Titel: | Lange's selbstthätiger Heber. |
Fundstelle: | Band 196, Jahrgang 1870, Nr. LXXXVIII., S. 302 |
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LXXXVIII.
Lange's selbstthätiger Heber.
Mit einer Abbildung.
Lange's selbstthätige Heber.
Textabbildung Bd. 196, S. 302
Die Wirkung des Hebers beruht bekanntlich auf der Aufhebung des Gleichgewichtes
des Luftdruckes, indem man in dem freien Schenkel des
Hebers die Luft durch Saugen etc. verdünnt und sonach durch den größer
gewordenen Druck auf die Oeffnung des eingetauchten
Schenkels das Aufsteigen von Flüssigkeiten in diesem vor sich gehen läßt.
Während an den gewöhnlichen Winkelhebern das Verdünnen der Luft durch Saugen mit
dem Munde geschieht, wird diese Verdünnung durch die nachstehende Construction
des vom Klempner Lange in Freiberg (Sachsen) gebauten
Hebers bewirkt. Man füllt ein Gefäß C, welches sich
bei B hermetisch verschließen läßt, mit der
Flüssigkeit an, so daß das in C befindliche und bis
nahe zum Boden eines ebenfalls gefüllten Gefäßes D
reichende Rohr noch über den Flüssigkeitsspiegel in C hervorragt. Außer dem Gefäße C füllt
sich zugleich das Ausgußrohr an, welches für gewöhnlich bei A verschlossen ist. Durch das Einfüllen in C wird der größte Theil der Luft verdrängt, so daß,
wenn man die Flüssigkeit bei A auslaufen läßt, die
innere Luft in C verdünnt wird und die äußere Luft
mit größerem Gewicht auf den Flüssigkeitsspiegel im Gefäß D drückt, wodurch letzteres durch Aufsteigen der Flüssigkeit nach C u.s.w. sofort entleert wird. Auf diese Weise läßt
sich Wasser, Oel, Bier, Petroleum etc. leicht bewegen. Die Benutzung des Hebers
ist besonders beim Umfüllen von Petroleum, Gasäther etc. zu empfehlen, weil
dadurch das Wieder-Auffüllen namentlich bei Lampenlicht ganz wegfällt.
(Oberlausitzer Gewerbeblatt, 1870, Nr. 4.)