Titel: | Verbesserte Luftpumpe von Fryer in New-York. |
Fundstelle: | Band 192, Jahrgang 1869, Nr. XLIII., S. 180 |
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XLIII.
Verbesserte Luftpumpe von Fryer in
New-York.
Nach dem American Journal of mining, Februar 1869, S.
81.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Fryer's Luftpumpe.
Die in Figur 3
und 4 in einer
perspectivischen Ansicht und einem Durchschnitt dargestellte Druckpumpe von Fryer zeichnet sich durch eine möglichst vollkommene
Dichtung der Ventile und des Kolbens, sowie noch dadurch aus, daß eine Erhitzung des
Pumpencylinders und der Ventile, welche die Dichtung beeinträchtigt, durch
Einschaltung einer Flüssigkeitsmasse vermieden wird.
B bezeichnet den beiderseits offenen, horizontal
liegenden Pumpencylinder, in welchem der Kolben C auf
geeignete Weise hin- und herbewegt wird. Der Cylinder B ist von dem Mantel A eingeschlossen und in
Verbindung mit den beiden aufrechtstehenden, nach oben conisch zulaufenden Kammern
F und F1, wie dieß aus dem Durchschnitt (Fig. 4) ersichtlich wird.
Die Ventile E und E1 vermitteln oder unterbrechen, je nach der
Stellung, die Verbindung dieser Räume mit dem Rohr T,
durch welches atmosphärische Luft, überhaupt das zu comprimirende Gas zugeleitet
wird.
An der Verbindungsstelle der Kammern F und F1 mit jenen K und K1 befinden sich die Ventile G und G1. Von K und K1 führen die Canäle H und H1 zu dem Recipienten
I, von wo die gepreßte Luftart abgeleitet wird. Es
communicirt ferner I durch die Röhre M mit einem von Außen gestellten Regulator N. In dem Gehäuse R
oscillirt der Kreisschieber N und stellt dieser einmal
— wie in Fig.
4 — die Verbindung von I mit der
rechtsseitigen Kammer F, das anderemal in
entgegengesetzter Weise, also mit der Kammer F1 her.
Die Wirkung ist nun folgende:
Geht der Kolben C in der Richtung des Pfeiles, so wird
die Flüssigkeit vor demselben in die Kammer F1 gedrückt, die darin befindliche Luft comprimirt,
endlich das Ventil G1
geöffnet und die comprimirte Luft vollkommen aus der Kammer F1 getrieben, da die Flüssigkeit dieselbe
mehr als ausfüllt, so daß etwas derselben über G1 durch H1, nach I gelangt.
Während dieser Zeit füllt sich die zweite Kammer F, in
welcher der Flüssigkeitsspiegel bis nahe der Pumpencylinderfläche fällt, mit Luft,
welche von T durch das Ventil E unter dem äußeren Atmosphärendruck eintritt.
Hat der Kolben nahezu das Ende des Hubes erreicht, so wird durch den in Figur 3
angezeigten Hebelmechanismus f, g, h, i und m der Kreisschieber N in die
Stellung der Fig.
4 gebracht. In Folge des im Recipienten I
herrschenden Ueberdruckes wird die Flüssigkeit aus demselben bei a in den Canal b1,b drücken und
die Kugel c gegen die Oeffnung o bewegen. Dadurch wird aber die in b,b1 enthaltene
Flüssigkeitsmenge in den Raum P resp. in die Kammer F gelangen, in welcher nur Atmosphärendruck herrscht.
Auf diese Weise wird stets ein geringer Wasserüberschuß in der Kammer erzielt, in
welcher die Compression der Luft erfolgen soll und damit stets eine Wasserdichtung
der Ventile, wie dieß deutlich bei G zu sehen ist,
erzielt.
Geht nun der Kolben nach vollbrachtem Hub zurück, so schließt sich in Folge des
Sinkens des Wasserspiegels in F1 das Ventil G1, welches durch eine Wasserschicht luftdicht verschlossen
bleibt; der Wasserspiegel in der Kammer F steigt, die
Luft wird comprimirt bis sich nun das Ventil G öffnet
und den Austritt derselben nach I gestattet. Wieder
tritt etwas Wasser durch H nach I. Durch das sich öffnende Ventil E1 wird nun die Kammer F1 mit T in Verbindung gesetzt und die Anfüllung dieser Kammer
mit der Luftart gestattet.
Nahe an dem Hubende stößt der Anschlag m an i1, wodurch der
Regulator N in die entgegengesetzte Stellung gerückt
wird, d. h. es wird nun eine gewisse Flüssigkeitsmenge in die leere Kammer F1 gepreßt, indem die
Kugel c, welche somit als Ventil und Kolben wirkt, von
o nach a in der Bohrung
b,b1 bewegt wird.
Diese Druckpumpe kann zu verschiedenen Zwecken dienen, bei Bergwerks- und
Tunnelarbeiten, zur Ventilation bei submarinen Arbeiten, bei Gasanstalt, in
Brodbäckereien mit Luftheizung, für metallurgische Zwecke etc.
Ebenso kann diese Pumpe mit entsprechender Modification der Ventile und des
Regulators als Luftpumpe zur Erzeugung eines Vacuums, also in Zucker- und
Oelraffinerien, Milcheinsied-Etablissements, bei Dampfmaschinen etc.
dienen.Diese Pumpen können von Messrs. Fryer Brothers and Comp., Nos 8 and 10 Wall street, Room 43, New-York City, bezogen werden.
Um ein Beispiel hervorzuheben, so wird jetzt eine derartige große Pumpe für die New Oxygen Gas Works in New-York gebaut für einen
zu erzielenden Druck von 300 bis 500 Pfund pro
Quadratzoll.
Jedenfalls verhütet die Einschaltung einer Flüssigkeit (Wasser oder dergleichen) eine
schädliche Erhitzung der arbeitenden Theile, welche um so größer ist, je stärker die
Luftart comprimirt wird; die hierbei freiwerdende Wärme geht an die Flüssigkeit,
welche nebstbei eine sichere Dichtung befördert.
J. Z.