Titel: Cylinderpresse zum Trocknen der ausgegerbten Lohe von Bréval, Mechaniker in Paris.
Fundstelle: Band 192, Jahrgang 1869, Nr. XLVI., S. 188
Download: XML
XLVI. Cylinderpresse zum Trocknen der ausgegerbten Lohe von Bréval, Mechaniker in Paris. Nach dem Bulletin de la Société d'Encouragement. Januar 1869, S. 9. Wit Abbildungen auf Tab. IV. Bréval's Cylinderpresse zum Trocknen der ausgegerbten Lohe. Wo in Lohgerbereien der Dampfbetrieb Eingang gefunden hat, wird die ausgegerbte Lohe einen wesentlichen Theil des Brennstoffes zur Dampferzeugung abgeben. Die Lohe enthält aber im feuchten Zustand 60 bis 70 Proc. Wasser; gewöhnlich breitet man sie zum Trocknen in dünnen Schichten, oft im freien unbedeckten Raume aus, welches Verfahren — abgesehen von dem zeitweilig eintretenden Uebelstand, daß ein unverhoffter Regen die fast trockene Lohe wieder näßt — stets viel Flächenraum beansprucht. Bréval (22, rue Vicq-d'Azyr in Paris) construirte nun die in Fig. 1 und 2 dargestellte Presse zur schnellen und genügenden Trocknung der Lohe. Fig. 1 ist eine Seitenansicht und Fig. 2 ein Mittelschnitt der Cylinderpresse in 1/25 wirklicher Größe. Im Wesentlichen besteht dieselbe aus zwei übereinander stehenden Cylindern D und G von 0,25 Meter Durchmesser. Die obere Walze D ist mit steil schraubenförmigen Ginschnitten versehen, während die untere G eine glatte Oberfläche darbietet. In geringem Abstand liegt vor denselben eine dritte kleinere Walze E, von 0,16 Meter Durchmesser, ähnlich der ersteren cannelirt. Von dem Rumpfe B, durch den die Einführung der nassen Lohe erfolgt, geht diese durch den viereckigen Canal C zu den Walzen und zwar zunächst zwischen die zwei cannelirten, in einem entsprechend großen Abstande stehenden Walzen D und E. Von der Walze E geht auf die Walze G ein Metallsieb F, welches an dem linken Rande kammförmig ausgeschnitten ist und dadurch kleine Erschütterungen von E aus erhält. Auf dem Wege zwischen E und D und weiter auf dem Siebe F verliert die Lohe bereits einen großen Theil des Wassers. Die obere cannelirte Walze ruht in verschiebbaren Lagern, auf. welche durch die Hebelanordnung P, N, K, L, und M zu beiden Seiten ein Druck bis 25,000 Kilogrm., je nach der Größe der Belastungsgewichte Q und Q1, ausgeübt werden kann. Die Bewegungsrichtung der Walzen erfolgt im Sinne der angedeuteten Pfeile und wird die Drehung von der Hauptwelle mit den Riemenscheiben R, R′ in einer einfachen Weise durch Rädervorgelege erzielt. Es gelangt somit die Lohe vom Sieb F zwischen die Druckwalzen D und G, durch welche das Wasser fast gänzlich ausgepreßt wird, welches sodann durch das Sieb nach H tropft und von da nach dem Canal I abgeleitet wird. Die trockene Lohe fällt dagegen über den geneigten Tisch J in Körbe oder auf die Erde. Hinsichtlich der Einlagerung der Druckwalze D mag noch erwähnt werden, daß die untere Lagerhälfte abgerundet ist, so daß die Walze auch in eine etwas geneigte Lage gebracht werden kann, falls unzerdrückbare fremde Bestandtheile die Walzen Passiren sollten. Mit dieser Maschine können in 10 Arbeitsstunden 16 Kubikmeter Lohe getrocknet werden; sie erfordert zur Aufstellung bloß einen Raum von 2 Meter im Quadrat, und zum Betriebe eine Pferdekraft und einen Arbeiter. J. Z.

Tafeln

Tafel Tab.
									IV
Tab. IV