Titel: | Thomson's Werkzeuge zum Befestigen und Abschneiden der Siederöhren. |
Fundstelle: | Band 192, Jahrgang 1869, Nr. CXVI., S. 443 |
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CXVI.
Thomson's Werkzeuge zum Befestigen und Abschneiden der
Siederöhren.
Nach dem Practical Mechanic's Journal, April 1869. S.
7.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Thomson's Werkzeuge zum Befestigen und Abschneiden der
Siederöhren.
In diesem Journal, Bd. CLXXXVIII S. 16, ist bereits ein
weit verbreitetes Werkzeug zum Befestigen der Siederöhren von Dudgeon beschrieben; Es haften jedoch diesem Rohrausdehner einige Fehler
an, hauptsächlich der, daß man nur dann eine parallele Ausdehnung, eine gleichmäßige
Dichtung der in der Lochwand steckenden Siederöhre bewirken kann, wenn der conische
Dorn vollständig eingetrieben ist, resp. der cylindrische Theil desselben auf die
cylindrischen Stahlrollen wirkt. Diese Wirkung tritt aber nur für eine bestimmte
lichte Weite der Röhre ein; bei engeren Röhren wird somit ein ungleichmäßiger Druck
an der Verbindungsstelle ausgeübt.
Thomson's Werkzeug ist im Principe dem soeben genannten
gleich; die den centralen conischen Dorn umgebenden Rollen sind aber nicht
cylindrisch, sondern conisch, und zwar derart, daß die wirksamen Seiten der Rollen
sich stets parallel vorschieben, wenn der Dorn eingerückt wird. Daß in diesem Falle
bei vollkommen parallel bewirkter Ausdehnung des Rohres eine innigere, dichtere
Berührung desselben mit der Lochwand eintritt, ist klar. Es wird deßhalb auch Thomson's Wertzeug fast in allen englischen
Kesselfabriken eingeführt.
Zwei etwas verschiedene Anordnungen des neuen Rohrausdehners sind in Fig. 15–18
dargestellt.
In den zusammengehörigen Figuren 15 und 16 sind a die drei conisch geformten Druckrollen, welche an dem
Ende b in den Ausschnitten C
ihre Führung finden.
Wird das Werkzeug in das Rohrende gebracht und die Mutter B auf der Schraube c gedreht, dadurch der Ring
A vorwärts gerückt, so hat dieß zur Folge, daß die
Rollen a durch das conische Ende des Dornes c′ nach außen auf die Rohrwand drücken, worauf
das ganze Werkzeug gedreht wird, indem man auf den viereckigen Zapfen f ein Wendeisen aufsetzt. Nach genügender Ausdehnung des
Rohres lüftet man die Schraube B, die Rollen a können nachgeben und das Werkzeug kann herausgezogen
werden.
Die Anordnung in Fig. 17 und 18 unterscheidet sich
wenig von der beschriebenen; die conischen Stahlrollen a
werden bei d durch einen elastischen Stahlring gehalten,
welcher in den Hals am oberen Ende derselben sich einlegt.
Aehnliche Werkzeuge construirte Thomson für das
Abschneiden von Röhren, zum Herausziehen der Spannringe oder kurz abgeschnittener
Rohrstücke, ohne die Löcher zu erweitern.
Einen Röhrenabschneider zeigen Fig. 19 u. 20. Die
Schneidscheibe a sitzt auf einer Achse an dem Gleitstück
b, welches durch eine Stange bei c angehängt ist. Im Untertheil sind die drei Leitrollen
d angebracht und im Centrum eine conische Führung,
so daß beim Drehen der Schraubenmutter f das Gleitstück
b niedergeht und die Messerscheibe d in das Metall der abzuschneidenden Röhre gepreßt wird.
Steckt man auf das quadratische Ende g ein Wendeisen und
dreht das Instrument um, so genügen zwei bis drei Umdrehungen, um gewöhnliche
Kesselrohre in einen zusammenlaufenden Schnitt zu trennen.
Das Werkzeug zum Ausziehen der Spannringe G oder auch
kurz abgeschnittener Rohrenden aus den Löchern der Rohrwand R ist in Fig. 21 abgebildet.
An der Schraubenspindel A ist das conische Stück B fest. Ueber diesem steckt der hohle Cylinder C, durch welchen eine Anzahl Klauen D durchgehen, am unteren Ende auf dem Conus aufliegend.
Zieht man die Mutter E an, so wird der conische Theil
B herausgezogen und die Klauen vorwärts gedrückt;
diese erfassen den Spannring G und pressen denselben bei
fortgesetzter Drehung heraus, wobei das Auseinandergehen der Klauen nur bis zu einer
gewissen Grenze gestattet seyn darf.
J. Z.