen von präparirten Tabakblättern formt, diese wie Stricke zusammen dreht und sie während dieser Manipulation mit größeren Deckblättern umwickelt. Fig. 16 und 17 zeigen eine kleine Maschine, wie sie in der Tabakmanufactur in Paris zur Herstellung solcher Tabakschnüre verwendet wird. Fig. 16 ist eine Längenansicht, Fig. 17 ein Grundriß derselben. Der rotirende schmiedeeiserne Rahmen A trägt die leichte blecherne Trommel oder Spule B, auf welche sich die Tabakschnur aufwickelt, sobald ein Stück fertig ist. Das Rahmeneisen bildet an dem einen Ende einen offenen Kopf a zum Durchstecken der Schnur, die dann zwischen den an der Traverse a′ befestigten Zähnen hindurch nach der Spule geleitet wird. An dem Kopfe a ist außen eine Nuth eingedreht, welche dem Rahmen Führung in dem Gabellager gibt; an der anderen Seite ist er gegen das Tförmige Ende der Spindel c geschraubt. Der Spindelstock trägt die beiden Lager c′, c′ für die Spindel und ruht auf den Füßen C′, C′. Die festgekeilte Riemenscheibe p treibt die Spindel, während die Riemenscheibe p′ als Leerlauf dient. Die Stange E mit der Riemengabel e hat ihre Führung in zwei dem Spindelstocke angegossenen Augen; sie trägt ein Aermchen, welches an dem einen Ende der Auslösungsstange G befestigt ist; auf das andere Ende von G wirkt der Handhebel F′, so daß der Arbeiter von seinem Stande vor dem hölzernen Werktische H aus die rotirende Bewegung des Rahmens A einleiten und abstellen kann. Die Spule B wird von der Rolle B′ in Bewegung gesetzt; um sie zu treiben, ist auf den vorstehenden Kopf der Achse c eine Bremsrolle L mit langer Nabe und Schnurlauf l lose geschoben; an dem Rahmen A sind die Zapfen der Leitrollen M befestigt und die treibende Schnur m geht von B′ über die Leitrollen M nach l. Dreht sich nun die Rolle L in gleicher Geschwindigkeit mit dem Rahmen A, so macht die Spule B keine rotirende Bewegung um ihre Achse, wird jedoch L festgehalten, so dreht sie sich sofort. Die Scheibe L ist außen am Rande mit einer Rinne und einem Bremsband versehen; darüber liegt der Bremshebel J mit dem Gegengewicht J′; er hat seinen Drehpunkt in dem an dem Spindelstock festgeschraubten Arme K. Die an dem Hebel J befestigte Schnur I′ zieht ihn an; sie geht über die Leitrollen i2, i1, i nach dem Tritte I unter dem Werktisch und wird von hier aus angezogen und nachgelassen. Das Gegengewicht wirkt auf den Hebel und hält das Bremsband frei von der Bremsrolle L, so daß letztere mit dem Rahmen rotiren kann. Sobald man jedoch den Fuß auf den Tritt I setzt, wird das Bremsband angezogen, die Bremsrolle dreht sich langsamer oder steht ganz still und man hat es ganz in der Gewalt, die Spule langsamer oder schneller zu drehen. Der Arbeiter richtet den gleichförmigen Tabakstreifen auf dem Holztische H, reiht ihn an die fertige Schnur an und setzt durch Einlösen des Riemens den Rahmen in rotirende Bewegung. Ist der Tabakstreifen zur richtigen Schnur gewunden, so wickelt er dieselbe nach Bedarf, vermittelst eines leichten Druckes auf den Tritt I, um die Spule.

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Tafel Tab.
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Tab. III