Titel: Direct wirkende Dampfpumpe von W. Tijou, Civilingenieur in London.
Fundstelle: Band 192, Jahrgang 1869, Nr. XLI., S. 177
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XLI. Direct wirkende Dampfpumpe von W. Tijou, Civilingenieur in London. Nach dem Practical Mechanic's Journal, Januar 1869, S. 310. Mit Abbildungen auf Tab. IV. [Tijou's direct wirkende Dampfpumpe.] Die in Fig. 1519 in ¼ wirklicher Größe dargestellte direct wirkende Dampfpumpe zeichnet sich durch die von dem Erfinder an ihr angebrachte Steuerung aus, durch deren Anwendung die Construction wesentlich vereinfacht wird. Fig. 15 ist der Längenschnitt durch die Achse des Damp- und des Pumpencylinders; Fig. 16 der Grundriß; Fig. 17 ein Querschnitt durch den Dampfcanal; Fig. 18 ein Querschnitt durch den Ausströmungscanal; endlich Fig. 19 ein durch die Mitte des Steuerungsmechanismus gehender Querschnitt. Die Fundamentplatte, der Dampfcylinder mit dem Schieberkasten und der Pumpencylinder sind aus einem Gusse hergestellt. In dem Dampfcylinder B sind wie gewöhnlich die Dampfcanäle a,a und der Ausströmungscanal b eingegossen; während dem Gange der Maschine oscillirt der hohle Schieber E um einen bestimmten Winkel und bringt hierdurch abwechselnd die Ausströmungskammer b′ und den Dampfzuleitungscanal c mit den genannten Dampfcanälen a,a. in Verbindung. Bei der in den Figuren angezeigten Stellung der Maschine tritt der Dampf durch das Dampfzuleitungsrohr G nach c und den links liegenden Canal a unter den Kolben, während der Dampf über demselben durch den rechten Canal a nach b′ zum Dampfableitungsrohr gelangt; dreht sich in Folge der Umstellung der Schieber, so tritt eine umgekehrte Verbindung ein, es treten andere Oeffnungen oder Canäle des Schiebers vor die Mündungen a,a. Diese oscillirende Bewegung des Schiebers E erzielt Tijou auf eine einfache und zweckentsprechende Weise dadurch, daß er an der Schieberstange I einen Führungsrahmen K mit einer in sich zurückkehrenden Nuth h anbringt, in welche ein an der Kolbenstange D fixer und durch die Leitstange O eine sichere Führung findender Arm N eingreift; dieser trägt am unteren Ende die in die Führungsrinne eingreifende Frictionsrolle M. Setzt der Kolben die in der Figur angezeigte Bewegung von links nach rechts fort, so wird der Rahmen K und die mit diesem fixe Schieberstange resp. der Schieber E im letzten Viertel der Bewegung gedreht, während in den drei ersten Vierteln keine Drehung derselben stattfindet. Dann erhält die Dampf- Zuleitung und Ableitung zum Kolben die entgegengesetzte Richtung und der Kolben bewegt sich zurück; der Rahmen K resp. der Schieber E wird wieder in die erste Lage gebracht. Um einen sanften, ruhigen Gang der Steuerung zu erzielen, ist die Nabe der Frictionsrolle M aus einem elastischen Material wie Pockholz oder gepreßtem Leder hergestellt, während die Führungsnuth h und das Mittelstück L des Rahmens K mit demselben Material oder auch mit hartem Kautschuk ausgelegt sind. In Folge neuerer Versuche gibt Tijou der Führungsrinne h eine mehr elliptische Form, als sie die vorliegende Figur zeigt; er erzielt hierdurch nicht nur einen ruhigeren Gang des Schiebers, sondern ertheilt demselben auch die nöthige Voreilung. Zur Abstellung der Maschine dient das in Fig. 15 unter dem Pumpencylinder gezeichnete Handrädchen. Die Hauptdimensionen der Maschine sind: Durchmesser des Dampfcylinders 3 Zoll engl. Durchmesser des Pumpencylinders 1 ½Zoll engl. Die Hubhöhe ist 5 ½ Zoll engl. Die Dampfspannung beträgt circa 55 engl. Pfd. Die Pumpe liefert bei 300 Hüben pro Minutecirca wasser pro stunde 300 Gallons D. B.

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Tafel Tab.
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