Titel: | Ueber den Stahl-Schmelzofen für das Martin'sche Verfahren; von C. Schinz). |
Autor: | C. Schinz |
Fundstelle: | Band 190, Jahrgang 1868, Nr. CXVIII., S. 456 |
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CXVIII.
Ueber den Stahl-Schmelzofen für das
Martin'sche Verfahren;
von C. Schinz).
Schinz, über den Stahl-Schmelzofen für das Martin'sche
Verfahren.
Hr. Professor Kupelwieser weist in einem sehr
interessanten ArtikelKupelwieser: Vergleichung des Bessemerprocesses
mit dem Martin'schen Verfahren der
Stahlerzeugung, in diesem Bande des polytechn.
Journals S. 104 (zweites Octoberheft 1868). nach, daß die
Unkosten aller Art zur Darstellung von Stahl nach dem Martin'schen Verfahren diejenigen nach dem Bessemer'schen Verfahren nicht übersteigen, obgleich nach seinen eigenen
Angaben der Consum an Braunkohle zum Schmelzen von Gußeisen, Puddeleisen und Stahl
die enorme Höhe von 1,5 Kil. für 1 Kil. Stahl ist.
Daher bin ich nicht der Meinung des Hrn. Kupelwieser, daß
der Regenerativ-Ofen vor allen anderen sich zur Durchführung dieses Processes
eigne.
Unter allen Umständen ist bei Schmelzprocessen der Nutzeffect um so kleiner also die
dazu nothwendige Temperatur höher ist, weil einerseits mehr Wärme aus dem Ofen
evacuirt wird und andererseits mehr durch Transmission der Ofenwände verloren geht;
wenn aber eine Construction wie der Regenerativ-Ofen die transmittirende
Ofenwandfläche durch die Einführungs- und Abführungs-Canäle um mehr
als das Doppelte größer macht als sie nothwendig seyn muß, so ist es kein Wunder,
wenn selbst bei sehr hohem Consume in der Zeiteinheit die Temperatur der Oefen eben
kaum diejenige erreicht, welche zum Schmelzprocesse nothwendig ist, und das ist nun
bei dem in Rede stehenden Ofen der Fall; denn wäre die Ofentemperatur irgendwie
höher als der Schmelzpunkt, so könnte die Operation unmöglich 7 bis 8 Stunden
dauern.
Die in den Chargen enthaltenen Materialien haben alle eine so große Leitungsfähigkeit
für die Wärme, daß selbst dann, wenn durch Hinzufügen von Fe2O3 in solcher Menge CO
entwickelt wird, daß die Masse zu ihrem doppelten Volumen anschwillt, dieselbe
dennoch in wenigen Minuten die Temperatur des Ofens annimmt.
Nach der Angabe von Hrn. Prof. Kupelwieser bestehen die
Chargen aus:
Kil.
888
weißem Roheisen,
664
Puddeleisen und Rohstahl
–––––
Kil.
1552
= 0,21555 Kubikmeter, spec. Gewicht = 7,2.
Geben wir dem Metalle auf der Sohle eine Schichthöhe von 0,15 Met., so wird die
Oberfläche = 0,21555/0,15 = 1,437 Quadratmeter und nehmen wir 0,5 Met. Breite, so
wird die Länge = 1,8 Met.
Nun habe ich eine Zeichnung von einem Schweißofen mit Regeneratoren vor mir, welcher
eine 3,3 Met. lange Sohle hat, aber die Länge des Ofens vermehrt sich durch die zwei
Dämme an beiden Enden, Scheidewand und Gas- und Luftcanäle auf 5,9 Met., so
daß also den 1,8 Met. Sohlenlänge noch 2,6 Met. zuzufügen sind.
Dadurch werden die Gewölbe und Ofenwandflächen = 10,24 Q. M., während ohne die den
Regenerativ-Oefen nothwendigen Zuthaten dieselben 3,42 Quadratmeter seyn
würden.
Wir werden nun sogleich sehen, welchen Einfluß diese vermehrte
Transmissions-Fläche auf den Erfolg hat.
Die theoretische Transmission berechnet sich nach der bekannten Formel von Dulong = Textabbildung Bd. 190, S. 456
(s=3,62, L=1,938, φ=20°)
und dann t′=Temperatur der
Ofenwandfläche,
Textabbildung Bd. 190, S. 457, und dann t′Q,
wo t = mittlere Temperatur des Ofens,
t″ = mittlere Temperatur der äußeren Luft,
e = Wanddicke = 0,2 Met.,
C = Leitungsfähigkeit des materiales, aus dem die Wand
besteht, = 0,8.
E. Becquerel hat den Schmelzpunkt von Schmiedeeisen
bestimmt und denselben zwischen 1350° und 1400° C. gefunden.
Nehmen wir nun letztere Zahl an, so ist:
Textabbildung Bd. 190, S. 457 und t′ Q=4892 per Stunde und per 1 Quadratmeter.
Die effective Transmission ist aber sehr viel größer, wie ich früher experimentell
gezeigt habe, indem die Luft in Bewegung kommt und unendlich viel Wärme wegführt.
Sie ist um so größer, als t′ selbst größer ist,
und in diesem Falle wenigstens 13 . 4892 = 63596 W. E.
Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, daß ein verhältnißmäßig großer Theil der
transmittirenden Fläche horizontal ist, was den Werth L
um die Hälfte kleiner macht. Wir können daher diesem Umstande Rechnung tragen, indem
wir von ⅔ dieser Transmission ⅓ in Abzug bringen, was dann für die
10,24 Quadratmeter 579722 W. E. ausmacht.
1 Kil. Metall erfordert zu seiner Schmelzung
(spec. Wärme von F (bei 1400°=0,16585)
1400 . 0,16585ferner für latente Wärme 160 + (0,l6585 = 0,11379) .
1400
= 232 W. E. = 233
–––––
465 W. E.
90210/669932, per Kil.=1552 und per Stunde 1552 . 465/8.
W. E. verwendet zum Schmelzen im Ofen.
Das in Leoben angewandte Brennmaterial ist Braunkohle, deren calorisches Aequivalent
= 5419 W. E., folglich das pyrometrische Aequivalent für 1400° Ofentemperatur
= 5419 - 1400 . 2,15525 = 2402 W. E. per 1 Kil.
Braunkohle, während 3017 W. E. evacuirt werden.
Der Bedarf zum Schmelzen an Braunkohle ist also 669932/2402 = 279 Kil.
In der Wirklichkeit werden aber per Stunde verbrannt =291
Kil.
Dieser Mehrconsum von 12 Kil. ist jedoch kein Beweis, daß unsere Berechnung der
Transmission noch zu niedrig ist; er erklärt sich leicht aus dem Umstande, daß in diesen
Regenerativ-Oefen die Gase nur allmählich zur Verbrennung kommen; selbst in
sehr großen Glasöfen sieht man die Flamme von einem Ende zum anderen des Ofens
reichen, es ist daher leicht erklärlich, daß bei viel kürzerem Wege ein Theil des
Gases unverbrannt aus dem Ofen abzieht und erst im Regenerator verbrennt.
Die Wärmemengen, welche wir somit dem Regenerator zuführen, sind:
27912
Kil. à 3017Kil. à 5419
==
84174365028
906771 W. E.
Der Inhalt der vier Regenerator Kammern ist 42,336 Kubikmeter, wovon ⅓ durch
feuerfeste Steine = 14,112 Kubikmeter eingenommen ist; diese wiegen 1,9 = Kil. 26812
und deren Wärmecapacität ist dann 26812 . 0,24 = 6435 W. E.
Der Regenerator enthält das Maximum von Wärme, wenn die Verbrennungsproducte ihre
Periode der Durchströmung vollendet haben; seine mittlere Temperatur ist dann
906771/291 . 2,15525 = 1466° und 1446° + 300/2 = 873°.
Daher dessen Wärmegehalt = 873 . 6435 = 5617755 W. E.
Er enthält das Minimum, wenn Gas und Luft ihre Durchströmungs-Periode
vollendet haben; dieses ist dann 5617755 - 906771 = 4710984
W. E.; dann ist die mittlere Temperatur in demselben 4710984/6435 = 732°.
Daher ist nun die mittlere Temperatur zwischen beiden Perioden= 873 + 732/2 =
802°, und nach dieser berechnet sich die Transmission.
Wir haben dann für die theoretische Transmission Textabbildung Bd. 190, S. 458 = 141° = t′Q = 1537 W. E., wenn e=0,3 und C für gewöhnliche Backsteine = 0,6
ist.
Die effective Transmission ist dann für diese Temperatur = 7753 W. E. und da die
Gesammtfläche der 0,3 Met. dicken Umfangsmauern = 46,2 Quadratmeter ist, so werden
per Stunde 46,2 . 7753 = 358188 W. E. evacuirt
werden.
300 . 2,15525 . 291 = 188100 W. E. und der Nutzeffect des Regenerators ist 360483/906771 W. E. zum
Erwärmen von Luft und Gas, die in den Ofen strömen, W. E. gleich der per Stunde eingeführten Wärmemenge.
Bekanntlich ist man bei den Regenerativ-Oefen genöthigt die aus dem
Gas-Generator kommenden Gase abzukühlen, um die Theerdämpfe zu condensiren,
da sonst diese sich zwischen den glühenden Steinen im Regenerator zersetzen und
Kohle ablagern, welche dann den Durchgang erschweren würde. Die so verloren gegebene
Wärme beträgt für 291 Kil. Lignit 303804 W. E., und die wirkliche Leistung des
Regenerators beschränkt sich auf 56679 W. E., welche eben genügt um die nöthige Luft
auf 289° zu erwärmen.
Diese Berechnung ist das Resultat sehr sorgfältiger, langer, durch viele Experimente
unterstützter und controllirter Studien; daß deren Resultat ein richtiges ist,
beweist die Thatsache, daß die Operation zur Darstellung des Stahles 7 bis 8 Stunden
Zeit in Anspruch nimmt, was sicher nicht der Fall seyn würde, wenn die
Ofentemperatur irgendwie höher wäre als der Schmelzpunkt des Productes.
Wenn es nicht gelungen ist, auf andere Weise Stahl zu schmelzen, so wird dieß wohl an
der Ausführung, nicht an der Methode gelegen haben.
Aber um nach dem Martin'schen Verfahren, welches bessere
Producte gibt als das Bessemer'sche, Stahl mit möglichst
geringem Aufwande darzustellen, ist es vor Allem nothwendig, dem Ofen eine Temperatur zu geben, die höher ist als der Schmelzpunkt, um
die Schmelzzeit zu verkürzen.
Dieß wird nun zwar auch mit der gewöhnlichen Gasfeuerung ohne Regeneratoren möglich
seyn, aber in höherem Maaße noch mit weit weniger Brennstoffaufwand, wenn das Verfahren der Elimination des Stickstoffes zur Anwendung
gebracht wird.
Dieses mir patentirte Verfahren besteht darin, reines Kohlenoxyd darzustellen und
dasselbe mitten in einer Quantität Brennstoff zu verbrennen, wodurch die gebildete
Kohlensäure in CO umgesetzt wird, dem aber dann nur halb
so viel Stickstoff beigemischt ist als sonst.
Zum vorliegenden speciellen Zwecke wird das CO am besten
so dargestellt werden, daß man Kalkstein bei 1000° C. zersetzt und dann die
ausgetriebene Kohlensäure über Kohksabfälle oder dergleichen leitet, welche
ebenfalls auf 1000° erhitzt sind, wodurch vollkommen reines CO erhalten wird.
1 Kil. Kohlenstoff producirt, als CO
verbrannt,
2400
W. E.,
hat dieses CO die Temperatur, welche es in der
Reductions-Retorte erhält, =1000°, so bringt es zu
1000° . 0,2479 . 2,3333
=
578
W. E.,
gibt man der zur Verbrennung nöthigen Luft 300°, so bringt das
5,7515 . 0,2377 . 300°
=
410
W. E.,
––––––––––
3388
W. E.
Dagegen werden durch die Aufnahme von 1 Kil. Kohlenstoff wieder
absorbirt
=
2400
W. E.
––––––––––
und es bleiben
=
988
W. E
Das producirte Gas besteht aus
Kil.
4,6666 CO=spec. Wärme= 1,15683,4418 N=spec. Wärme= 0,8398
1,9966
daher wird die Temperatur dieser Gase seyn
=
495°.
Werden nun die Kil. 4,6666 CO abermals
verbrannt, so entwickeln sich 4,6666 2400
=
11200
W. E.
das Gas enthielt
=
988
W. E.
und die auf 300° erwärmten Kil. 11,503 Luft
=
820
W. E.
––––––––––––
13008
W. E.
Die Producte sind Kil.
7,3333 CO2 =
spec. Wärme 1,58710,5458N = 2,573
4,160
und die Initial-Temperatur ist 13008/4,16 = 3127° C.
Um aber eine Vergleichung anstellen zu können, müssen wir Braunkohle als Brennstoff annehmen.
Kil ⅓ dieses Brennstoffes wird dann der Kohlensäure aus dem Kalkstein den
Kohlenstoff liefern, um diese zu CO zu reduciren, und
⅔ Kil. zur zweiten Umwandlung in CO dienen.
Da ⅓ Kil. Braunkohle 0,20563 C enthält, so muß die
zugebrachte Kohlensäure ebensoviel C enthalten, daher
müssen Kil. 1,7136 Ca O + CO2 für je 1 Kil. Braunkohle zersetzt
werden.
Kil. 0,41126 C=Kil. 0,95961 CO brauchen dann zu ihrer Verbrennung Kil. 0,54835 O + 1,8171 N=Kil. 2,36545 Luft.
Die dadurch gebildete CO2 nimmt, indem sie sich auf's Neue zu CO
reducirt, Kil. 0,4l126 C auf, welche sie in Kil.
⅔ Braunkohle findet.
Diese enthält aber nebst Kohlenstoff noch:
Kil.
0,17994
Elemente des Wassers und
0,01346
freien Wasserstoff.
Daher enthalten die producirten Gase:
Kil.
1,91922
CO
, welche zur Verbrennung verlangen =
Kil.
1,0967
O
0,01346
H
welche zur Verbrennung verlangen =
0,10768
–––––––––––––––
0,17994
HO
1,20438
O
1,8171
N
mitgehend =
3,9908
N
–––––––––––––––
5,19518
Luft.
Da das in erster Instanz verbrannte Kohlenoxyd ebenso viel Wärme producirt als
nachher wieder vom Kohlenstoff aufgenommen wird, so heben sich diese zwei
Operationen auf.
Dagegen bringt das CO=0,95961 . 0,2479 .
1000°
=
238
W. E.
die Luft 2,36545 . 0,2377 . 300
=
168
––––––––––
wovon aber noch für die Verflüchtigung von
=
406
W. E.
0,17994 Kil. Wasser abgehen (× 536,67)
=
96
W. E.
––––––––––
somit enthalten die Gase
=
310
W. E.
die spec. Wärme derselben ist 1,0504, daher deren Temperatur =
310/1,0504
=
295°.
Durch Verbrennung dieser Gase im Ofen werden producirt:
Kil. 1,91922 CO
à 2400
=
4606
W. E.
Kil. 0,01346 H
à 34000
=
457
W. E.
Vorwärmen von Luft 5,19518 . 300° . 0,2377
=
370
W. E.
Zugebracht von dem Gase
=
310
W. E.
––––––––––
5743
W. E.
Die spec. Wärme der Producte ist:
Textabbildung Bd. 190, S. 461
Die Initial-Temperatur = 5743/2,21273 = 2595°.
Mit Hülfe dieser Werthe ergeben sich nun die pyrometrischen Aequivalente für die
Ofentemperaturen
1400°
1450°
1500°
u.
1550°
2645
2535
2424
2314
W. E.
Evacuation per 1 Kil.
3098
3208
3319
3429
W. E.
Somit gibt durch dieses Verfahren derselbe Brennstoff eine Ofentemperatur von
1500°, wenn ohne dasselbe sie nur 1400° wird.
Es ist nun zu untersuchen, ob die aus dem Schmelzofen evacuirte Wärmemenge genügen
werde, um hinreichende Mengen von CaO, CO2 zu zersetzen und
die erhaltene Kohlensäure wieder zu CO zu reduciren.
Wir dürfen annehmen,
daß bei den Ofentemperaturen
1400°
1450°
1500°
1550°
sich die Schmelzzeiten verhalten werden wie:
8
6½
5
4½
Stunden.
Alsdann würde der Nutzeffect per Stunde
721680/8 = 90210 W. E. 721680/6,5 = 111028 W. E. 721680/5 = 144336 W. E. 721680/4,5 =
162573 W. E.
Die Transmission der Ofenwände und des Gewölbes, das nur die Hälfte der totalen
Fläche ausmacht, berechnet sich dann für diese Temperaturen per 1 Quadratmeter per Stunde:
47697
49187
51114
53109
was für Q. M. 3,42 ausmacht
=
163123
168219
174810
181633
plus Nutzeffect wie oben
=
90210
111028
144336
162573
–––––
–––––
–––––
–––––
Wärmebedarf im Ofen
253333
279247
319146
344206
W. E.
Dividiren wir nun diesen durch die pyrometrischen Aequivalente, so erhalten wir den
Brennstoff-Consum per Stunde.
Braunkohle
=
Kil. 96
110
132
149
die evacuirten Wärmequantitäten
297408 W. E.
352880 W. E.
438108 W. E.
510921 W. E.
Per 1 Kil. Braunkohle sind Kil.
1,7136 CaO, CO2 zu zersetzen; diese brauchen, um sie auf
1000° zu erwärmen, 1000. 1,7136. 0,675083
=
1157
W. E.
an Verbindungswärme
1,7136 . 251
=
430
W. E.
Verbindungswärme um 0,20563 C in CO überzuführen
0,20563 . 2400
=
493
W. E.
––––––––––
2080
W. E.
für oben berechnete Gewichte macht das:
199680 W. E. 228800 W. E. 274560 W. E. 309920 W. E.
Werden diese Quantitäten von der evacuirten Wärmemenge abgezogen, so bleiben für die
Ofentransmission disponibel:
97728 W. E. 124080 W. E. 163548 W. E. 201001 W. E.
Die per Stunde zu zersetzenden Gewichte von CaO, CO2 sind:
Kil. 164 188 226 255.
Da aber bei 1000° die Zersetzung 2 Stunden dauert, so müssen Wir doppelt so
große Volumina annehmen als diesen Gewichten entsprechen; wir erhalten:
Kub. Met.
0,246
K. M.
0,285
K. M.
0,338
K. M.
0,382
was je 2 Retorten
hoch Met.
1
Met.
1
Met.
1
Met.
1
tief Met.
0,5
0,6
0,7
0,8
breit Met.
0,25
0,25
0,25
0,25
erfordert. Für die Kohle zur Reduction der aus CaO, CO2 stammenden CO2 sind, wenn solche nicht allzu oft gefüllt werden
sollen, nothwendig:
Retorten
3
3
4
4
hoch Met.
1
1
1
1
tief Met.
1,2
1,5
1,4
1,5
breit Met.
0,25
0,25
0,25
0,25.
Neben diesen Retorten sind im Ofen noch die Gasgeneratoren anzubringen, da, wie wir
gezeigt haben, die Temperatur der in diesen gebildeten Gase nur 295° ist, was
kaum eine vollständige und rasche Reduction zuließe; werden hingegen diese
Generatoren von außen auf 1000° erwärmt, so kann man sicher seyn daß keine
CO2 unzersetzt
durchgeht.
Diese Generatoren können unter solchen Umständen haben:
0,8 Met. Länge, 0,45 Met. Breite und 0,8 Met. Höhe.
Werden nun diese Retorten und Generatoren im Ofen so zusammengestellt, daß sie den
möglich kleinsten Raum einnehmen und doch zugänglich sind, ebenso den
Verbrennungsproducten noch hinlänglichen Spielraum lassen, und umgeben wir dieselben
mit = e = 0,5 Met. dicken Mauern von der
Leitungsfähigkeit C = 0,6, so wird die Ofenwandfläche im
Maximum = 20,66 Q. M. und im Minimum = 15,97 Q. M.
Die theoretische Transmission per 1 Q. M. und per Stunde ist dann:
Textabbildung Bd. 190, S. 463 = 122° und tQ = 122 . 10,197,
die effective Transmission = 4,6 Mal größer = 5722 W. E.
Somit verbraucht die Transmission für die kleinsten Dimensionen:
15,97 × 5722
=
91380
W. E.
Und für die größten Dimensionen
=
20,66 × 5722
=
118216
W. E.
Zur Verfügung sind im Minimum
=
97728 W. E.,
im Maximum
=
201001 W. E.
Es wird also die aus dem Schmelzofen evacuirte Wärme mehr als genügen, um den eben
aufgezählten Bedarf zu befriedigen.
Unter der Voraussetzung, daß unsere Annahme betreffend die Dauer der Schmelzen richtig
sey, was kaum zu bezweifeln ist, würde dann der Consum per 1 Kil. Stahl = Braunkohle
96 . 8/1552 = Kil. 0,495; 110 . 0,5/1552 = Kil. 0,461; 132,5/1552 = Kil. 0,425; 149,4
. 5/1552 = Kil. 0,431,
während mit dem Regenerativ-Ofen, ohne Elimination von Stickstoff, der Consum 291,8/1552 = Kil. 1,500
ist.
Nachdem der vorliegende Aufsatz bereits beendigt war, erhielt ich die Mittheilung des
Hrn. Ferd. Kohn im Octoberheft des practical Mechanic's JournalWir haben den Artikel des Hrn. Kohn vorstehend S.
445 mitgetheilt.A. d. Red. über denselben
Gegenstand.
Die Betriebsresultate, welche Hr. Kohn mittheilt, sind
identisch mit denen, die Hr. Prof. Kupelwieser angibt,
nur sind die Chargen, welche in Newport Steelworks
gemacht werden, bedeutend größer und entsprechend auch die Zeiten, welche von der
Operation in Anspruch genommen werden. Der Brennstoff ist natürlich Steinkohle statt Braunkohle.
Wir haben gesehen, daß für die Ofentemperatur = 1400° das pyrometrische
Aequivalent = 2402 W. E. für Braunkohle ist; für Steinkohle ist es: 7580 - 1400 .
2,82138 = 3630 W. E., so daß Kil. 1,5 Braunkohle gerade Kil. 1 Steinkohle
entsprechen, und in der That ist auch der Consum für die Gewichtseinheit Stahl zu
einer Gewichtseinheit Steinkohle angegeben.
Von 5 Versuchen sind die Gewichte der Chargen in engl. Pfunden und die Schmelzzeiten
folgendermaßen angegeben:
Pfd.
5466
stunden
13
Pfd.
6594
Stunden
14
Pfd.
5376
Stunden
12
Pfd.
9764
Stunden
15
(bestes Resultat unter vielen)
Pfd.
7616
Stunden
12
–––––
Mittel
Pfd.
6963
Stunden
13,2
(Kil. 3158)
was für Kil. 1552 = 16,27 Stunden machen würde; es sind also
durch die größeren Chargen 16, 27 - 13,2 = 3,05 Stunden erspart worden, was nicht viel ist und einen
weiteren Beleg liefert, daß die Ofentemperaturen eben nicht höher waren als der
Schmelzpunkt des Eisens, denn sonst hätte die Ersparniß an Zeit von einer Ersparniß
an Brennstoff begleitet seyn müssen.
Straßburg, im November 1868.