Titel: Neer's Dynamometer.
Fundstelle: Band 189, Jahrgang 1868, Nr. CVII., S. 433
Download: XML
CVII. Neer's Dynamometer. Mit einer Abbildung auf Tab. VII. Neer's Dynamometer. Einer Mittheilung des Scientific American vom 9. Mai 1868 entnehmen wir den in Fig. 20 abgebildeten Dynamometer, welcher am 15. Januar 1867 für die Vereinigten Staaten patentirt wurde. Er ist so eingerichtet, daß auf zwei getheilten, mit Zeigern versehenen Scheiben sowohl die durch eine Welle, ein Zahnrad oder eine Riemenscheibe übertragene Kraft als auch die Anzahl der Umdrehungen abgelesen und somit der Effect leicht berechnet werden kann. Will man die durch eine längere Transmission übertragene Kraft messen, so wird die aus zwei Hälften zusammengeschraubte Scheibe A auf das Ende der einen Welle gekeilt. Die ebenfalls aus zwei Theilen bestehende Scheibe B ist mittelst Stellschrauben auf der anderen Welle zu befestigen; am Umfange dieser Scheibe stehen zwei, drei oder mehr Bolzen vor, welche den Rollen D als Drehzapfen dienen. Ueber jede Rolle gleitet eine Kette von gehärteten Stahlplättchen und ist mit ihrem einen Ende an dem Umfange der Scheibe A befestigt. Die Nabe des Theiles C unserer Figur schiebt sich leicht auf der Welle; sie hat so viele Arme als die Scheibe B Rollen trägt und an jedem Arme ist das andere Ende der über die Rollen geleiteten Stahlketten mit einer verstellbaren Schraube angehängt. Auf der Scheibe B stehen runde eingenietete Stäbe vor, welche sich in entsprechenden Löchern der Arme von C schieben; um dieselben sind starke Spiralfedern von Stahldraht gewunden. Dreht sich nun die Welle mit der Scheibe A, so wird die ganze Kraft durch die Ketten auf die Scheibe B und somit auf das andere Wellenstück übertragen; dabei ziehen die Ketten den Theil C an und üben einen der übertragenen Kraft entsprechenden Druck auf die Spiralfedern aus. Die Hülfe G, in welcher sich die Welle bequem dreht, ist mit der getheilten Scheibe E an irgend einem der Transmission nahe liegenden Punkte befestigt. Eine Gabel gleitet in der Rinne der Nabe C und wird so längs der Welle hin- und hergeführt. Die an der Gabel befestigte Schnur setzt den Zeiger der Scheibe E in Bewegung und läßt direct den auf die Federn ausgeübten Druck ablesen. Die Befestigungsstange der Hülse G trägt noch eine getheilte Scheibe F, deren Zeiger von einem Wurmrade getrieben wird, in dessen Zähne eine auf der Welle sitzende Schnecke eingreift, die das Rad bei jedem Umgange um einen Zahn und somit den Zeiger um eine Theilung weiter schiebt. Auf der Scheibe E kann man also die übertragene Kraft, auf F die Anzahl der Umdrehungen ablesen. Soll der durch ein Zahnrad oder eine Riemenscheibe übertragene Effect gemessen werden, so wird die Scheibe A auf der Rad- oder Scheiben-Nabe befestigt und der Keil entfernt, damit sich die Welle frei in der Nabe drehe. G. M.

Tafeln

Tafel Tab. VII
Tab. VII