Titel: | BernhardIsangk's registrirendes Manometer zur Controlle der Dampfkessel-Heizung. |
Fundstelle: | Band 198, Jahrgang 1870, Nr. LXV., S. 270 |
Download: | XML |
LXV.
BernhardIsangk's registrirendes Manometer zur Controlle
der Dampfkessel-Heizung.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Isangk's Controlapparat für die Kesselheizung.
Der Controlapparat, welchen sich der deutsche Ingenieur Bernhard Isangk (bisher in Ronen) in Frankreich und England
patentiren ließ, notirt continuirlich die Spannung des Dampfes (den
Atmosphärendruck) im Kessel und zeigt dadurch wie der Heizer sein Amt verwaltete.
Beobachtet der Heizer den Kessel genau, feuert er so, daß das meiste Brennmaterial
gespart wird, d.h. legt er oft und keine zu großen Portionen Kohle nach, so ist das
Resultat dieser rationellen Feuerungsmethode ein constanter Dampfdruck. Es ergibt
sich daher, daß der Dampfdruck die Leistung des Heizers wiederspiegelt. Auf diesen
Erfahrungssatz ist – wie bereits im polytechn. Journal Bd. CXCVII S. 455 (erstes Septemberheft 1870)
mitgetheilt wurde – Isangk's Heizungscontrolleur
basirt.
Der in Figur
10 dargestellte Apparat besteht (nach EngineeringJuni 1870, S.
440, Juni
1870, S. 440) aus einem Gehäuse A, welches an den Kessel
oder einen sonstigen geeigneten Träger mittelst der Lappen a,
a. befestigt wird. Dieses Gehäuse hat zumeist eine Glasdecke D, durch welche der Gang des Registrirapparates
beobachtet werden kann. Die Fassung des Deckels ist mit einem Schlosse d versehen, wie die Figur zeigt. In dem Gehäuse ist eine
Uhr E von gewöhnlicher Construction angebracht, die mit
einem Zifferblatte und Zeigern versehen ist. Mit der Centralspindel dieser Uhr ist
eine cylindrische Trommel F verbunden, so daß sie
innerhalb eines bestimmten Zeitabschnittes einen Umgang macht. In der dargestellten
Anordnung geschieht dieß in 24 Stunden. Mit dem Zeiger H
des Manometers G ist eine Stange I verbunden, welche durch die Seitenwand des Gehäuses A geht und mit dem Bleistifthalter K zusammenhängt, welcher sich mit Leichtigkeit auf einer
passend angebrachten Führung L im Gehäuse A verschiebt. Mit dem Bleistifthalter ist ein
entsprechender Markirstift verbunden, und um die Walze F
läuft ein Papierstreifen M, auf welchem Querlinien
gezogen sind, welche die Zeiteinheiten, und Längenlinien, welche die Druckeinheiten
angeben. Diese Linien entsprechen natürlich den Manometerständen. In Folge der
gleichzeitigen Bewegungen des Bleistifthalters und des Papierstreifens M beschreibt nun der Markirstift auf dem Papiere eine
gewisse Curve, welche auf's Genaueste alle Schwankungen des Druckes im Kessel
angibt, und ebenso die Zeit, zu welcher ein bestimmter Druck stattgefunden hat.
Aus Figur 11
ist zu ersehen, in welcher Art Papierstreifen von unbestimmter Länge zur
Registrirung der Dampfspannungen benutzt werden können. Der hierzu dienende Apparat
ist im Querschnitt dargestellt, während von dem Manometer nur der Zeiger H sichtbar
ist. Mit diesem Zeiger ist der Bleistifthalter K in
ähnlicher Weise verbunden, wie vorher beschrieben, so daß er eine fortlaufende Linie
auf dem Papierstreifen M beschreiben kann. Unterhalb der
Trommel F ist eine Rolle Papier M auf einer fest gelagerten Trommel angebracht, von welcher das Papier
allmählich auf die Trommel F aufgerollt wird; das
Diagramm läuft also über die Länge des ganzen Papierstreifens.
Dieser sehr empfehlenswerthe Apparat ist für Deutschland von den Herren Lenning und Dittmer in Hamburg
zum Preise von 60 Thlrn. zu beziehen.