Titel: | Direct wirkende Dampfpumpen, von H. Davey in London. |
Fundstelle: | Band 190, Jahrgang 1868, Nr. CXI., S. 437 |
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CXI.
Direct wirkende Dampfpumpen, von H. Davey in London.
Aus dem Engineer, Juni 1868, S. 419.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Davey's direct wirkende Dampfpumpe.
Fig. 6 stellt
den Querschnitt, Fig. 7 die Seitenansicht und Fig. 8 die Seitenansicht
mit theilweisem Schnitte einer Davey'schen direct
wirkenden Dampfspeisepumpe dar.
Dasselbe System, welches in diesen Figuren als Speisepumpe Anwendung gefunden, läßt
sich auch mit einigen Modificationen auf Pumpwerke anwenden, wobei der
Pumpencylinder tief unter dem Dampfcylinder in einem Brunnen liegen kann.
Die drei Kolben a, b, c in Figur 6 bilden ein Stück; der untere Kolben c ist der Pumpenkolben, durch dessen Bewegungen das Wasser mittelst des
Saugrohres d angesogen und durch das Steigrohr e nach dem Kessel gedrückt wird. Ein durch die Hahnlilie
h abschließbares Canälchen setzt den Raum unter dem
Kolben b mit dem Druckrohre e in directe Verbindung, und da zwischen dem Kessel und diesem Rohre kein
Ventil eingesetzt ist, so bleibt der ringförmige Kolben b dem Drucke des Kesselwassers von unten beständig ausgesetzt. Ist dem
Dampfe durch die Stellung des Vertheilungsschiebers der Durchgang gestattet, so
drückt er auf den oberen Theil des Kolbens a, der
Niedergang der drei Kolben erfolgt und das Wasser unter den beiden Kolben b und c wird nach dem Kessel
gedrückt. Ist der Kolben in der tiefsten Stellung angelangt, so steuert der Schieber
um, der Dampf entweicht durch das Rohr g und der Druck
des Wassers unter dem Kolben b treibt die Kolben wieder
in die Höhe. Der
Raum zwischen den Kolben a und b steht durch eine Oeffnung am tiefsten Punkte des obersten Cylinders mit
dem Ausblasrohr g in Verbindung.
Die Bewegungen des Schiebers werden am Ende jedes Kolbenschubes dadurch veranlaßt,
daß der Kolben gegen die, in dem zu einem Cylinderchen erweiterten Kolbenkörper
unterhalb des Kolbens a sich bewegende, an der Stange
i befestigte Platte anstößt und dieselbe mit sich
fortreißt. Das obere Ende der Stange i faßt einen
Doppelhebel l, dessen anderes Ende in gleicher Art mit
der Schieberstange k verbunden ist. Am Boden des kleinen
Cylinderchens befindet sich eine Spiralfeder, um den Stoß des Kolbens gegen die
Stange bei dem Oeffnen des Schiebers abzuschwächen und dadurch zu veranlassen, daß
dieses Oeffnen bei langsamem Gange der Maschine in gleichem Grade geschehe, wie bei
raschem Gange. Die Pumpe hat einen sanften Gang, denn die Pressungen wirken
gegenseitig, ein Stoß des Kolbens gegen den Boden oder Deckel kommt niemals vor.
Durch das Oeffnen und Schließen der Lilie h ist man im
Stande die Geschwindigkeit der Pumpe zu reguliren; ist sie ganz offen, so macht die
bereits ausgeführte Pumpe 200 Stöße in der Minute.
G. M.