Titel: | Das Ueberziehen der Metalle mit Nickel auf galvanischem Wege. |
Fundstelle: | Band 197, Jahrgang 1870, Nr. CIX., S. 434 |
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CIX.
Das Ueberziehen der Metalle mit Nickel auf
galvanischem Wege.
Aus den Comptes rendus,
t. LXX p. 1386; Juni 1870.
Ueber Erzeugung von Nickelniederschlägen auf galvanischem
Wege.
Dumas theilte der französischen Akademie einen Brief von
H. Bouilhet über die Erzeugung von Nickelniederschlägen
auf galvanischem Wege mit.
Dieser Mittheilung war ein Brief v. Jacobi's
beigeschlossen, welcher – bezüglich des Verfahrens von Isaac Adams in BostonPolytechn. Journal Bd. CXCV S. 345 und Bd. CXCVI S. 481 (zweites Februarheft
und erstes Juniheft 1870). – constatirt, daß die Nickelniederschläge ebenso gut durch andere
schwefelsaure Doppelsalze des Nickels als durch das schwefelsaure
Nickeloxydul-Ammoniak bewerkstelligt werden können. Diese Behauptung wird
durch eine beigegebene dünne Nickelplatte belegt, welche in einem Bade von
schwefelsaurem Nickeloxydul-Magnesia erhalten wurde. v. Jacobi bemerkt jedoch, daß die Nickelniederschläge viel besser gelingen,
wenn man eine Anode von sehr reinem geschmolzenen Nickel anwendet, als wenn man die
Sättigung des Bades durch Zusatz löslicher schwefelsaurer Doppelsalze des Nickels
unterhält. Das Vernickeln welches in Rußland vor mehreren Jahren angewandt wurde, um
das Verstählen der gestochenen Kupferplatten zu ersetzen, ist bloß deßhalb aufgegeben
worden, weil im Falle einer Beschädigung der Platte die Nickelschicht nicht so
leicht abgelöst werden kann wie die Stahlschicht.
Ein Brief von Klein erwähnt, daß das in der kaiserlichen
Druckerei der Staatspapiere zu St. Petersburg zur Darstellung dieser Niederschläge
angewandte Verfahren das von Becquerel in den Comptes rendus
Polytechn. Journal, 1862, Bd. CLXV S. 373. angegebene war und in der Anwendung eines Doppelsalzes von Nickeloxydul und
Ammoniak besteht. Es war bloß durch Einführung einer Anode von Nickel modificirt
worden, was Klein nicht als eine wichtige Abänderung des
Verfahrens selbst betrachtet. Auch war man niemals genöthigt eine besondere Vorsicht
anzuwenden, um die Anwesenheit von Alkalispuren im Bade zu vermeiden; im Gegentheil
hat die Erfahrung gezeigt, daß man regelmäßige Niederschläge in Bädern erhalten
kann, welche beträchtliche Mengen von schwefelsaurem Kali und schwefelsaurem Natron
enthalten.
Bouilhet fügt bei, daß er selbst mit Ehrmann im Laboratorium von Christofle und Comp. (in Paris) eine Reihe von
Versuchen über die galvanische Ablagerung von Nickel unternommen hat, deren
Resultate sie der Akademie bald mittheilen zu können hoffen.