Titel: | Schaumschlag für Zuckerfabriken, von Morelle jun. |
Fundstelle: | Band 190, Jahrgang 1868, Nr. XII., S. 25 |
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XII.
Schaumschlag für Zuckerfabriken, von Morelle
jun.
Aus dem Journal des fabricants de sucre, Jahrg. IX, Nr.
20.
Morelle's Schaumschlag für Zuckerfabriken.
Dieser neue Apparat bewirkt das Niederschlagen des, namentlich bei der Saturation
sich bildenden Schaumes durch das Aufgießen von gleichartigem, weil aus dem Gefäße
selbst entnommenem Saft.
Ueber dem Saturationsgefäße liegt eine gemeinsame Welle, welche mittelst
Frictionsscheiben verticale Wellen in jedem Gefäße in Bewegung setzen kann. An jeder
dieser letzteren Wellen ist ein Schlangenrohr befestigt, dessen Windungen nach oben
erweitert sind und die Welle zur Achse haben. Die Schlange hat unten 20, oben 30
Centimeter Durchmesser und nur zwei Windungen im Ganzen. Sie ist oben durch eine
horizontale Scheibe geschlossen, auf welche der Saft ausgegossen wird.
Die Schlange steht so, daß sie in den Saft eintaucht und nur etwa 15 Centimeter
daraus hervorragt. Gibt man ihrer Welle eine Bewegung von 300 Umdrehungen, so steigt
der Saft in der Schlange in die Höhe und fließt dann auf die Scheibe aus, um von
dort sich vertheilt auf den Schaum zu ergießen und denselben niederzuschlagen.
Der Vorzug dieses Systemes liegt darin, daß das Niederschlagmittel im Gefäße selbst
genommen wird, daß also der Saft weder verdünnt noch verunreinigt wird. Da ferner
die Vertheilung des Saftes mittelst einer Scheibe geschieht, so kann auch trüber
Saft keine Verstopfung veranlassen.
An Kraft gebrauchen drei solche gleichzeitig thätige Schaumschläge nur 1/10
Pferdestärke, welche also sowohl das Fett, wie die Menschenkraft zum Umrühren
entbehrlich macht.