Titel: | Chemische Untersuchungen über die hydraulischen Cemente; von E. Fremy. (Zweite Mittheilung.) |
Fundstelle: | Band 192, Jahrgang 1869, Nr. XIII., S. 53 |
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XIII.
Chemische Untersuchungen über die hydraulischen
Cemente; von E. Fremy.
(Zweite Mittheilung.)
Aus dem Comptes rendus, t. LXVII p. 1205; December
1868.
Fremy, chemische Untersuchungen über die hydraulischen
Cemente.
Die hydraulischen Cemente entstehen, wie Vicat
nachgewiesen hat, beim Brennen thoniger Kalksteine. Der allgemeinen Annahme nach
bilden sich in Folge der Einwirkung des Kalkes auf den Thon drei Salze, nämlich: kieselsaurer Kalk (Kalksilicat), kieselsaurer Thonerde-Kalk
(Kalk
-Thonerdesilicat) und Kalkaluminat. Diese
Verbindungen sollen sich im Wasser nach Art des gebrannten Gypses hydratisiren (d.
h. Wasser chemisch binden), und dadurch das Erhärten der hydraulischen Cemente
veranlassen.
Die von mir vor einigen Jahren begonnenen Untersuchungen über die Cemente bezwecken,
diese Theorie der Hydraulicität auf experimentellem Wege zu prüfen.
Schon in meiner ersten AbhandlungMitgetheilt im polytechn. Journal, 1865, Bd. CLXXVII S 376. glaube ich nachgewiesen zu haben, daß die Theorie der Hydraulicität, welche
auf die Hydratisirung der Mörtel gegründet ist, sich nicht auf alle Verbindungen
erstreckt, welche in Folge der Einwirkung des Kalkes auf den Thon entstehen.
Ich stellte nämlich unter den verschiedensten Umständen auf synthetischem Wege Kalksilicate und Kalkthonerde-Silicate dar und wies nach, daß diese Salze sich nicht
hydratisiren und in Berührung mit Wasser niemals erhärten, wenn sie nicht freien Kalk enthalten. Auf die schönen Versuche von Rivot und Chatonay mich
stützend, bewies ich, daß unter allen Körpern, welche sich beim Brennen von thonigem
Kalkstein bilden, das Kalkaluminat der einzige ist, welcher die Eigenschaft besitzt,
in Folge seiner Hydratisirung im Wasser zu erhärten.
Da nun beim Brennen thoniger Kalksteine nicht immer Kalkaluminat entsteht, da sogar
für manche Fälle die Entstehung dieser Verbindung nicht sicher erwiesen ist, so galt
es, bezüglich des Erhärtens der hydraulischen Cemente eine Theorie aufzustellen,
welche von den Erscheinungen der Hydratisirung (chemischen Bindung von Wasser)
unabhängig ist.
Ich sprach mich nun dahin aus, daß das Erhärten der Cemente von einem ähnlichen
Vorgange herrühren könnte, wie er beim Erhärten der Puzzolanen stattfindet, und daß
die in den Cementen enthaltenen Silicate auf den in denselben gleichfalls
vorhandenen freien Kalk (chaux grasse) wirken dürften.
Ich sprach diesen Gedanken mit einer gewissen Zurückhaltung aus, weil ich zur Zeit
meiner ersten Mittheilung so wenig alle Eigenschaften der Puzzolanen, als ihre
verschiedene Bildungsweise genau kannte.
Nachdem ich aber die verschiedenartigen Umstände, unter denen Puzzolanen entstehen,
untersucht und den hohen Grad ihrer Hydraulicität constatirt habe, muß ich jetzt die
auf die Hydratisirung der Silicate gegründete Theorie aufgeben und stelle dagegen
die nachstehenden Principien auf:
Ein hydraulischer Cement besteht stets aus zwei verschiedenen
Theilen:nämlich aus Puzzolane und aus freiem Kalk (chaux grasse); folglich wird das
Erhärten eines hydraulischen Cementes immer durch einen
„puzzolanischen“ Vorgang (phénomèné pouzzolanique) hervorgerufen.
Zur Begründung dieser Theorie bedarf es des Nachweises, daß beim Brennen thoniger
Kalksteine wirkliche, langsam oder rasch erhärtende Puzzolanen entstehen, daß das
Erhärten der hydraulischen Cemente durch die Wirkung dieser Puzzolanen auf den
freien Kalk vollkommen erklärlich wird und daß die hydraulischen Eigenschaften jener
Cemente verschwinden, wenn der puzzolanische Proceß gehemmt wird.
Diesen Nachweis zu liefern, war der Zweck der experimentellen Untersuchungen, deren
Resultate ich in dieser zweiten Mittheilung in gedrängter Uebersicht vorlege.
Zunächst werde ich nachweisen, daß die Bestandtheile des Thones allein, selbst wenn
der Kalk beim Brennen nicht auf sie einwirkt, kräftige Puzzolanen erzeugen
können.
Bekanntlich ist eine Puzzolane ein Körper, welcher im
isolirten Zustande auf das Wasser keine Wirkung ausübt, aber mit Aetzkalk gemengt,
in Berührung mit Wasser eine steinartige Härte annimmt.
Thon in normalem, d. h. hydratischem Zustande, zeigt niemals die Charaktere einer Puzzolane. Mit 20 Procent Kalkhydrat gemengt, erhärtet er
in Berührung mit Wasser niemals; wird er aber bei einer geeigneten Temperatur
gebrannt, so verwandelt er sich in eine Puzzolane, welche, indem sie auf Aetzkalk
einwirkt, unter Wasser vollständig erhärten kann.
Diese merkwürdige, schon von Vicat studirte, für die
Theorie der Hydraulicität fundamentale Erscheinung habe ich mit der größten Sorgfalt
untersucht und zunächst erkannt, daß die Umwandlung des Thones in Puzzolane durch
Einwirkung der Hitze, unabhängig ist von den im Thone gewöhnlich enthaltenen
fremdartigen Körpern, wie Kalk, Magnesia, Alkalien, Eisenoxyd.
Ich benutzte zu meinen Versuchen die sehr reinen feuerfesten Thone von Forges und aus
dem Norddepartement, welche 65 Kieselsäure, 25 Thonerde und 10 Wasser enthalten,
deren Zusammensetzung also durch die Formel Al2O3, SiO3, 2HO ausgedrückt wird, und wandelte sie
durch Brennen in vortreffliche Puzzolanen um. Der Gehalt dieser Thone an
fremdartigen Bestandtheilen ist unbedeutend, und, wovon ich mich durch zahlreiche
Proben überzeugte, ohne Einfluß auf die hydraulischen Eigenschaften der
Verbindung.
Die „puzzolanische“ Eigenschaft gehört dem reinen hydratischen
Thonerdesilicate an und
erfordert, um sich zu zeigen, keineswegs die Mitwirkung des Kalkes, wie dieß
mehrfach behauptet worden ist.
Dagegen wird die Umwandlung des Thones in Puzzolane in hohem Grade beeinflußt durch
die verschiedenen Bedingungen, unter denen sein Brennen stattfindet. Ein bloßes
Austrocknen ist zu dieser Umwandlung unzulänglich; wird aber der Thon auf etwa
700° C., d. h. bis zum beginnenden Rothglühen erhitzt, so verliert er sein
Hydratwasser vollständig und erst dann verwandelt er sich in Puzzolane. Somit fällt
die Entwickelung der puzzolanischen Eigenschaften im Thone mit der Austreibung
seines Hydratwassers zusammen.
Ich habe ferner gefunden, daß der Thon durch fortgesetztes Erhitzen bis zum
Rothglühen, ja selbst durch mehrstündiges Brennen bei der hohen Temperatur eines Siemens'schen Ofens, seiner puzzolanischen Eigenschaften
keineswegs beraubt, sondern daß deren Auftreten dadurch nur verlangsamt wird.
Demnach hat man es in seiner Gewalt, durch Brennen bei verschieden hohen Temperaturen
aus Thon allein Puzzolanen zu erzeugen, welche langsam oder rasch erhärten.
Welcher Vorgang findet beim Brennen eines Thones statt? Weßhalb erlangt dieser
Körper, welcher im hydratischen Zustande auf den Kalk nicht einwirkt, durch das
Brennen die Eigenschaft, sich mit dieser Basis zu verbinden?
Diese wichtige Thatsache läßt sich leicht erklären.
Auf die (von Chevreul studirten) Reactionen mich stützend,
welche den Erscheinungen der Capillaraffinität zu Grunde
liegen, nehme ich an, daß der Thon durch das Brennen eine Art von porösem
Mineralgewebe wird, welches den Kalk absorbiren kann. (Bekanntlich schreibt Chevreul das Erhärten der hydraulischen Cemente schon
seit langer Zeit der Capillaraffinität zu.)
Indem ich mich ferner auf die von Vicat so gründlich
studirten Eigenschaften des Thones und auf die in meinen Abhandlungen über die
Metallsäuren mitgetheilten Thatsachen stütze, erkläre ich die durch die Einwirkung
der Wärme in den Thonen entwickelten hydraulischen Eigenschaften in anderer
Weise.
Die beiden wesentlichen Bestandtheile des Thones, die Kieselsäure nämlich und die
Thonerde, besitzen, sobald sie aus dem Thon abgeschieden sind, unbestreitbare, von
Vicat nachgewiesene puzzolanische Eigenschaften. Nun
läßt sich leicht darthun, daß beim Brennen des Thones, wodurch demselben sein
Hydratwasser entzogen wird, eine gewisse Menge Kieselsäure und Thonerde frei wird;
denn wenn man Thon zum Rothglühen erhitzt, und ihn hernach mit Säuren behandelt, so wird
ihm eine beträchtliche Quantität Thonerde entzogen, welche dieselben Säuren vor dem
Glühen nicht aufzulösen vermochten.
Die Hitze macht also im Thone Bestandtheile frei, welche vor Einwirkung derselben mit
einander verbunden waren. Da nun überdieß durch directe Versuche erwiesen ist, daß
die abgeschiedene Kieselsäure und Thonerde sich wie Puzzolanen verhalten, so wird
aus diesen Thatsachen die Umwandlung des Thones in Puzzolane durch Einwirkung der
Wärme leicht begreiflich.
Diese Zersetzung des Thones durch das Brennen kann nicht überraschen; sie steht mit
einer großen Anzahl von Thatsachen, welche ich in früheren Abhandlungen erörtert
habe, in vollkommenem Einklange.
Der Thon ist nämlich ein hydratisches Thonerdesilicat; wie ich nachgewiesen habe,
existiren aber sehr viele hydratische Salze, in denen das Wasser constitutiv ist und
die sich durch bloße Entziehung desselben zersetzen; namentlich zeigt sich diese
eigenthümliche Eigenschaft bei den Salzen schwacher Säuren, der Metazinnsäure,
Antimonsäure, Antimonigsäure, Kieselsäure etc.
In einer meiner letzten Abhandlungen über die Vielatomigkeit der Kieselsäure habe ich
nachgewiesen, daß gewisse (lösliche); Alkalisilicate von der Zusammensetzung MO, 3 Si O3 + Aq, wenn
ihnen ihr Hydratwasser durch Erhitzen entzogen wird, sich in eine unlösliche
Kieselsäuremasse und in freies Alkali verwandeln, welches durch Wasser ausgezogen
werden kann. Eine analoge Zersetzung erleidet auch der Thon beim Brennen; seine
Bestandtheile trennen sich, im Momente der Deshydratisirung, von einander wie die
erwähnten Alkalisilicate.
Es läßt sich demnach leicht begreifen, daß ein thoniger Kalkstein nach dem Brennen,
wo die durch die Hitze von einander geschiedenen Bestandtheile des Thones sich in
Gegenwart des Kalkes befinden, ein hydraulisches Product darstellt.
Diese Erklärung des Erhärtens der hydraulischen Cemente würde jedoch unvollständig
seyn, wenn ich mich darauf beschränken wollte, die Kieselsäure und Thonerde, welche
in Folge des Brennens aus den Thonen ausgeschieden wurden, eine puzzolanische Rolle
spielen zu lassen: Es ist nämlich unbestreitbar, daß beim Brennen eines thonigen
Kalksteines nicht bloß eine Ausscheidung von Kieselsäure und Thonerde stattfindet,
sondern auch die Bestandtheile des Thones sich mit dem Kalke verbinden; dieß wird
klar erwiesen durch die Wirkung der Salzsäure, welche vor dem Brennen des thonigen
Kalksteines mit demselben keine Gallerte gibt, nach dem Brennen aber eine reichliche Menge
gallertartiger Kieselsäure aus demselben ausscheidet.
So gut binäre, nur aus Kieselsäure und Thonerde bestehende
Puzzolanen existiren, gibt es auch ternäre, welche
Kieselsäure, Thonerde und Kalk enthalten; es können sich sogar noch complicirter
zusammengesetzte Puzzolanen bilden. Derartige, mehrere Basen enthaltende Puzzolanen
entstehen, wenn natürliche oder künstliche Gemenge von Thon und Kalkstein einer
hohen Temperatur ausgesetzt werden: zu dieser Classe von Verbindungen gehören die
natürlichen Puzzolanen.
Auch beim Brennen eines thonigen Kalksteines können zwei verschiedene Arten von
Puzzolanen entstehen; die einen resultiren bloß aus der Veränderung, welche der Thon
durch die Einwirkung der Hitze erleidet; die anderen entstehen durch die Verbindung
des Thones mit dem Kalke. Diese beiden Arten von Puzzolanen müssen in Gegenwart des
in allen Cementen enthaltenen freien Kalkes natürlich das hydraulische Erhärten
dieser Mörtel veranlassen.
Zur Bestätigung dieser Theorie der Hydraulicität bedürfte es des Beweises, daß alle
hydraulischen Cemente wirklich aus zwei Theilen bestehen, aus freiem Kalk und aus
einer Puzzolane. Ueberdieß mußte dar gethan werden, daß das Erhärten dieser Cemente
unter Wasser durch die gegenseitige Einwirkung dieser beiden Körper bedingt
wird.
Die nachstehenden Versuche, welche ich auf eine große Anzahl von verschiedenen
Cementen ausgedehnt habe, scheinen mir diese Beweise in genügendster Weise zu
liefern.
Das Vorhandenseyn von freiem Kalk in einem Cemente läßt sich leicht erkennen, indem
man den Cement mit den bekannten Lösungsmitteln für den Kalk, wie Wasser,
Zuckerwasser etc. behandelt.
Um die puzzolanische Constitution eines Cementes zu erproben, behandle ich einen
Cement von sehr kräftigen hydraulischen Eigenschaften — wie den von Pouilly,
welcher im Wasser ebenso rasch erhärtet wie gebrannter Gyps und dessen Hydraulicität
einer Hydratisirung von Silicaten zugeschrieben worden ist — mit verdünnter
Salzsäure, von welcher man soviel anwenden muß, daß der im Cement vorhandene freie
Kalk in Lösung gehen kann; doch darf die Säure nicht so concentrirt genommen werden,
daß sie die in dem Cemente enthaltene Puzzolane angreift.
Der Cement von Pouilly, auf diese Weise seines Gehaltes an freiem Kalke beraubt, hat
seine hydraulischen Eigenschaften gänzlich verloren; der in der Säure unlösliche
Antheil verhält sich gegen Wasser ganz indifferent; er gelatinirt mit concentrirten
Säuren und entstand durch die Verbindung der Kieselsäure mit Thonerde, Kalk und
Eisenoxyd.
Obgleich nun dieser Körper, welcher von verdünnten Säuren nicht angegriffen wird,
selbst keine hydraulischen Eigenschaften besitzt, so erhält er diese sofort, wenn er
mit Kalk gemengt wird und er bildet dann einen Körper, welcher ganz ebenso starke
Hydraulicität besitzt wie der Cement von Pouilly.
Man kann daher annehmen, daß der zu dem vorstehenden Versuche. benutzte Cement ein
puzzolanisches Gemenge ist, weil dessen hydraulische Eigenschaften vernichtet
werden, sobald man ihm den Kalkgehalt entzieht, während er seine Hydraulicität
wieder erhält, sobald man ihm den durch verdünnte Säuren entzogenen Kalk
zurückgibt.
Auf Grund aller dieser Thatsachen stelle ich die Theorie der Hydraulicität der
Cemente in nachstehender Weise auf:
1) Jeder hydraulische Cement ist ein Gemenge von Puzzolane und Kalk. sein Erhärten
wird durch die Einwirkung des Kalkhydrats auf die in ihm enthaltene Puzzolane, nicht
aber durch die Hydratisirung der beim Brennen des Rohmateriales entstandenen
Silicate bedingt.
2) Die Puzzolanen besitzen eine sehr verschiedenartige chemische Zusammensetzung. Sie
können aus Kieselsäure und aus Thonerde in gewissen allotropischen Zuständen, aus
gebranntem Thon, aus einfachen oder doppelten Silicaten bestehen; die
Magnesiaverbindungen lasse ich hier unberücksichtigt, weil die hydraulischen
Eigenschaften derselben bereits in einer Abhandlung von H. Sainte-Claire Deville festgestellt worden sind.Polytechn. Journal Bd. CLXXIX S. 309.
3) Beim Brennen eines thonigen Kalksteines können verschiedene binäre und ternäre
Puzzolanen entstehen; die hydraulischen Eigenschaften der Verbindung hängen dann von
der Natur und dem Verhältnisse des dem kohlensauren Kalk beigemengten Thones, sowie
von der zum Brennen angewandten Temperatur ab.
Diese Ansichten weichen von den allgemein angenommenen bedeutend ab; ich will zum
Schlüsse noch den Einfluß derselben auf die Praxis besprechen.
Die bei der Verarbeitung der hydraulischen Cemente vorkommenden Fälle von Mißlingen
schreibe ich der Ungewißheit hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzung zu.
Jeder hydraulische Cement ist ein Gemenge von wandelbaren Bestandtheilen; man kennt niemals die Natur der
in ihm enthaltenen Puzzolane, welche doch seine wirkliche Qualität bedingt.
Selbst wenn die Natur und das Verhältniß der Bestandtheile eines thonigen Kalkes
durch die chemische Analyse genau bestimmt worden sind, können
Temperatur-Differenzen die verschiedensten Cemente aus demselben Rohmaterial
erzeugen. Die Richtigkeit dieses Satzes wird durch die Praxis täglich bestätigt,
weil sie die verschieden stark gebrannten Theile desselben Gemenges von Thon und
Kalkstein mit verschiedenen Namen (Portlandcement,
Romancement, Cemente, hydraulische Kalke etc.) bezeichnet und ihnen nicht
gleichen Werth beilegt.
Um alle diese Unsicherheiten zu vemeiden, sollte man meiner Ansicht nach zur
Fabrication der hydraulischen Cemente in der Folge künstliche Puzzolanen von
bestimmter chemischer Zusammensetzung erzeugen und diese hernach mit den
zweckentsprechenden Quantitäten von Aetzkalk mengen. Ich bin überzeugt, daß sich
mittelst dieses Verfahrens Resultate erzielen lassen, wie sie mit den gewöhnlichen
Cementen bisher nicht erreicht worden sind.
Schon bei meinen Untersuchungen über die verschiedenen Arten der thonigen Puzzolanen
sind mir einige derselben vorgekommen, welche, weit entfernt durch die Einwirkung
von Magnesiasalzen in nachtheiliger Weise verändert zu werden, unter diesem
Einflüsse eine außerordentliche Härte erlangen. Ich hoffe daher, daß es mir im
Verfolge meiner Untersuchungen gelingen wird, einen dem
Seewasser widerstehenden hydraulischen Cement aufzufinden, den schon die
Alten kannten und nach welchem unsere Ingenieure schon so lange suchen.
In meiner dritten Abhandlung über die hydraulischen Cemente werde ich meine
Untersuchungen über die künstlichen Puzzolanen mittheilen.