Titel: Expansionsschieber von Andrew Barclay, Ingenieur in Kilmarnock.
Fundstelle: Band 196, Jahrgang 1870, Nr. LII., S. 180
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LII. Expansionsschieber von Andrew Barclay, Ingenieur in Kilmarnock. Nach Engineering, Februar 1870, S. 25. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Barclay's Expansionsschieber. Die für Barclay patentirte Schieberconstruction bezweckt die Dampfzuführung zum Vertheilungsschieber möglichst rasch abzuschneiden, wenn die Expansion beginnen soll, bis zu diesem Zeitpunkt aber die Einströmung des Dampfes in den Cylinder ungehindert zu gestatten. Hierzu besteht die Schieberanordnung aus einem Vertheilungsschieber, auf dessen Rücken sich der Expansionsschieber befindet; beide werden von je einem Excenter auf der Schwungradwelle betrieben. Die dem Cylinder zugekehrten Einströmungen des Grundschiebers sind weit genug, um die Dampfcanäle des Cylinders während der Füllungszeit unbedeckt zu lassen. Der Expansionsschieber ist in der Mitte mit einer Oeffnung versehen, um – sobald die Deckung der äußeren Einströmung im Rücken des Grundschiebers beginnt – eine zweite Einströmungsöffnung des letzteren allmählich zu öffnen und so lange die Querschnittssumme dieser Dampfzutrittswege constant zu erhalten, bis die äußere, doppelt so große Einströmung halb geschlossen ist. Alsdann wird die fernere Dampfzuleitung zum Cylinder rasch gesperrt und die Expansion beginnt. Aus Vorstehendem geht schon hervor, daß die Zuführung des Dampfes bis zur halben Ueberdeckung der Haupteinströmung im Vertheilungsschieber ungehindert erfolgt, dann aber innerhalb des weiteren, nur die Hälfte wie sonst betragenden Schieberweges abgeschnitten wird. Deutlicher wird das Gesagte mit Zuhülfenahme der Abbildungen in Figur 17 bis 19, welche die verschiedenen Schieberstellungen während eines Kolbenweges darstellen. In Figur 17 beginnt der Kolben den Hub von links nach rechts; in derselben Richtung bewegt sich der Vertheilungs- oder Grundschieber D. Hierbei gelangt der Dampf durch die Oeffnungen G und L und den Canal G² hinter den Kolben; der Raum vor demselben steht durch den Dampfcanal G³ mit der Ausströmung H in Verbindung. Indessen bewegt sich der Expansionsschieber C nach links. Die vordere (linke) Schieberkante a beginnt die Ueberdeckung der unteren Einströmung G, wobei gleichzeitig die mittlere obere Oeffnung W über die Einströmung e des Grundschiebers gelangt und diese (e) um ebenso viel öffnet als die andere (e) gedeckt wird. Der Dampf tritt demnach völlig ungehindert ein, bis die Oeffnung G zur Hälfte geschlossen, e dagegen völlig geöffnet ist (Figur 18). Es ergibt sich daraus, daß die Einströmungen W und e gleich weit sind; G hingegen doppelt so weit als e. Von dieser Stellung (Figur 18) an, beginnt die Expansion, indem der obere Schieber rasch in die Lage der Figur 19 gebracht und die Dampfzuführung zum Cylinder abgesperrt wird.

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Tafel Tab.
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Tab. IV