Titel: | Röhrenverbindung von A. F. Fragneau, Ingenieur in Bordeaux. |
Fundstelle: | Band 195, Jahrgang 1870, Nr. CXXXVII., S. 499 |
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CXXXVII.
Röhrenverbindung von A. F. Fragneau, Ingenieur in
Bordeaux.
Nach Armengaud's Génie industriel, December 1869, S.
325.
Mit einer Abbildung auf Tab. X.
Fragneau's Röhrenverbindung.
Die Verbindung zweier Rohrenden bewerkstelligt Fragneau
mit Hülfe von in denselben durch Guß hergestellten Schraubengewinden.Man vergleiche die Röhrenverbindung welche im polytechn. Journal Bd. CXCIII S. 190 beschrieben
wurde. Doch bringt er zwischen den Gewinden, wie dieß aus dem Schnitt in Fig. 16
ersichtlich ist, zwei Bleiringe zur Dichtung an.
Diese Bleidichtung soll folgendermaßen hergestellt werden. Man schiebt einen
Kupferring mit eingeschnittenen Schraubengängen in den Muff A concentrisch ein, und gießt den bleibenden Zwischenraum mit Blei
– Ring d – aus. Aehnlich verfährt man mit
dem Rohrende B und erhält den Bleiring e.
Beide Bleiringe sind nach Innen etwas verjüngt und liegen an den betreffenden Windungen der
Rohrenden an. Werden nun dieselben in einander gesteckt, resp. durch Drehen
verbunden, so pressen sich die Bleizackungen gegenseitig fest an die Rohrwände und
bewerkstelligen eine leicht zusammen- und auseinanderzunehmende dichte
Verbindung. Zuvor bestreicht man die Bleiflächen mit einer Mischung von Graphit und
Talg, und verwendet zum Zusammendrehen der Röhren eigens construirte Zangen.
Nach Fragneau können die Bleiringe d und e auch separat gegossen und dann in die
betreffenden Rohrenden eingeschraubt, oder endlich beide Ringe aus einem Stück hergestellt werden, welches in das
Muff- ende A gebracht durch das Eindrehen der
Röhre B fest an die Windungen angepreßt wird.