Titel: | Puddelofen mit Wasserkühlung, von Henderson Ross in Pittsburg (Vereinigte Staaten). |
Fundstelle: | Band 190, Jahrgang 1868, Nr. XXXIII., S. 102 |
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XXXIII.
Puddelofen mit Wasserkühlung, von Henderson Ross in Pittsburg
(Vereinigte Staaten).
Aus dem Practical Mechanic's Journal, August 1868, S.
147.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Ross, Puddelofen mit Wasserkühlung.
Diese Erfindung (patentirt für England am 21.
Januar 1868) besteht darin, den Puddelofen mit einem getrennten
blechernen Wasserkasten zu versehen, ferner mit Feuerraum, Fuchs und Esse, welche
gleichfalls aus Eisenblech angefertigt sind und sämmtlich Wasserkammern bilden.
Fig. 25 ist
ein verticaler Längsschnitt eines solchen Puddelofens; Fig. 26 ist ein
Querschnitt dieses Ofens nach der Linie 7,8 in Fig. 25.
A ist der getrennte, aus Eisenblech construirte Kasten,
welcher die Wasserkammer m enthält. B ist der untere Theil der Esse, welche mit einer
Wasserkammer n versehen ist und mit einer Thür D deren Breite derjenigen des Fuchses gleich ist. Die
Seiten C, C des Fuchses sind mit Wasserkammern o, o versehen, welche mit den Wasserkammern n der Esse in Verbindung stehen. Die sämmtlichen
Wasserkammern des Ofens und der Esse werden mit Zuflußröhren für das frische und mit
Abflußröhren für das bei seiner Circulation erhitzte Kühlwasser versehen.
Durch die punktirten Linien in Fig. 25 sind die übrigen
Theile des Puddelofens angedeutet, welche wie gewöhnlich construirt werden. 1 ist
das Ofengewölbe, 3 der Rost, 4 die Sohlplatte des Herdes, 5 die kleine Feuerbrücke,
und in 6 ist die Gestalt der Sohle des Fuchses ersichtlich. Das hintere Ende und der
unmittelbar über dem Feuerraum und über der großen Feuerbrücke 2 befindliche Theil
des Ofengewölbes bestehen aus Eisenblech und sind mit verbundenen Wasserkammern
versehen. Der obere Theil der Esse kann aus Ziegelsteinen hergestellt werden, wobei
die untersten Lagen des aus feuerfesten Steinen bestehenden Futters auf dem Absatze
des unteren Theiles der Esse ruhen; oder die ganze Esse wird aus Eisenblech
hergestellt, wobei die Kammern n, n von der Basis
derselben bis zur Spitze hinauf reichen. Die Thür D ist
mit einer Flansche i versehen, welche das
Ziegelsteinfutter trägt; diese Thür gestattet ein bequemes Reinigen des Fuchses.
Soll der Ofen in Betrieb gesetzt werden, so wird in die verschiedenen Kammern an
deren tiefstem Punkte Wasser eingeleitet, welches am höchsten Punkte wieder
austritt, so daß die Kammern ununterbrochen mit kaltem Wasser gefüllt erhalten
werden. Die Esse B, nebst ihrer Wasserkammer n, kann zur Erzeugung von Dampf für beliebige Zwecke
benutzt werden.
Durch Anwendung eines derartigen Puddelofens wird an Ziegelsteinen, sowie an Zeit und
Kosten für Reparaturen des Feuerraumes, Herdgewölbes und Fuchses viel erspart; da
diese Theile nicht so leicht ausbrennen, daher ihre Formen und Dimensionen länger
beibehalten, so bleibt der Gang des Ofens stets ein gleichförmiger, was für die
Stabeisen- und Stahlfabrication sehr wünschenswerth ist.