Titel: | Ueber Herstellung einer dauerhaften schwarzen Patina auf Zink; von Ph. Neumann. |
Autor: | Ph. Neumann |
Fundstelle: | Band 192, Jahrgang 1869, Nr. CXXVIII., S. 479 |
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CXXVIII.
Ueber Herstellung einer dauerhaften schwarzen
Patina auf Zink; von Ph.
Neumann.
Neumann, über Erzeugung schwarzer Patina auf Zink.
Das Zink hat sich trotz vielfacher eigenthümlicher Schwierigkeiten rasch in Kunst und
Gewerbe eingeführt, und ist die specielle Zinkindustrie inzwischen zu einer
selbstständigen technischen Branche herangebildet, die den verwandten
Industriezweigen bereits eine erfolgreiche Concurrenz macht.
Die inneren Eigenschaften des Zinkes stehen nicht in demselben Grade hinter den,
seine gegenwärtigen Nebenbuhler bildenden Legirungen zurück als sein äußeres
Ansehen, und man hat daher, nachdem man das Metall überhaupt zu behandeln gelernt
hatte, darauf denken müssen, diesen Mangel in der äußeren Erscheinung zu corrigiren.
Man ist bald Herr geworden über die Widerspenstigkeiten des Zinkes beim Walzen,
Hämmern, Gießen u. s. w. Auch das mißfällige äußere Ansehen, in welchem das durch
seine Wohlfeilheit bevorzugte Metall von der Natur so stiefmütterlich behandelt ist,
hat unermüdete Ausdauer endlich mit bestem Erfolge, namentlich durch galvanische
Ueberzüge, dann durch Bronzirung u. s. w. beseitigen gelehrt, wodurch man das Zink
zugleich widerstandsfähiger gegen die Atmosphärilien macht als dieses der Schutz
durch die unansehnliche natürliche Oxydhaut zu bewirken vermag.
So glücklich man nun auch in diesen Bestrebungen gewesen ist, wodurch Es ermöglicht
wurde, das Zink als Material für den Kunstguß, Statuen, architektonische
Verzierungen u. dgl. in großer Ausdehnung anzuwenden, so hat eine, allerdings viel
weniger umfangreiche, anderweitige Verwendung dieses Metalles sich bisher einer
genügenden Lösung sehr hartnäckig widersetzt, nämlich diejenige als Ersatzmaterial
für die sogen,
schwarzgebrannten Messinggegenstände. Namentlich an
manchen optischen und physikalischen Instrumenten findet man bekanntlich eine, nicht
nur im äußeren Ansehen sehr gefällige, sondern auch für den Zweck geradezu
erforderliche matte Schwärzung der betreffenden Bestandtheile. In vielen Fällen
wendet man diese schwarze Patina auch an wegen des sehr gefälligen Eindruckes den
dieselbe, ähnlich dem Niello (fälschlich so genannten oxydirten Silber) in
Verbindung mit hochpolirten Bestandtheilen des Gegenstandes hervorbringt; in anderen
nutzt man darin wesentlich die lichtabsorbirende Eigenschaft direct aus, wie bei
optischen Instrumenten.
Es sind mir mehrere namhafte Etablissements bekannt, welche sich mit der Einführung
des Zinkes, z. B. als Material für Mikroskopstative und Aehnliches befaßt haben;
wohl alle diese Versuche sind indeß wieder aufgegeben worden, weil kein
zweckentsprechender Ueberzug für das Zink vorlag. Dadurch wurde ich veranlaßt, mich
mit der Lösung dieser Aufgabe, welche mir von Seiten der Vorstände mehrerer
derartiger Institute als eine sehr wünschenswerthe bezeichnet wurde, eingehender zu
befassen.
Wie wenig für diesen Zweck ein Firniß genügen würde, vermag der Sachverständige
leicht einzusehen; Es handelt sich hierbei vielmehr um einen fest anhaftenden, mit
der Metalloberfläche gleichsam verwachsenen, wirklich patinaartigen Ueberzug, wie man ihn auf Messing
durch Eintauchen in eine Lösung von salpetersaurem Kupferoxyd und nachheriges
Erhitzen bis zur Zersetzung des Kupfersalzes hervorbringt, welcher, obgleich nur
eine dünne Schicht bildend, neben der man vollkommene Deckkraft beansprucht,
derartig solid seyn und der Metallfläche fest adhäriren muß, daß eine mechanische
Entfernung desselben ohne Verletzung der Metalloberfläche selbst unmöglich wird.
Es ist, wie der ausübende Praktiker am besten weiß, schon keine leichte Sache, einen
derartigen für das Kennerauge wirklich tadellos erscheinenden Ueberzug auf Messing hervorzubringen, und gehört dazu sowohl eine
eigenthümliche Gewandtheit im Arbeiten, als die richtige Beschaffenheit der dafür
dienenden Kupferlösung. Selbst erfahrene Arbeiter verlieren oft viel Zeit und
bringen lange keine vollkommene Patina zu Stande, wenn
die dafür benutzte Flüssigkeit einmal in Unordnung kommt, in Verdünnung, Säuremenge
oder Reinheit eine Veränderung erleidet, oder ihnen ein anders zusammengesetztes
Messing unter die Hände gelangt. Daraus erklärt sich auch die große Vielsältigkeit
von Vorschriften für die Herstellung einer qualificirten Schwärzungsflüssigkeit, die
in den verschiedenen Werkstätten cursiren. Meistens ist dieser Kupferlösung noch
eine gewisse Menge salpetersaures Silberoxyd zugefügt, wodurch ein tieferes Schwarz
der Patina bedingt wird; ja in manchen Vorschriften scheut man selbst einen
Goldzusatz nicht, um seinen Zweck nur möglichst vollkommen zu erreichen.
Aehnlich verhält Es sich mit farbigen Patinen auf Messing, dem Bronziren etc., deren
Herstellung ebenfalls, wo etwas Vorzügliches verlangt wird, eine der schwierigsten
Aufgaben in der Werkstätte bildet.
Es ist hieraus ersichtlich, daß die Herstellung patinaartiger Ueberzüge auf Metall
ebenso viel mehr Sachkenntniß und Kunstfertigkeit gegenüber dem einfachen Lackiren
erfordert als diese Ueberzüge selbst, ihrer Natur nach, vollendeter sind.
Für Patinen auf Zink treten noch anderweitige
Schwierigkeiten hinzu. Die energisch reducirende Wirkung dieses Metalles schließt
die Anwendung der auf Messing gebrauchten Mittel aus. Ein Schwarzbrennen des Zinkes
mit einer Lösung von salpetersaurem Kupfer ist unausführbar; das Kupfer wird sofort
metallisch ausgeschieden und man erhält beim Erhitzen nur einen unansehnlichen,
nicht anhaftenden Ueberzug und nichts weniger als eine Patina.
Es gibt zwar eine vortreffliche, von Böttger
Jahresbericht des physikalischen Vereines zu Frankfurt a. M. für 1856 bis
1857, S. 33; polytechn. Journal Bd. CXLVIII S. 368. eingeführte schwarze Schrift auf Zink, welche auch den atmosphärischen
Einflüssen energisch Widerstand leistet und sich daher vorzüglich zu
Pflanzenetiketten u. dgl. eignet. Dieselbe besteht aus einer mit Salzsäure
angesäuerten Lösung von salpetersaurem Kupferoxyd und Kupferchlorid, für welche
Flüssigkeit Böttger späterPolytechn. Journal Bd. CLXXVI S, 307. sogar eine Platinchloridlösung verwandte. Diese erstere Flüssigkeit näherte
sich also gewissermaßen der für das Schwarzbrennen des Messings gebräuchlichen, ihre
Wirkungsweise beim Schreiben auf Zink ist jedoch eine ganz andere. Während dort die
eingebrannte Patina wesentlich aus Kupferoxyd besteht, bildet sich auf Zink eine Art
pulverförmiger Legirung von KupferNach Pettenkofer (Abhandlungen der
naturwissenschaftlich-technischen Commission bei der kgl. bayer.
Akademie der Wissenschaften, Bd. 1 S. 149; polytechn. Journal Bd. CXLV S.
296) ist das sammtschwarze Pulver, welches sich auf Zinkblech in
Berührung mit verdünnter Kupfervitriollösung bildet, aus 60 Proc. Kupfer und
40 Proc. Zink zusammengesetzt. und Zink, die anfänglich keinen Zusammenhang zeigt und beim Eintrocknen nur
in feinen Linien, wie bei Schriftzügen, auf dem Zink haftet. Zur Herstellung einer
schwarzen Patina auf größeren Flächen eignet sich diese Flüssigkeit daher durchaus
nicht.
Eine ähnliche, aus Grünspan, Salmiak und Kienruß bestehende Tinte zum Schreiben auf
Zinkblech hatte bereits viel früher BraconnotAnnales de Chimie et de Physique, 1833, 2. série, t. LV p. 319;
polytechn. Journal, 1834, Bd. LIII S. 133. empfohlen. Ebenso eine solche aus Alaun und Kienruß, welche eine Imitation
war des von SymonRevue horticole, October 1832. eingeführten Schwarzstiftes für Pflanzenetiketten aus Zinkblech.
Nach PettenkoferA. a. D. könnte man mit der, wesentlich aus einer Auflösung von Grünspan bestehenden
Tinte für Zink neue Zinkdächer schwärzen.
DulloChemisches Centralblatt, 1866 S. 671; polytechn. Journal Bd. CLXXV S.
323. hat für die Herstellung eines dauerhaften schwarzen Anstriches auf
Zinkstatuen eine mit Salzsäure stark angesäuerte weingeistige Lösung von
Antimonchlorür empfohlen. Auch hier wird also das Metall im feinvertheilten lockeren
Zustande niedergeschlagen, wodurch die mattschwarze Farbe bedingt wird.
Dieser Umstand scheint mir gerade die Unbrauchbarkeit beider Verfahren für
eigentliche Patina-Erzeugung auf größeren Flächen
zu begründen; eine
Ausscheidung des beabsichtigten Ueberzuges in rein metallischem Zustande kann sich
für unseren Zweck nicht eignen, indem ein derartiger Ueberzug bei entsprechender
Dichte und inniger Verbindung mit dem unterliegenden Zink nothwendig mit
metallischem Glänze zur Erscheinung kommen müßte (wie bei dem auf galvanischem Wege
bronzirten Zink), und umgekehrt wird eine matte pulverförmige Ausscheidung des
metallischen Ueberzuges des erforderlichen Zusammenhanges entbehren.
Es können sich folglich für Patina auf Zink nur Substanzen eignen, welche der
reducirenden Einwirkung dieses Metalles besser oder vollständig widerstehen. Auf
solche war daher wesentlich mein Augenmerk bei der Bearbeitung dieser Aufgabe
gerichtet. Unter den zahlreichen Körpern, welche von diesem Gesichtspunkte aus für
unseren Zweck mehr oder weniger Erfolg versprechen konnten und die ich nach dieser
Richtung prüfte, zeichnete sich salpetersaures
Manganoxydul vor allen durch ein von mir kaum erwartetes günstiges Resultat
aus.
Das Manganoxydulnitrat läßt sich selbstverständlich mit Zink ohne weitere Veränderung
in Berührung bringen oder auf dasselbe auftragen. Dieses Mangansalz erleidet aber
beim stärkeren Erhitzen eine derartige Zersetzung, daß schwarzes Mangansuperoxyd
zurückbleibt. Aus den Versuchen von Deville,Annales de Chimie et de Physique, 3. série, t. XXXVIII p. 5; Journal für praktische Chemie, Bd. LX S. 1. welcher auf dieses Verhalten bereits die sogen. Analyse auf dem Mittelwege,
im Gegensatze zu der auf trockenem und nassem Wege, und eine Trennung für Eisen,
Mangan, Chrom und Thonerde von den Alkalien und alkalischen Erden gründete, wissen
wir, daß die Ueberführung des salpetersauren Manganoxyduls in Superoxyd bei einer
Temperatur von 200 bis 250° C. vor sich geht. Die Angaben über den
Schmelzpunkt des Zinkes weichen, wie die meisten ähnlichen Bestimmungen, sehr von
einander ab. Man findet dafür 360, 412 und 500° C. u. s. w. angegeben;
immerhin ersieht man jedoch, daß der Schmelzpunkt des Zinkes hinreichend weit von
der Zersetzungstemperatur des salpetersauren Manganoxyduls entfernt liegt um ein
Schwarzbrennen des Zinkes auf diesem Wege praktisch ausführbar zu machen, wenn auch
bei dieser Operation mehr Vorsicht wegen eines Verschmelzens angewendet Werden muß
als beim gewöhnlichen Schwarzbrennen des Messings.
Was nun die Technik des Patinirens mit Mangannitrat betrifft, so ist diese ziemlich
dieselbe wie beim Schwarzbrennen des Messings mittelst salpetersaurem Kupferoxyd und
erfordert auch im Allgemeinen dieselbe Fertigkeit und Aufmerksamkeit wie jene;
gleichwohl dürfte es, wie mich häufige vergleichende Versuche lehrten, leichter seyn
mit dem Mangansalz auf
Zink zufriedenstellende Resultate Zu erhalten, als beim gewöhnlichen Schwarzbrennen
des Messings.
Selbstverständlich kann das Auftragen der Manganlösung auf das Arbeitsstück sowohl
durch Eintauchen als mit dem Pinsel etc. geschehen, nur muß darin möglichste
Gleichförmigkeit der Flüssigkeitsdeckel erreicht werden. Man läßt nun langsam über
Kohlenfeuer, bei kleineren Gegenständen über der Weingeist- oder Gasflamme
eintrocknen und erhitzt alsdann gleichmäßig noch so weit, daß die ganze mit
Mangansalz überzogene Fläche eine tief- und reinschwarze Farbe annimmt. Auch
hier ist, wie beim gewöhnlichen Verfahren für Messing, ein wiederholtes Behandeln in
derselben Weise erforderlich, wobei man das Arbeitsstück jedesmal auf mechanischem
Wege, durch Bürsten, Waschen u. s. w. zuvor von dem nicht fest anhaftenden Oxyde
säubert. Hat nach der letzten Waschung der Gegenstand die beanspruchte gleichmäßige,
kernschwarze Farbe, so trocknet man ihn nochmals über dem Feuer ab, und reibt ihn
mit möglichst wenig Leinölfirniß ein, wie dieses ja beim Schwarzbrennen des Messings
auch geschieht und welches für die Wirkung auf das Auge eine wesentliche Bedeutung
hat.
Man erhält das salpetersaure Manganoxydul leicht durch Auflösen von kohlensaurem
Manganoxydul in verdünnter Salpetersäure bis zur Neutralisation. Dampft man die so
erhaltene Lösung vorsichtig ein, so hinterbleibt schließlich eine syrupdicke
Flüssigkeit, welche nach dem Erkalten zu einer compacten, an der Luft zerfließenden
Krystallmasse gesteht. Durch Eindunsten im luftleeren Raume bei gewöhnlicher
Temperatur über Schwefelsäure gelingt Es besser ausgebildete Krystalle dieses Salzes
zu erhalten, welche alsdann den schon früher von MillonHandwörterbuch der Chemie, Bd. VII S. 161. angegebenen Wassergehalt finden ließen, nämlich:
verlangt
gefunden
MnO
35,5
24,74
24,52
NO5
54
37,63
—
6HO
54
37,63
—
–––––––
–––––––
143,5
100,00
Bei längerem Verweilen unter der Luftpumpe oder in höherer Temperatur verwittern die
Krystalle und geben noch mehr Wasser aus.
Um nun den Verdünnungsgrad der Lösung dieses Salzes zu ermitteln, welcher sich am
besten für die Erzeugung der schwarzen Patina auf Zink eignet, stellte ich mir
zuerst eine solche Flüssigkeit stark concentrirten Zustandes her, führte damit
einige Proben des Schwarzbrennens aus, bezeichnete dieselben genau und verfuhr bei
immer stärkerer Verdünnung mit Wasser in derselben Weise, das Verhältniß der
Verdünnung meiner Mutterflüssigkeit genau verzeichnend. Als die jüngsten Proben
sichtbar nachwiesen, daß der günstigste Concentrationsgrad der Flüssigkeit bereits
beträchtlich überschritten war, wurde unter Zuhülfenahme des Urtheiles einiger
Freunde diejenige Probe ausgesucht, welche die vorzüglichste Patinirung zeigte. Von
der Verdünnung, mit welcher diese Probe erzeugt war, dampfte ich zehn
Kubikcentimeter im Platintiegel vorsichtig ein und zersetzte das hinterbleibende
salpetersaure Manganoxydul durch stärkeres, zuletzt zum heftigen Glühen gesteigertes
Erhitzen. Auf solche Weise hinterbleibt bekanntlich Manganoxyduloxyd, und zwar
betrug dessen Menge in dem Versuche 0,2147 Grm. Hiernach kommen auf ein Liter der
zum Schwarzbrennen geeignetsten Lösung etwa 54 Gramme des oben erwähnten mit sechs
Aequivalenten Krystallwasser krystallisirten Salzes.
Die Herstellung der Flüssigkeit für die technische Praxis dürfte sich wegen der
Zerfließlichkeit des salpetersauren Manganoxyduls jedoch leichter nach dem
specifischen Gewichte der Lösung ausführen, und ich habe dieses daher für den obigen
geeignetsten Concentrationsgrad bestimmt und bei 14° R. zu 1,125
gefunden.
Bezüglich der Frage, wie oft man das Auftragen der Schwärzungsflüssigkeit und das
Abbrennen zu wiederholen habe, bemerke ich noch, daß ich bei dem angegebenen
Verdünnungsgrad mit einer sieben- bis achtmaligen Wiederholung stets eine
selbst sehr strengen Anforderungen genügende Patinirung erhielt, und wurde mir dabei
die angenehme Genugthuung, auch von Seiten einiger ausübenden Praktiker ein
beifälliges Urtheil zu erwerben.
Der Ueberzug hat eine tief kernschwarze Farbe, welche jedenfalls mit der auf Messing
gebräuchlichen zu concurriren vermag, wenn sie dieselbe nicht noch übertrifft. Er
haftet äußerst fest auf dem Metall, verträgt Biegen und selbst Hämmern in hohem
Grade ohne abzuspringen, Und genügt somit wohl den mechanischen Anforderungen
möglichst. Die chemische Natur desselben macht ihn zugleich widerstandsfähiger gegen
Atmosphärilien als Es die Kupferoxydpatina auf Messing ist. Ebensowenig vermögen
verdünnte Säuren, welche den Kupferoxydüberzug sofort zerstören, ihm etwas
anzuhaben. Selbstverständlich wird bei stärkerer Concentration und längerer
Einwirkung dabei das Zink unter ihm selbst angegriffen. Concentrirte Salzsäure löst
denselben zu einer braunen Flüssigkeit, Manganchlorid.
Ueber den Umfang der praktischen Anwendbarkeit dieser Patinirung will ich keine
Conjecturen machen; ich möchte jedoch das mitgetheilte Verfahren, dessen Verwendung
für die Zwecke, welche die Veranlassung meiner Arbeit waren, mir gesichert
erscheint, auch der allgemeinen Zinkindustrie an's Herz legen, da Versuche mit
kleineren Kunstgegenständen ein sehr zufriedenstellendes Resultat ergaben, und bin
im Interesse dieser Frage gern bereit, diejenigen Praktiker, welche geneigt sind
sich mit derselben zu beschäftigen, mit dem betreffenden Material (lediglich gegen
Vergütung der Auslagen) zu versehen.
München, im Reischauer'schen
Laboratorium, Mai 1869.
Der Verfasser hat uns Proben seiner Patinirung des Zinkes übersendet (auch einen
geschwärzten Kunstgegenstand von Zinkguß, welcher bereits durch mehrere Werkstätten
und viele Hände gegangen ist, ohne Abnutzung zu zeigen), denen wir unseren ganzen
Beifall zollen und welche seine Angaben hinsichtlich der Eigenschaften des neuen
Ueberzuges vollkommen bestätigen; wir können daher sein Verfahren, welches ohne
Vergleich leichter ausführbar ist als das Schwarzbrennen des Messings, den
Praktikern zur Anwendung bestens empfehlen.
Die Redaction d. p. I.