Titel: Neuer Vertheilungsschieber für Woolf'sche Dampfmaschinen, vom Ingenieur Cart in Paris.
Fundstelle: Band 189, Jahrgang 1868, Nr. LXIII., S. 284
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LXIII. Neuer Vertheilungsschieber für Woolf'sche Dampfmaschinen, vom Ingenieur Cart in Paris. Aus Armengaud's Génie industriel, April 1868, S. 202. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Cart's Vertheilungsschieber für Woolf'sche Dampfmaschine. Der Hauptvortheil des von Cart erfundenen Vertheilungsschiebers für Woolf'sche Maschinen besteht darin, daß der Dampfdruck auf den Schieber aufgehoben ist, wodurch solche Maschinen einen besseren Nutzeffect geben und kleinere Dimensionen mit geringerem Gewicht erhalten, was besonders auf die Transportfähigkeit der Locomobilen von Einfluß ist. Figur 9 zeigt einen Längenschnitt durch die beiden Cylinder und den Schieber; der Anschluß des Ausgangs- und Dampfleitungs-Rohres ist weggelassen. Figur 10 ist ein Querschnitt nach der Linie 1–2 von Figur 9. Figur 11 ist die äußere Ansicht einer Locomobile mit dem neuen Vertheilungsschieber. Wie aus letzterer Figur ersichtlich ist, wird der Kesseldampf durch das Dampfleitungsrohr T zugeführt und gelangt durch die beiden Oeffnungen E und EFig. 9 in den Schieberraum. Der ausströmende Dampf nimmt seinen Weg durch die beiden Oeffnungen S, S′ nach dem Ausblaserohr c und von da bei Locomobilen durch das Rohr c′ nach der Rauchkammer, wo er zum Anfachen des Zuges benutzt wird. Der Schieber D gleitet zwischen der Schieberfläche des Cylinders und einer Rothgußplatte d, welche auf eine Kautschukunterlage festgeschraubt ist und so einen gleichförmigen, etwas elastischen Druck auf den Schieber ausübt. Nur in den Querschnitten der Oeffnungen E und E′ wirkt der Druck des Dampfes schädlich auf den Schieber. Nach den Figuren 9 und 10 bilden beide Cylinder ein Gußstück mit den außen liegenden Canälen g und g′. Dieselben sind in Figur 9 in punktirten Linien angegeben und in Fig. 10 ist der Canal g geschnitten. Sie leiten den Dampf in den großen Cylinder, nachdem er in dem kleinen Cylinder gewirkt hat und nochmals durch den Vertheilungsschieber gegangen ist. Bei größeren Maschinen kann der Kasten mit dem Vertheilungsschieber zwischen beiden Cylindern liegen. Der Schieber D hat vier durchgehende Canäle, nämlich die beiden e und e′ zur Vertheilung des aus dem Kessel kommenden Dampfes nach dem kleinen Cylinder C, die zwei Canäle s, s′ für den Auslaß des Dampfes, welcher in dem großen Cylinder C′ seine Wirkung gethan hat, und außer diesen noch einen mittleren Canal o, welcher den Dampf aus dem kleinen Cylinder aufnimmt und ihn in den Schieberkasten an den Seiten des Schiebers entlang nach der einen oder anderen Seite des Kolbens des großen Cylinders abgibt. Die Vertheilung des Dampfes ist aus Fig. 9 leicht ersichtlich; die beiden Kolben bewegen sich in der Richtung der Pfeile; der Kesseldampf tritt durch die Oeffnung E′ ein und gelangt durch die Canäle e′ und x′ zur Wirkung in den Cylinder C. Der Dampf auf der anderen Seite des Kolbens geht durch den Canal x und die Schieberkammer o in den Schieberkasten, und von hier durch den Canal g in den großen Cylinder C′. Der Canal S′ ist geschlossen, S dagegen vollständig geöffnet, damit der Dampf unter dem Kolben des großen Cylinders durch den Canal g und den Schiebercanal s nach dem Ausgangsrohr entweichen kann. G. M.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. IV