Titel: | Verfahren zur volumetrischen Bestimmung des Zinkes; von A. Renard. |
Fundstelle: | Band 190, Jahrgang 1868, Nr. LXIV., S. 230 |
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LXIV.
Verfahren zur volumetrischen Bestimmung des
Zinkes; von A.
Renard.
Aus den Comptes rendus, t. LXVII p. 450; August
1868.
Renard, über volumetrische Bestimmung des Zinkes.
Mein Verfahren ist auf folgende Reactionen gegründet. Wenn man eine bestimmte Menge
einer Lösung von Kaliumeisencyanür (gelbem
Blutlaugensalz) mit der Lösung eines Zinksalzes versetzt, so wird alles Zink als Zinkeisencyanür niedergeschlagen, welches in
ammoniakhaltigem Wasser vollständig unlöslich ist. Bestimmt man nun das überschüssig
angewendete Kaliumeisencyanür mit übermangansaurem Kali, so kann man die Menge des
vorhandenen Zinkes ohne Schwierigkeit berechnen.
Zum Probiren eines Zinkerzes nach dieser Methode löst man 1 bis 2 Grm. desselben in
Königswasser, fällt mit Ammoniak, durch welches das Zinkoxyd wieder gelöst wird,
bringt das Ganze auf ein Filter und wäscht aus. Die filtrirte Flüssigkeit versetzt man mit 25
Kubikcentimetern einer Lösung von Kaliumeisencyanür, welche im Liter 150 Grm. von
diesem Salze enthält, und verdünnt bis zum Volum von 250 K. C., filtrirt, gießt 100
K. C. von dieser filtrirten Flüssigkeit in ein anderes Glas und neutralisirt mit
reiner Chlorwasserstoffsäure, welche weder Chlor noch schweflige Säure enthält.
Alsdann säuert man mit ungefähr 30 K. C. derselben Säure stark an und läßt nun die
titrirte Chamäleonlösung zufließen, bis alles Cyanür (gelbes Salz) in Cyanid (rothes
Salz) umgewandelt ist. Da der Titre der Flüssigkeiten bekannt ist, so läßt sich der
Zinkgehalt des Erzes durch Rechnung leicht bestimmen.
Von den Metallen, welche gewöhnlich das Zink in seinen Erzen begleiten, wie Eisen,
Aluminium, Mangan, Blei etc., hat keines einen Einfluß auf das Verfahren; denn
dieselben werden theils durch die Fällung mit Ammoniak vollständig ausgeschieden,
theils werden sie, wie das Blei, dessen Oxyd in ammoniakhaltigem Wasser ziemlich
löslich ist, durch Ferrocyanür in verdünnten Flüssigkeiten nicht niedergeschlagen.
Nur bei Gegenwart von Kupfer gibt das Verfahren
unrichtige Resultate, da dieses Metall in Ammoniak löslich ist und durch das
Ferrocyanür niedergeschlagen wird.