Titel: | Keilklemme zum Eintreiben der Rohre amerikanischer Röhrenbrunnen; von Chr. Weber in Eisenach. |
Autor: | Chr. Weber |
Fundstelle: | Band 196, Jahrgang 1870, Nr. LXXXIII., S. 297 |
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LXXXIII.
Keilklemme zum Eintreiben der Rohre
amerikanischer Röhrenbrunnen; von Chr.
Weber in Eisenach.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Weber's Keilklemme zum Eintreiben der Rohre amerikanischer
Brunnen.
Kaum hat wohl in der technischen Welt eine Neuerung größeres Aufsehen erregt, als die
amerikanischen Röhrenbrunnen, und dürfte wohl jede Verbesserung, sowohl bei der
Herstellung als bei der Aufstellung derselben, das allgemeine Interesse in Anspruch
nehmen.
Die seither angewandten Schraubklemmen zum Eintreiben der Rohre haben einen
bedeutenden Nachtheil darin, daß wenn dieselben auch noch so gut gearbeitet sind und
die innere Rundung genau dem einzutreibenden Rohr entspricht, letzteres doch einer
zweiseitigen Pressung ausgesetzt ist; auch ist das öftere Abbrechen und Wegfliegen
der Schrauben sehr störend. Diesem Uebelstand hilft man durch den in Fig. 23 und 24
dargestellten einfachen Apparat ab.
Derselbe besteht aus drei Stahlkeilen a, a, a, welche
zusammengestellt Theile eines conischen Ringes bilden, dessen innere Fläche
cylindrisch, dem äußeren Durchmesser des einzutreibenden Rohres entsprechend und
feilenartig aufgehauen, dessen äußere Fläche aber conisch und glatt ist. Die äußere
conische Fläche dieser drei Keile umschließt ein starker schmiedeeiserner Ring b, welcher entsprechend conisch ausgedreht ist.
Legt man diese Keile in möglichst gleichen Zwischenräumen um das Rohr herum, steckt
dann den Ring b (mit seinem weitesten Ende nach unten)
über das Rohr und die Keile her, so schließen sich, wenn man den Ring nur etwas derb
auffallen läßt, die Keile schon annähernd fest an das Rohr; erfolgt der Schlag mit
dem Rammblock zuerst ganz sanft, dann zunehmend stärker, so treibt sich der Ring b so fest über die Keile, daß dieselben gewaltsam an die
Rohrwand angepreßt werden und ein Rutschen derselben nicht mehr möglich ist. (Der
anfangs bloß von drei Seiten wirkende Druck erweist sich für Erhaltung der Rohrwand
weit günstiger als die seitherigen Schraubklemmen.)
Will man die Keilklemme auf einer anderen Stelle ansetzen, so genügt ein leichter
Schlag mit einem Hammer von unten gegen den Ring.
Die billige Herstellung dieser Keilklemme und besonders ihre überaus leichte
Handhabung, ihr schnelles Lösen und Wiederansetzen an eine andere Stelle, sind so
augenscheinliche Vortheile, daß, wer einmal eine solche in Gebrauch gehabt hat, wohl
schwerlich zur umständlichen und sehr häufig versagenden Schraubklemme zurückkehren
wird.