Titel: Dampfkessel von John B. Root in New-York.
Fundstelle: Band 196, Jahrgang 1870, Nr. L., S. 177
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L. Dampfkessel von John B. Root in New-York. Nach dem American Journal of Mining, 1869 S. 257 und Engineering, Februar 1870, S. 102. Mit Abbildungen auf Tab. IV. [Root's Dampfkessel.] Die Figuren 1116 stellen eine neue Dampfkesselconstruction dar, welche den Berichten nach in Amerika bereits sehr häufig angewendet und derzeit durch die Birmingham Patent Safe and Sure Sectional Wrought Iron Boiler Company auch in England eingeführt wird. Dieser Kessel besteht aus einer Anzahl schmiedeeiserner, geneigt liegender Röhren, deren Anordnung unter einander im Schnitt in Figur 13 versinnlicht ist. Jedes Rohrende ist in ein Gußstück B von quadratischer Form eingeschraubt, wie dieß im Detail in Figur 14 ersichtlich gemacht ist. Nebeneinander aufgestellt, bilden diese Gußstücke B vorn und hinten die Wand des Kessels. Jedes Gußstück B ist mit drei runden Oeffnungen versehen, welche mit je einem Dichtungsring ausgefüttert sind. Durch die dreiarmigen Verbindungsstutzen D (Figur 12, 15 und 16) wird jede Platte B, resp. jedes Kesselrohr mit den umliegenden sechs Röhren in Communication gesetzt. Die Befestigung der Verbindungsstücke D erfolgt durch die Schrauben E, welche in Figur 12, 14 und 16 angedeutet sind. Um ein beliebiges Rohr behufs Untersuchung oder Reinigung zugänglich zu machen, lüftet man die umliegenden Schrauben E und hebt den Verbindungsstutzen D ab. Nach Wegnahme von drei Stücken D, kann auch das betreffende Rohr sehr leicht außer Verbindung mit den anderen gesetzt und nöthigenfalls ausgewechselt werden. Die erwähnten Dichtungsringe, auf welchen der Verbindungsstutz D ruht, sind nur der Hitze des Wassers oder des Dampfes ausgesetzt, weßhalb gegen die Dauerhaftigkeit derselben kein Bedenken obliegt. Die Kesselröhren bestehen, wie schon Eingangs bemerkt wurde, aus Schmiedeeisen und erhalten pro Fuß zwei Zoll Neigung. In Folge der in Fig. 13 angedeuteten Anordnung werden die Flammen gezwungen, alle Röhren gleichmäßig zu bestreichen. Die Verbrennungsgase gelangen schließlich durch den Fuchs F zum Schornstein; V ist die Klappe zur Regulirung des Zuges. Das Speisewasser wird durch das untere Rohr F eingeleitet, während der Dampf durch das obere Querrohr G angesammelt und zur Maschine geführt wird. Der Erfinder beansprucht für seine Kesselconstruction volle Sicherheit, selbst unter hohem Druck, wegen der geringen Dimensionen der Kesselröhren, Dauerhaftigkeit der Anlage, leicht mögliche Erneuerung eines jeden Theiles, sowie die geringe Schwierigkeit einer Vergrößerung des Dampfkessels im Falle eines erhöhten Dampferfordernisses. Dieser Kessel soll namentlich zur Aufstellung in unwegsameren Gegenden geeignet seyn, wohin ein größerer Dampfkessel gewöhnlicher Construction nur schwierig zu transportiren ist, während der neue Kessel an Ort und Stelle angelangt rasch und bequem zusammengesetzt werden kann. Die einzelnen Theile desselben sind vollkommen gleich hergestellt, daher sie nöthigenfalls ohne bedeutenden Aufwand zu ersetzen sind. Zwei solche Kessel von 60 Pferdekräften werden zur Zeit für die Birmingham Waterworks Company aufgestellt und sind von da ebenso günstige Beurtheilungen wie aus Amerika in Aussicht gestellt.

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Tab. IV