Titel: | Eine Zusammenstellung der specifischen Gewichte, welche den einzelnen Graden der allgemeinen Aräometerscalen entsprechen; von Dr. G. Th. Gerlach. |
Autor: | G. Th. Gerlach |
Fundstelle: | Band 198, Jahrgang 1870, Nr. LXXX., S. 313 |
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LXXX.
Eine Zusammenstellung der specifischen Gewichte,
welche den einzelnen Graden der allgemeinen Aräometerscalen entsprechen; von Dr.
G. Th. Gerlach.
Gerlach, Zusammenstellung der specifischen Gewichte welche den
einzelnen Graden der allgemeinen Aräometerscalen entsprechen.
Einen gegenseitigen Vergleich der allgemeinen Aräometerscalen mit den entsprechenden
specifischen Gewichten habe ich schon früher in diesem Journal Bd. CLXXVI S. 444, sowie auch in Bd. CLXXXI
S. 358 unternommen, und habe da, wo es nöthig war, Wiederholung der
Fundamentalversuche vorgenommen und Formeln aufgestellt, nach welchen sich die
specifischen Gewichte berechnen lassen, die den einzelnen Graden der Aräometerscalen
gleichkommen.
Hierdurch war es möglich geworden, eine kritische Sichtung der vielen Tabellen
eintreten zu lassen, welche sich in den Hand- und Lehrbüchern über diesen
Gegenstand vorfinden und welche namentlich bei dem gebräuchlichsten Aräometer, der
Baumé'schen Spindel, eine endlose Confusion
herbeigeführt hatten und jedes Urtheil über die Richtigkeit oder Fehlerhaftigkeit
der verschiedenen Tabellen trübten.
Bei der hier folgenden Zusammenstellung der specifischen Gewichte welche den
einzelnen Graden der allgemeinen Aräometerscalen entsprechen, kann ich daher einfach
auf die beiden oben erwähnten Abhandlungen verweisen, um Wiederholungen von bereits
erörterten Gegenständen zu vermeiden.
Die specifischen Gewichte für die Scalen schwerer oder leichter als Wasser wurden
nach folgenden Formeln berechnet:
1) Bei den Volumeterscalen nach Gay-Lussac nach der
Formel 100/n = s
2) Bei der Scale des hundertgradigen
Aräometers nach der Formel 100/(100 ± n)
= s
3) Bei der Scale des amtlichen preußischen Aräometers nach Brix gilt die Formel 400/(400 ± n) =
s
4) Bei der Aräometerscale nach Twaddle gilt die Formel (n/2 + 100)/100 = s
5) Bei den Aräometerscalen nach Beck gilt die Formel
170/(170 ± n) = s.
6) Die ursprüngliche Scale nach Baumé (jetzt nicht
mehr gebräuchlich) wurde von mir berechnet nach der Formel 100/(100 –
(0,66855 . n)) = s. Die so
gefundenen specifischen Gewichte beziehen sich auf die Temperatur von 12° R.
= 15° C. Der Construction dieses Instrumentes liegt das specifische Gewicht
der 15 proc. Kochsalzlösung 1,11146 bei 15° C. zu Grunde, welches specifische
Gewicht dem Grade 15 an Baumé's ursprünglicher
Scale für Flüssigkeiten, schwerer als Wasser, entspricht,
7) Den jetzt gebräuchlichen Baumé'schen Scalen
liegt das specifische Gewicht der 10procentigen Kochsalzlösung zu Grunde. Dasselbe
ist
bei 10° R 1,073596
bei 12° R 1,073350
bei 14° R 1,073110
Bei der Scale für leichtere Flüssigkeiten als Wasser gilt
nach meinen Ermittelungen die Formel bei 10° R. 145,88/(135,88 + n) = s.
Ich setze hier für einige Grade dieser Scale die specifischen Gewichte neben
einander, welche sich nach der von mir aufgestellten Formel berechnen, und welche
andererseits früher von Francoeur ermittelt wurden:
nach eigener
Ermittelung
nach Francoeur's
Angaben
10° Baumé
1,00000
1,0000
20° „
0,93585
0,9359
30° „
0,87943
0,8795
40° „
0,82943
0,8295
50° „
0,78481
0,7849
60° „
0,74474
0,7449
70° „
0,70857
Unter diesen Umständen habe ich die unveränderte vollständige Tabelle von Francoeur in nachfolgender Zusammenstellung
wiedergegeben. Eine solche glänzende Uebereinstimmung ist gewiß eine sichere
Bürgschaft für die Richtigkeit der Fundamentalversuche, und ich lege deßhalb einen
hohen und ganz besonderen Werth auf die Zuverlässigkeit dieser Bestimmungen, weil
die 10 procentige Kochsalzlösung heutzutage auch die Grundlage für das Baumé'sche Aräometer für schwerere Flüssigkeiten als Wasser bildet.
Dieses letztere Aräometer pflegt man in der Regel bezüglich auf die Temperatur von
14° R. anzufertigen, wiewohl Baumé bei
seinen Scalen die Temperatur von 10° R. angenommen hat. Ich habe deßhalb eine
Tabelle berechnet nach der Formel 100/(100 – (0,6813 . n)) = s, welcher Formel das specifische
Gewicht der 10procentigen Kochsalzlösung bei 14° R. = 1,07311 für 10°
Baumé zu Grunde liegt. In dieser Tabelle entspricht der Grad 66 Baumé,
welcher für die Concentration der englischen Schwefelsäure gültig ist, dem
specifischen Gewichte 1,81706.
Nach Schober und Pecher, welche
irrthümlicher Weise das specifische Gewicht der 10procentigen Kochsalzlösung zu
1,074 angeben, entspricht der Grad 66 Baumé dem specifischen Gewichte 1,834.
Ich führe dieß hier an, weil die irrige Ansicht, dieses letztgenannte specifische
Gewicht entspreche in Wahrheit dem Grad 66 Baumé, sehr verbreitet ist.
8) Bei der Scale für das holländische Aräometer gilt die
Formel 144/(144 – n) = s.
Ich habe die Tabelle unverändert wiedergegeben, wie sie sich nach den Angaben in
allen Hand- und Lehrbüchern in der Pharmacopoea
batava vorfindet.
9) Ueber die Scale nach Cartier habe ich mich früher
ausgesprochen und enthalte mich hier jedes Urtheiles. Die specifischen Gewichte,
welche ich für die einzelnen Grade derselben nachstehend angegeben habe, sind
unverändert der Tabelle von Francoeur entnommen.
Specifische Gewichte für schwerere
Flüssigkeiten als Wasser.
Textabbildung Bd. 198, S. 316
Grade; Volumeterscale nach
Gay-Lussac; Scale des hundertgradigen Aräometers nach Gay-Lussac;
Scale des amtlichen preußischen Aräometers nach Brix. Normaltemperatur 12
1/2° R.; Aräometerscale nach Twaddle; Aräometerscale nach Beck.
10° R.; Urspüngliche Scale nach Baumé bei 12° R. =
15° C., jetzt nicht mehr gebräuchlich; Aräometerscale nach Baumé
bei 14° R.; Holländische Aräometerscale. 10° R.
Specifische Gewichte für schwerere
Flüssigkeiten als Wasser.
Textabbildung Bd. 198, S. 317
Grade; Volumeterscale nach
Gay-Lussac; Scale des hundertgradigen Aräometers nach Gay-Lussac;
Scale des amtlichen preußischen Aräometers nach Brix. Normaltemperatur 12
1/2° R.; Aräometerscale nach Twaddle; Aräometerscale nach Beck.
10° R.; Urspüngliche Scale nach Baumé bei 12° R. =
15° C., jetzt nicht mehr gebräuchlich; Aräometerscale nach Baumé
bei 14° R.; Holländische Aräometerscale. 10° R.
Specifische Gewichte für schwerere
Flüssigkeiten als Wasser.
Textabbildung Bd. 198, S. 318
Grade; Scale des amtlichen
preußischen Aräometers nach Brix. Normaltemperatur 12 1/2° R.;
Aräometerscale nach Twaddle.
Specifische Gewichte für leichtere
Flüssigkeiten als Wasser.
Textabbildung Bd. 198, S. 319
Grade; Volumeterscale nach
Gay-Lussac; Scale des hundertgradigen Aräometers nach Gay-Lussac;
Scale des amtlichen preußischen Aräometers nach Brix. Normaltemperatur 12
1/2° R.; Aräometerscale nach Beck. 10° R.;
Aräometerscale nach Baumé bei 10° R.; Aräometerscale nach Cartier.
10° R.
Specifische Gewichte für leichtere
Flüssigkeiten als Wasser.
Textabbildung Bd. 198, S. 320
Grade; Scale des amtlichen
preußischen Aräometers nach Brix. Normaltemperatur 12 1/2° R.;
Aräometerscale nach Beck. 10° R.; Aräometerscale nach
Baumé bei 12° R.; Volumeterscale nach Gay-Lussac.