Titel: Cuthell's Expansionsschieber mit selbstthätiger Regulirung.
Fundstelle: Band 190, Jahrgang 1868, Nr. L., S. 185
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L. Cuthell's Expansionsschieber mit selbstthätiger Regulirung. Aus Engineering, Juli 1868, S. 112. Mit Abbildungen auf Tab. III. Cuthell's Expansionsschieber mit selbstthätiger Regulirung. Bei der in England patentirten Construction von Cuthell finden wir die gleiche Einrichtung wie bei anderen Maschinen, wo der Expansionsschieber frei auf dem Vertheilungsschieber liegt, durch dessen Bewegungen mitgenommen und von irgend einem verstellbaren Daumen in dem Augenblicke angehalten wird, wo die Dampfeinströmung unterbrochen werden soll. Das Neue daran ist eine sinnreiche Einrichtung zur automatischen Regulirung der freien Bewegung des Expansionsschiebers. Fig. 1 ist die äußere Ansicht des Regulirungs-Mechanismus; Fig. 2 ein Durchschnitt derselben. Die Figuren 3 und 4 sind Durchschnitte mit verschiedener Stellung der Schlagbacken. Fig. 5 ist ein Grundriß des Durchschnittes über der Stopfbüchse. Die Figuren 6 und 7 sind zwei Durchschnitte durch das Mittel des Schieberkastens und der Schieber. Der Expansionsschieber B liegt zwischen seitlichen Führungsrippen auf dem Vertheilungsschieber A. In seiner Mitte ist ein Gleitstück von Rothguß eingelegt mit einer Bohrung für den Zapfen C1 des Armes C. Die Spindel D ist durch den auf dem Schieberkasten-Deckel R aufgeschraubten Aufsatz E gesteckt. Derselbe enthält sowohl ihr Lager als die Stopfbüchse. An dem in dem Schieberkasten vorstehenden Theile der Spindel D ist der Arm C aufgekeilt, während ihr oberer viereckiger Ansatz die Scheibe F trägt, welche von der gleichgroßen Scheibe P überdeckt ist. Beide Scheiben F und P werden durch die abgesetzten Zapfen G in dem nöthigen Abstande von einander gehalten, damit sich dazwischen die Schlagbacken H, die Leisten K und das keilförmige Gleitstück i leicht bewegen können. Ein Regulator schiebt das Gleitstück i mittelst der Stange L. bei seinem Spiele hin und her; das Gleitstück hat seine Führung in den viereckigen Augen des Böckchens M, welches mit seinem ringförmigen Fuß vermittelst zweier Schrauben auf dem Aufsatze E befestigt ist und an seinem oberen Theile die Schraube O trägt, in deren Körner die Scheibe P einen Drehungspunkt findet. Durch die Bewegung des Vertheilungs- und des Expansionsschiebers dreht sich die Spindel D bei jedem Schube so lange bis die beiden mit den Zapfen G hin und her schwingenden Schlagbacken H gegen die Lineale K anschlagen; dann steht die Spindel und der Expansionsschieber still, der Vertheilungsschieber setzt seinen Weg fort und die Dampfcanäle werden überdeckt. Der Drehungswinkel der Spindel und somit auch die Länge des Weges, den der Zapfen C1 zurück legen kann, ist von der Bewegung der Schlagbacken abhängig. Der Keil i regulirt diese Bewegung: denn hat er die Liniale K weit aus einander geschoben, so ist die Bewegung der Schlagbacken gering und die Maschine wird mit starker Expansion arbeiten; ist der Keil dagegen zurückgezogen, so daß die Liniale K mehr zusammen rücken und die Spindel eine größere drehende Bewegung machen kann, so findet die Ueberdeckung erst statt nachdem der Kolben einen größeren Weg zurückgelegt hat. Jeder erfahrene Erbauer von Dampfmaschinen wird das Princip dieser Construction mit kleinen Aenderungen zu verwerthen wissen. Unsere Zeichnung ist dem englischen Originaltexte entnommen. Die Erhöhung des Böckchens M dürfte nothwendig seyn, um über der Stopfbüchse mehr freien Raum zu erhalten, ebenso eine Oeffnung in dem Schieberkastendeckel, um bei dem Montiren und Reguliren den Schieber beobachten zu können. G. M.

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