Titel: | Absperrventil von H. G. Morris. |
Fundstelle: | Band 190, Jahrgang 1868, Nr. LXXII., S. 264 |
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LXXII.
Absperrventil von H. G. Morris.
Aus dem Mechanics' Magazine, Juli 1868, S.
88.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Morris, Absperrventil.
Das in England patentirte Absperrventil von H. G. Morris
in Philadelphia ist in Figur 19 im Längenschnitt
dargestellt; Fig.
20 zeigt den Schnitt x y durch den Deckel des
Ventilgehäuses.
Das Oeffnen und Schließen des Ventiles wird durch den Stift A bewirkt und zwar mit dem an seinem oberen Ende aufgekeilten Handrädchen
B. Dieser Stift hat etwa in der Mitte einen
conischen Ansatz D, welcher sich gleich einem Ventilchen
wasser- und dampfdicht gegen den Sitz d in dem
Aufsatz des Ventilgehäuse-Deckels E anlegt. Der
conische Ansatz wird einestheils durch den von unten wirkenden Druck in der
Rohrleitung, anderntheils durch entsprechendes Anziehen der über dem Handrädchen B sitzenden Mutter F gegen
seinen Sitz angedrückt. Unterhalb des Ansatzes hat der verlängerte Stift entweder
einen schlüsselförmigen Querschnitt (wie er in Fig. 20 angegeben ist),
oder er ist viereckig oder rund und mit einem Keile versehen, so daß er in der
Ventilspindel leicht auf und ab gleiten kann. Letztere trägt an ihrem äußeren
Umfange ein grobes flaches Gewinde, dessen Mutter g, g
in das Innere des Ventilgehäuse-Deckels E′
eingeschnitten ist.
Durch diese Anordnung findet der Druck bei dem Schlusse des Ventiles nur gegen den
Ventilsitz und den Ventilgehäuse-Deckel statt, während der Ring D keinem stärkeren Drucke in der Richtung der Achse des
Stiftes ausgesetzt ist
Die sehr erweiterte Ventilspindel G und der Ventilkörper
J sind derart mit einander verbunden, daß sie sich
frei gegen einander drehen können, wodurch die gleitende Reibung auf dem Ventilsitz
vermieden wird. Um diese Verbindung beweglich zu machen, hat die Ventilspindel G an ihrem unteren Ende ein inneres Gewinde, in welches
die mit einem flachen, breiten, an dem Ende der Spindel einen vorstehenden Ansatz
bildenden Kopf versehene Schraube H eingeschraubt ist.
Ueber dem Stifte G gleitet der Ring I, dessen außen angeschnittenes Gewinde so tief in den
Ventilkörper J eingeschraubt wird, daß sein Ansatz k den Ventilkörper berührt.
Die hauptsächliche Verbesserung dieser Ventile besteht in der Anwendung des conischen
Ansatzes an dem Stifte A, welcher dicht auf seinem Sitz
schließen und die umständliche und meist undichte Stopfbüchse entbehrlich machen
soll.