Titel: | Varley's Speiseapparat und Wassermesser für Dampfkessel, ausgeführt vom Ingenieur J. Norton. |
Fundstelle: | Band 194, Jahrgang 1869, Nr. LXXXIX., S. 458 |
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LXXXIX.
Varley's Speiseapparat und Wassermesser für Dampfkessel, ausgeführt vom
Ingenieur J.
Norton.
Nach dem Engineer, November 1868, S.
370.
Mit Abbildungen auf Tab.
X.
Varley's Speiseapparat für Dampfkessel.
Dieser bereits in der Praxis erprobte Apparat ist in Fig. 1–3 dargestellt.
A ist ein feststehender Behälter aus Kupfer; E bezeichnet das Ventil am Wassereinlaufrohr und F ein Dampfventil in dem Dampfrohr S, das vom Kessel zum Speiseapparat führt. Die Stellung
der beiden Ventile hängt von der Lage der querdurchgehenden Welle H ab. Der Ballon B ist um
den Punkt L drehbar und steht mit dem Behälter A durch die Röhren D und C in Verbindung; sein Gewicht wird durch I ausgeglichen. Der Zweck dieses Ballons ist, die
Ventile abwechselnd zu öffnen und auf das Zeigerwerk Z
einzuwirken. Ferner sitzt in der Wasserspeiseröhre G ein
drittes Ventil, welches sich nach unten öffnet und durch das Gewicht q an seinen Sitz gedrückt wird.
Die Speisung erfolgt nun folgendermaßen: Befindet sich der Ballon B in der in Fig. 2 punktirt
angegebenen Lage, so ist in Folge der Hebelstellung h
und der entsprechenden Lage der Achse H das Dampfventil
F geschlossen, dagegen das Wassereinlaßventil
geöffnet, so daß das Wasser den Ballon B und den
Behälter A bis zur Flantschenverbindung M füllt. Der gefüllte Ballon sinkt nun in die stark
ausgezogene Lage, schließt das Ventil E, sperrt also den
Wasserzufluß ab, öffnet dagegen das Dampfventil F, so
daß Dampf durch die im Inneren angebrachte Röhre O in
den Behälter A gelangt und darin einen gleichen Druck
wie im Kessel herstellt. In Folge dessen stürzt das Wasser aus dem Speiseapparat in
den Kessel, während welcher Zeit der Ballon B durch den
in den Kamm eingefallenen Hebel J in der niedersten Lage
gehalten wird. Hat sich jedoch B entleert, so steigt der
Ballon in Folge des Gegengewichtes I in die obere Lage,
schließt das Ventil F, öffnet dagegen E und der Wasserzufluß beginnt von Neuem.
Durch das Zeigerwerk Z wird der Wasserzufluß angezeigt,
indem dasselbe von der Achse H aus betrieben wird.
Das Gewicht N am Ventil in der Speiseröhre G äquilibrirt die Wassersäule zwischen dem Speiseapparat
und dem Wasserspiegel im Dampfkessel. Fällt derselbe unter das Normale, so wird das Gewicht der
Wassersäule die Belastung überwinden und das Ventil wird geöffnet. Die Füllung
erfolgt in gewünschtem Maaße.
J. Z.