Titel: | Ueber den Materialverbrauch bei der Beleuchtung mit verschiedenen Leuchtstoffen; von Dr. Erwin Willigk, Privatdocent an der Hochschule zu Prag. |
Autor: | Erwin Willigk |
Fundstelle: | Band 192, Jahrgang 1869, Nr. CXXXII., S. 498 |
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CXXXII.
Ueber den Materialverbrauch bei der Beleuchtung
mit verschiedenen Leuchtstoffen; von Dr. Erwin Willigk, Privatdocent an der Hochschule zu Prag.
Willigk, über den Materialverbrauch bei der Beleuchtung mit Kerzen,
Petroleum etc.
Anschließend an eine Arbeit, betreffend die Ermittelung der relativen Leuchtkraft der
gebräuchlichsten Beleuchtungsmaterialien, mit der ich eben beschäftigt bin, war Es
mir wünschenswerth Versuche über den Verbrauch derselben in einer gegebenen Zeit
anzustellen, deren Resultate ich hier vorlege.
Der Untersuchung wurden Talgkerzen, Stearinkerzen, Paraffinkerzen, Wachskerzen,
Petroleum und Rüböl unterzogen.
Zur Ermittelung des Verbrauches bei Kerzen wurden solche von verschiedenen Fabriken
bezogen und um richtige Durchschnittszahlen zu erhalten, von jeder Kerzensorte
mindestens fünf Stücke (aus jedem Packet) untersucht.
Die Kerzen wurden vor dem Versuche angezündet und so lange gebrannt bis der
gewöhnlich am oberen Ende befindliche Conus herabgebrannt war, nach dem Auslöschen
jede Kerze für sich sammt dem Leuchter genau gewogen und das Gewicht sowie die Zeit
des Anzündens bemerkt. Nach einigen Stunden Brenndauer, während welcher die Kerzen
wo nöthig geputzt wurden, wurden sie ausgelöscht und nach Bemerkung der Zeit
abermals gewogen. Der Gewichtsverlust wurde auf eine Stunde Brenndauer
berechnet.
Um zu ermitteln, ob und welchen Einfluß etwa der Schmelzpunkt des Kerzenmateriales
auf den Verbrauch übt, wurde derselbe für jede Kerzensorte bestimmt; diese
Bestimmung wurde in folgender Weise vorgenommen :
Eine entsprechende Menge des von der betreffenden Kerze entnommenen Materiales wurde
in ein dünnwandiges, 15 Millimeter weites und 10 Centimeter hohes Glas gebracht, in
welchem mittelst eines Kautschukpfropfes ein Thermometer derart befestigt war, daß
die Quecksilberkugel
die innere Wand des Glases berührte. Das Gläschen wurde nun in ein ziemlich weites,
ebenfalls mit einem Thermometer versehenes Wasserbad versenkt und dasselbe langsam
über der Lampe so erwärmt, daß die Quecksilbersäulen beider Thermometer möglichst
auf gleicher Höhe erhalten wurden.
Da man Es hier stets mit einem Gemenge von Substanzen zu thun hat, die verschiedene
Schmelzpunkte besitzen, so erforderte die Bestimmung einige Ausdauer und Uebung und
mußte, besonders bei den ersten Versuchen, häufig wiederholt werden, bevor gut
übereinstimmende Zahlen erhalten wurden. Als Schmelzpunkte sind hier jene
Temperaturen bezeichnet, bei welchen das Material, wenn auch bisweilen nach längerer
Einwirkung der Wärme, der ganzen Masse nach in den flüssigen Zustand überging. Jeder
weiter unten angeführten Schmelzpunkts-Angabe liegen mindestens drei
Bestimmungen mit übereinstimmenden Zahlen zu Grunde.
I. Talgkerzen. — Dieselben wurden von drei Fabriken
u. z. sub A von Holub in
Prag, sub B von F. Fischer in
Wien und sub C von Müller in
Karolinenthal bezogen und bei den Versuchen folgende Werthe (in Durchschnittszahlen)
erhalten:
Schmelzpunkt
Verbrauch
A gezogen,
16
auf ein Pfund Wien. Gew.
48,5° C.
7,10 Grm.
B gegossen
16
auf ein Pfund Wien. Gew.
50,0
7,34 Grm.
C gegossen
16
auf ein Pfund Wien. Gew
48,0
7,25 Grm.
A gezogen
12
auf ein Pfund Wien. Gew.
49,0
7,82 Grm.
B gegossen
12
auf ein Pfund Wien. Gew.
49,5
7,98 Grm.
C gegossen
12
auf ein Pfund Wien. Gew.
49,5
8,31 Grm.
A gegossen
10
auf ein Pfund Wien. Gew.
49,5
8,61 Grm.
B gegossen
10
auf ein Pfund Wien. Gew.
47,5
8,00 Grm.
C gegossen
10
auf ein Pfund Wien. Gew.
49,5
6,79 Grm.
A gegossen
8
auf ein Pfund Wien. Gew.
49,5
8,30 Grm.
C gegossen
8
auf ein Pfund Wien. Gew.
49,5
7,25 Grm.
B gegossen
8
auf ein Pfund Wien. Gew.
52,0
7,80 Grm.
C gegossen
8
auf ein Pfund Wien. Gew.
49,5
9,80 Grm.
Die beiden letzteren Sorten mit sogenanntem Argand'schen Dochte.
Die bei den untersuchten Kerzen so ziemlich übereinstimmenden Schmelzpunkte geben im
Allgemeinen keinen Anhaltspunkt bezüglich des so abweichenden Verbrauches an
Material und Es ist die, bisweilen sehr deutlich wahrnehmbare Verschiedenheit des
Dochtes bei derselben Kerzengattung ein so wesentlicher Factor bezüglich des
Verbrauches, daß die durch die geringen Schmelzpunktsdifferenzen etwa bedingten
Verschiedenheiten im Verbrauche nicht bemerkbar werden. Wo jedoch, wie bei den
Talgkerzen, mit sogenanntem Argand'schen Dochte eine größere Gleichförmigkeit desselben herrscht,
zeigt sich doch (B u. C
Achter) bei höherem Schmelzpunkte ein geringerer Verbrauch.
Nimmt man aus obigen Werthen bei gleichen Kerzengattungen der verschiedenen
Bezugsquellen Durchschnittszahlen, so verbrauchen per
Stunde :
16er
mit gedrehtem Docht
7,23 Grm.
12er
mit gedrehtem Docht
8,00 Grm.
10er
mit gedrehtem Docht
8,12 Grm.
8er
mit gedrehtem Docht
7,77 Grm.
8er
mit Argand'schem Docht
8,80 Grm.
Um zu ermitteln, ob eine Differenz im Verbrauche bei Talgkerzen eintritt wenn
dieselben nicht geputzt werden, wurden einige Kerzen, deren Verbrauch bei
sorgfältigem Putzen bereits ermittelt war, nochmals angezündet und ohne die Dochte
zu schneiden gebrannt. Es consumirten im Mittel aus drei Versuchen:
B 16er geputzt 7,37 Grm.; ungeputzt 7,19 Grm.
C 8er geputzt 7,32 Grm.; ungeputzt 7,67 Grm.
II. Stearinkerzen. —Es wurden: A Stearinkerzen von Wagemann
in Wien; B Apollokerzen aus Wien und C Stearinkerzen von Müller in
Karolinenthal bei Prag in der angegebenen Weise geprüft und folgende Werthe
erhalten:
Schmelzpunkt
Verbrauch
Verbrauch in
Procenten
A, 6 St. auf ein Zollpfund
55,3°C.
9,26 Grm.
19,20
B, 6 St. auf Pfund W. Gew.
53,5
9,66 Grm.
17,45
C, 6 St. auf Zollpfund
55,0
9,16 Grm.
18,91
A, 8 St. auf Zollpfund
55,0
9,40 Grm.
19,41
B, 8 St. auf Pfund W. Gew.
54,0
9,35 Grm.
16,89
C, 8 St. auf Zollpfund
55,0
9,12 Grm.
18,83
III. Paraffinkerzen. — Von diesen wurden: A Petroleum-Paraffinkerzen von Dingler in Mährisch-Ostrau und B derlei Kerzen von Perl in
Außig geprüft. Es ergaben:
Schmelzpunkt
Verbrauch
Verbrauch in
Procenten
A, 6 St. auf ein
Zollpfund
57,8° C.
6,30 Grm.
13,08
B, 6 St. auf ein
Zollpfund
53,0
7,45 Grm.
15,36
A 8 St. auf ein
Zollpfund
57,0
7,06 Grm.
14,56
B, 8 St. auf ein
Zollpfund
49,5
7,21 Grm.
14,88
IV. Wachskerzen. — Bessere Altar- und
Tafelkerzen werden hier nicht aus reinem Wachse, sondern stets mit 10–15
Proc. Zusatz verfertigt; Kerzen aus reinem Bienenwachse werden bloß auf Bestellung
gemacht. Zum
Versuche wurden A die besten hier gebräuchlichen
Tafelkerzen (angeblich mit 10 Proc. Zusatz), sechs und acht auf ein Zollpfund, und
B Kerzen aus reinem Wachse, vier auf ein Zollpfund,
länger jedoch genau von der Dicke der Sechser der vorigen verwendet und folgende
Zahlen erhalten:
Schmelzpunkt
Verbrauch
Verbrauch in
Procenten
A 6er
59,0°C.
8,22 Grm.
16,98
A 8er
60,0
7,65 Grm.
15,79
B —
62,5
6,93 Grm.
14,33
Auch bei den Stearin- und Paraffinkerzen gibt der Schmelzpunkt keine Erklärung
für den verschiedenen Verbrauch des Materiales; wenn auch bei den 6er Paraffinkerzen
(B) bei niederem Schmelzpunkte ein größerer
Verbrauch erscheint, so steht doch der auffallend niedrige Schmelzpunkt der 8er B mit demselben in keinem gleichen Verhältnisse. Nur bei
Wachskerzen stellt sich deutlich bei höherem Schmelzpunkte ein geringerer Verbrauch
heraus.
Wenn die angeführten Versuche auch zureichende Anhaltspunkte für das praktische
Bedürfniß bieten, so haben sie doch in wissenschaftlicher Beziehung zu einem nur
negativen Resultate geführt und ergeben, daß eine Ermittelung des Verbrauches und
der verschiedenen darauf Einfluß nehmenden Verhältnisse erst dann mit
wissenschaftlicher Schärfe möglich wird, wenn die Verbrauchsdifferenzen desselben
Kerzenmateriales bei gleichem Dochte und verschiedenem Kerzendurchmesser und
umgekehrt, genauer gekannt seyn werden. Mit Versuchen in dieser Richtung bin ich
eben beschäftigt und hoffe die Resultate bald vorlegen zu können.
Petroleum. — Zur Prüfung wurden zwei Sorten von Ditmar in Wien verwendet. Die erste Sorte A war beinahe farblos, stark opalisirend, das Vol. Gew.
= 0,7920 (bei 14° R.), der Siedepunkt bei 175° C., die Entflammbarkeit
bei 43° C.
Die zweite Sorte B war opalisirend, schwach gelb, das
Vol. Gew. derselben = 0,7979, der Siedepunkt bei 176,5° C., entflammbar bei
45° C.
Eine dritte Sorte, bestehend aus den Resten von A, die
etwa acht Monate in den Lampen gestanden hatten, besaß ein Vol. Gew. von 0,8084, war
erst bei 74° C. entflammbar, der Siedepunkt bei 185° C.; sie war
jedoch als Beleuchtungsmaterial nicht verwendbar, weil schon nach halbstündigem
Brennen die Dochte so verrußten, daß die Flamme sank und der Docht geschnitten
werden mußte. Der Verbrauch stellte sich während der kurzen Zeit, in welcher die
Flamme gleiche Höhe und Lichtintensität bewahrte, wesentlich geringer (10: 11,22) als bei
Petroleum A heraus.
Die Entflammbarkeit wurde in folgender Weise ermittelt. Ein mit dem fraglichen
Petroleum gefülltes Becherglas, in welches ein Thermometer reichte, wurde in ein
Wasserbad versenkt, dieses langsam erwärmt und von Zeit zu Zeit ein dünner, mit
Wachs getränkter brennender Docht rasch in dem Petroleum untergetaucht. Die
Temperatur, bei welcher der brennende Docht beim raschen Untertauchen das Petroleum
entzündet, ist hier als Entflammungstemperatur angenommen.
Die Methode, welche Dr. Robert Peltzer
Polytechn. Journal, 1868, Bd. CLXXXIX S. 61. anwendet, um die Entflammbarkeit von Petroleumsorten zu ermitteln, und die
darauf beruht, daß man das in einer kleinen Schale befindliche Petroleum im
Wasseroder Paraffinbade erhitzt und einen brennenden Docht darüber hält, scheint mir
nicht genau genug zu seyn, weil nicht angegeben ist, wie hoch über der Flüssigkeit
der Docht gehalten werden soll, und nach meiner Erfahrung sehr geringe
Höhendifferenzen in dieser Beziehung die Entflammungstemperatur sehr wesentlich
hinauf- oder herabdrücken. Hält man einen brennenden Docht genügend nahe und
genügend lange über Petroleum, so wird sich bei gewöhnlicher Temperatur jedes
entzünden, weil durch die strahlende Wärme der Flamme der unter derselben
befindliche Theil des Petroleums nothwendig mit der Zeit zum Verdampfen gebracht
wird, während ein in einer offenen Schale siedendes Petroleum sich nicht entzündet,
wenn man den brennenden Docht hoch über die Schale hält.
Allerdings fallen beim Untertauchen des brennenden Dochtes in das Petroleum im
Verhältnisse zu der besprochenen Methode die Entflammungstemperaturen niedriger aus,
allein Es scheint mir dieß eben praktisch zu seyn, indem Gefahr bei Verwendung des
Petroleums doch wesentlich dann vorhanden ist, wenn Es bei gewöhnlicher oder (wie in
Lampen) wenig erhöhter Temperatur mit einem brennenden Körper in unmittelbare
Berührung kommt.
Die Versuche über den Verbrauch wurden in neuen Lampen vorgenommen, die Dochte bei
jeder Wiederholung derselben sorgfältig beschnitten und bei Anwendung einer neuen
Petroleumsorte gewechselt. Die Brenndauer war bei jedem Versuche mindestens drei
Stunden. Die Flamme wurde beim ersten Versuche gemessen und bei jeder Wiederholung
möglichst genau auf die gleiche Höhe eingestellt. Jeder Versuch wurde, um richtige
Durchschnittszahlen zu erhalten, mit jeder Lampe und beiden Petroleumsorten so oft
wiederholt bis mindestens drei gut übereinstimmende Werthe erhalten wurden.
Es wurde Petroleum A in folgenden hier gebräuchlichen
Lampen, die von Ditmar in Wien bezogen wurden,
geprüft.
a. Lampe mit Argand'schem Dochte von 1,5 Cent.
Durchmesser; Flammenhöhe = 4 Cent.; Verbrauch per Stunde
31,05 Grm.
b. Lampe mit Argand'schem Dochte von 1,1 Cent.
Durchmesser; Flammenhöhe = 3 Cent.; Verbrauch per Stunde
23,77 Grm.
c. Lampe mit flachem Dochte von 2,3 Cent. Breite;
Flammenhöhe = 3 Cent.; Verbrauch per Stunde 25,74
Grm.
d. Lampe mit flachem Dochte von 1,6 Cent. Breite;
Flammenhöhe = 2,5 Cent.; Verbrauch per Stunde 22,47
Grm.
e. Lampe mit flachem Dochte von 1,3 Cent. Breite;
Flammenhöhe = 2,5 Cent.; Verbrauch per Stunde 18,59
Grm.
f. Lampe mit flachem Dochte von 0,8 Cent. Breite;
Flammenhöhe = 2,0 Cent.; Verbrauch per Stunde 13,85
Grm.
Um zu ermitteln, in welchem Verhältnisse der Verbrauch des Petroleums A zum Verbrauche der billigeren Sorte B steht, wurde letztere in der Lampe c bei gleicher Flammenhöhe wie A gebrannt; Es wurden nach drei Versuchen per
Stunde: 28,78; 28,91; 28,55 Grm., im Mittel 28,74 Grm. verbrannt, und Es stellt sich
daher der Verbrauch zwischen A und B wie 25,74:28,74 in Verhältniß, woraus hervorgeht, daß
Petroleum (B) bei größerem Volumgewicht, höherem
Siedepunkt und höherer Entflammungstemperatur, unter gleichen Verhältnissen
gebrannt, in größerer Menge consumirt wird.
Um ferner zu der Ueberzeugung zu gelangen, daß Sorte B
wirklich unter denselben Verhältnissen wie Sorte A
brannte, wurde erstere wiederholt in der Lampe mit Argand'schem Dochte a gebrannt, der Verbrauch aber, da drei Werthe bereits
bekannt waren, im Voraus berechnet. Wenn von A in Lampe
c 25,74 Grm., in Lampe a
31,03 Grm.; wenn von B in Lampe c 28,74 Grm. verbrannten, so sollten von Sorte B in Lampe a (25,74 : 31,05 = 28,74 : x =)
33,19 Grm. verbrennen. Es wurden in vier Versuchen: 33,34; 32,87; 33,41 und 31,95,
im Mittel 32,88 Grm. verbraucht, was in Anbetracht der Schwierigkeit, die Flamme
stets auf gleiche Höhe einzustellen, gewiß eine zureichende Genauigkeit bietet.
Unter den gebräuchlichen Petroleumlampen sind nach meiner Erfahrung jene mit
Argand'schem Dochte vorzuziehen, weil
1) ein Springen des Cylinders sehr selten vorkommt;
2) man die Flamme zwischen viel weiteren Grenzen als dieß bei Lampen mit flachem Dochte
möglich ist, höher oder niedriger stellen kann, ohne daß Petroleumgeruch wahrnehmbar
wird, und
3) die Lampen mit Argand'schem Dochte bei gleicher Consumtion ein weißeres und
intensiveres Licht geben. So wurde beispielsweise:
Lampe b mit Argand'schem Dochte von 1,1 Cent.
Durchmesser, bei 3 Cent. Flammenhöhe und 23,07 Grm. Consumtion per Stunde, ferner Lampe c
mit flachem Dochte von 2,3 Cent. Breite, bei 3 Cent. Flammenhöhe und 25,59 Grm.
Consumtion per Stunde mit dem Bunsen'schen Photometer geprüft und die Lichtintensitäten b : c = 5041 : 3025,
abgekürzt = 10:6 gefunden.
Rüböl. — Es war mir bei Bestimmung des Verbrauches
an Brennöl, Versuche welche anderweitig schon vielfach angestellt wurden, wesentlich
um den Verbrauch in jenen Lampen zu thun, die ich zur Bestimmung der Lichtstärken
benutze.
Es wurden völlig reine, sogenannte Federlampen mit neuen Dochten verwendet, das
gereinigte, klare und stark glänzende Rüböl, sowie die Lampen aus der Niederlage von
Ditmar in Prag bezogen.
Lampe
Dochtdurchmesser
Flammenhöhe
Consumtion
per
Stunde
A
2 Centim.
3 Centim.
35,89 Grm.
4 Centim.
38,41 Grm.
B
1,5 Centim.
3 Centim.
29,26 Grm.
C
1,0 Centim.
2,5 Centim.
24,49 Grm.
Versuchsweise wurde in Lampe A ein zwar klares, aber
altes, stark ausgebleichtes und dickflüssiges Oel gebrannt; der Verbrauch war bei 3
Cent. Flammenhöhe im Mittel von drei Versuchen 24,28 Grm. per Stunde, daher um 11,61 Grm. geringer als bei frischem Oel, jedoch die
Lichtintensität auch wesentlich geringer.
Nach diesen Versuchen stellen sich bei den gegenwärtigen Preisen der
Beleuchtungsmaterialien in Prag die Kosten einer Stunde Brenndauer folgenderweise
heraus:
Talgkerzen, 8er, Argand'scher Docht
0,754
kr. ö. W.
Talgkerzen, 8er, gedreht Docht
0,617
kr. ö. W.
Talgkerzen, 10er gedreht Docht
0,619
kr. ö. W.
Talgkerzen, 12er, gedreht Docht
0,612
kr. ö. W.
Talgkerzen, 16er, gedreht Docht
0,575
kr. ö. W.
Stearinkerzen von Müller 6er
1,140
kr. ö. W.
Stearinkerzen von Müller 8er
1,130
kr. ö. W.
Stearinkerzen von Wagemann 6er
1,370
kr. ö. W.
Stearinkerzen von Wagemann 8er
1,400
kr. ö. W.
Stearinkerzen Apollo 6er
1,260
kr. ö. W.
Stearinkerzen Apollo 8er
1,210
kr. ö. W.
Paraffinkerzen von Dingler 6er
0,741
kr. ö. W.
Paraffinkerzen von Dingler 8er
0,831
kr. ö. W.
Paraffinkerzen von Perl 6er
0,923
kr. ö. W.
Paraffinkerzen von Perl 8er
0,893
kr. ö. W.
Womit aber selbstverständlich nicht der factische Verbrauchswerth ausgedrückt ist,
welcher durch das Verhältniß der Kosten zu der Leuchtkraft bedingt ist.
Petroleum, Argand- Docht von 1, 5 Cent.
Durchmesser
1,340
kr. ö. W.
Petroleum, Argand- Docht von 1,1 Cent.
Durchmesser
1,030
kr. ö. W.
Petroleum, flacher- Docht von 2,3 Cent
Breite
1,150
kr. ö. W.
Petroleum, flacher- Docht von 1,6 Cent
Breite
0,976
kr. ö. W.
Petroleum, flacher- Docht von 1,3 Cent
Breite
0,808
kr. ö. W.
Petroleum, flacher- Docht von 0,8 Cent
Breite
0,600
kr. ö. W.
Rüböl, Lampe mit 2 Cent.
Dochtdurchmesser
1,740
kr. ö. W.
Rüböl, Lampe mit 1,5 Cent.
Dochtdurchmesser
1,350
kr. ö. W.
Rüböl, Lampe mit 1,0 Cent.
Dochtdurchmesser
1,150
kr. ö. W.
Wachskerzen mit 10% Zusatz 6er
2,880
kr. ö. W.
Wachskerzen mit 10% Zusatz 8er
2,670
kr. ö. W.
Wachskerzen ohne Zusatz 6er
2,860
kr. ö. W.