Titel: Maschine zur Cigarrenfabrication, von Bright und Stone in New-York.
Fundstelle: Band 198, Jahrgang 1870, Nr. CXII., S. 485
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CXII. Maschine zur Cigarrenfabrication, von Bright und Stone in New-York. Nach dem Scientific American, Februar 1870, S. 87. Mit einer Abbildung auf Tab. IX. Bright und Stone's Cigarrenmaschine. Wie zur Zeit der Londoner Welt-Ausstellung im Jahre 1862 die Maschine zum Wickeln der Cigarren von Julius de Bary in Offenbach großes Aufsehen erregte, so ist dieß gegenwärtig mit der von Bright und Stone in New-York erfundenen Maschine der Fall, welche völlig fertige Cigarren liefern und den Berichten nach sich als ganz praktisch bewähren soll. Den Haupttheil dieser Cigarrenmaschine bildet ein System von Walzen, welche gegen die Mitte ihrer Länge schwächer, d.h. so profilirt sind, daß zwischen je zwei Walzen eine Höhlung von der Gestalt einer Cigarre bleibt. Ist zwischen den Walzen der Wickel, die innere Einlage gebildet, so wird das Deckblatt eingeführt und um die Einlage gerollt, wobei ein Zuspitzer die Cigarrenspitze geeignet formt. Die Cigarre wird schließlich in der Maschine oder nach dem Herausnehmen auf die nöthige Länge zugeschnitten. Figur 11 zeigt eine perspectivische Ansicht der nun näher zu beschreibenden Maschine. Die Walzen A werden durch einen geeigneten Antrieb in Umdrehung versetzt. Die Gestalt derselben ist aus der Abbildung deutlich zu erkennen. Ein anderes Walzenpaar B von gleicher Gestalt ist in dem oberen Maschinentheil C drehbar gelagert. Letzteres bildet gleichsam einen Deckel, welcher an dem unteren Theil scharnierartig befestigt ist. Im geschlossenen Zustand schnappt die Klinke F in einen Bügel an D ein, und erhält den Verschluß bis zur Ausrückung. Wird der Deckel C niedergeschlagen, so greifen die an dem linken Ende der oberen Walzenzapfen sitzenden Getriebe in die unten liegenden ein und erhalten eine Umdrehung in dem Sinne, daß die bereits eingeführte Tabakeinlage gewickelt und entsprechend geformt wird, ohne daß hierbei irgend ein schädlicher Zug auf die Blätter ausgeübt wird. Der Zuspitzer H gelangt zur Wirkung, indem der Wickel durch eine hinter der Rolle G angebrachte Spiralfeder gegen jenen gerückt wird. Der Vorgang bei der Cigarrenfabrication ist ein sehr einfacher. Der innere Cigarrenwickel wird wie bei der Handerzeugung vorbereitet und mit einem Blatt lose umschlossen in die Maschine eingelegt. Der Deckel C wird niedergeführt, was das gehörige Wickeln der Einlage zur unmittelbaren Folge hat. Das entsprechend zugeschnittene und an der einen Seite mit etwas Klebstoff versehene Deckblatt wird hierauf schief von der linken Seite in die Maschine eingeleitet, gleichmäßig um die Einlage gewickelt und vom Zuspitzer gehörig am oberen Ende der Cigarre umgelegt. Es verbleibt hierauf Nichts weiter zu thun, als die Cigarre noch auf die nöthige Länge zu schneiden. Jeder Maschine sind 5 bis 6 Walzensätze beigegeben, um Cigarrenformen der gangbarsten Sorten fabriciren zu können. Die Maschine ist recht compendiös, leicht transportabel und kann bequem wo immer aufgestellt werden. Die zu ihrem Betriebe nöthige Kraft ist gering und die Arbeit keine ermüdende. Nach kurzer Lehrzeit – 8 bis 10 Tagen – kann ein Knabe oder ein Mädchen die Maschine vollkommen bedienen, sowie nach wenig Wochen bis 1500 Stück Cigarren pro Tag erzeugen, und bis 2000 Stück, wenn die Einlage durch einen Gehülfen vorbereitet wird. Die Arbeitskosten sollen durch Anwendung dieser Maschine wesentlich ermäßigt werden.Gegenüber den in New-York sonst zu zahlenden 18 Dollars pro 1000 Stück einer gewissen Sorte betragen die Arbeitskosten bei Maschinenerzeugung nur 4 Dollars. Zur Herstellung dieser Maschine hat sich eine Gesellschaft gebildet: American Cigar Machine Company in New-York, Nr. 113 und 115 Liberty street.

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Tafel Tab. IX
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