Titel: | Modification des Bunsen'schen Apparates zur Messung der Dichte von Gasen. |
Fundstelle: | Band 199, Jahrgang 1871, Nr. LIV., S. 182 |
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LIV.
Modification des Bunsen'schen Apparates zur Messung der Dichte
von Gasen.
Mit einer Abbildung auf Tab. V.
De-Negri's Apparat zur Messung der Dichte von Gasen.
Hr. A. De-Negri in Genua hat an dem bekannten Bunsen'schen Apparat zur Messung der Dichte von Gasen
durch Bestimmung ihrer Ausflußgeschwindigkeit aus engen Oeffnungen eine Modification
angebracht, welche hauptsächlich den Zweck haben soll, die Zeit des Ausflusses
genauer zu bestimmen und zugleich den Grad der Genauigkeit von der Geschicklichkeit
des Experimentators ganz unabhängig zu machen. Fig. 25 gibt von dem
„Pneumodensimetro
automatico,“ wie der Erfinder seinen Apparat nennt, eine
deutliche Vorstellung.
Der Fuß der cylindrischen hölzernen Quecksilberwanne wird von drei Kupferdrähten
durchsetzt, die mit Platinenden versehen sind. Der eine von ihnen e' setzt das Quecksilber mit der schwachen Säule g in Verbindung. In der Mitte der Wanne erhebt sich
vertical eine Glasröhre, die den zweiten Draht h, h'
einschließt, so daß er nur an seiner herausragenden Spitze h mit dem Quecksilber in Berührung kommen kann. Das untere Dritttheil
dieser Röhre ist von einem concentrischen Glasrohr umschlossen und in dem
ringförmigen Raume Zwischen beiden läuft der dritte Draht k,
k' der auch nur mit seinem Ende k herausragt.
Die beiden Drähte führen andererseits zu den kleinen Elektromagneten m und n, die mit der Säule
g verbunden sind. Geht der Strom durch m, so wird dadurch der Anker p angezogen und eine Uhr, welche Secunden und Zehntelsecunden anzeigt, in
Bewegung gesetzt; kommt hingegen n zur Wirksamkeit, so
wird der Gang der Uhr unterbrochen. Man sieht nun leicht ein, wie bei der Ausführung
des Experimentes einer Gasdichtebestimmung nach dem Oeffnen des Hahnes r das Ausströmen des Gases aus der feinen Oeffnung in
o beginnt und wie in dem Augenblick wo das
Quecksilber bis k gestiegen ist, die Uhr in Gang kommt.
Sie bleibt von selbst wieder stehen, sobald das Quecksilber, welches das
ausströmende Gas verdrängt, die Höhe von h erreicht hat.
Als Beispiel der Genauigkeit, die sich mit diesem Apparat erreichen läßt, führt der
Erfinder seine Bestimmung der Dichte des Wasserstoffes an; er fand 0,070 statt
0,069. (Mittheilung von Ad. Lieben in den Berichten der
deutschen chemischen Gesellschaft zu Berlin, 1870, Nr. 17.)